Silikon wird häufig als Dichtungsmaterial im Bad oder in der Küche verwendet, um zu vermeiden, dass Feuchtigkeit hinter die Badewanne oder das Waschbecken gelangt und dort für Schimmel sorgt.
Weil Silikon nach einigen Jahren allerdings porös oder undicht wird und sogar selbst anfängt zu schimmeln, muss es regelmäßig erneuert werden. Das sollte in der Regel nach spätestens fünf bis acht Jahren erfolgen. Die alten Silikonfugen sehen nämlich nicht nur hässlich aus, sie können auch der Bausubstanz schaden, wenn Wasser hinter die Fliesen gerät. Um alte Fugen zu ersetzen, muss allerdings nicht jedes Mal der Fliesenleger ins Haus kommen – auch Anfänger können sie ganz leicht selbst erneuern.
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Diese 5 Schritte zeigen dir, wie es geht und worauf du achten solltest, wenn du deine Silikonfugen erneuern willst:
1. Alte Fugen entfernen
So gut Silikon auch abdichtet, so schwer lässt es sich leider wieder entfernen. Um poröse oder undichte Silikonfugen zu erneuern, muss allerdings zuerst das alte Silikon aus den Fugen gelöst werden. Dafür gibt es verschiedene Möglichkeiten:
Mit dem Messer
Die gängigste Methode ist es, die Silikonreste mit einem Messer zu entfernen. Nutze dafür einen speziellen Fugenkratzer oder auch ein Cuttermesser und entferne das alte Silikon damit restlos.
Mit Silikon-Entferner
Lässt sich altes Silikon nicht restlos mit dem Cutter entfernen, muss eine andere Methode her. Versuche es in diesem Fall mit chemischem Silikon-Entferner. Dieser ist als Spray, als Gel oder in flüssiger Form erhältlich. Trage den Entferner auf das poröse Silikon auf und lasse ihn entsprechend der Gebrauchsanweisung einwirken. Das Silikon lässt sich nun ganz einfach mit einem Schwamm ablösen. Achte bei der Anwendung von Silikon-Entfernern auf eine ausreichende Durchlüftung und reinige die Fläche danach mit Spiritus, um die Rückstände des Mittels aus der Fuge zu entfernen.
Wenn du auf starke chemische Mittel verzichten willst, kannst du die Silikonreste auch mit Essig, Babyöl, Geschirrspülmittel oder einem Schmutzradierer entfernen. Auch handelsüblicher Nagellackentferner eignet sich zur Entfernung von Silikon. Allerdings können bei seiner Verwendung gesundheitsschädliche Dämpfe entstehen.
2. Kanten abkleben
Wenn du sämtliches Silikon aus der Fuge entfernt hast, reinigst du die Oberflächen und lässt sie anschließend gut abtrocknen. Klebe dann die Kanten entlang der Fuge mit Malerkrepp ab, um beim späteren Auftragen des neuen Silikons saubere Kanten zu erhalten.
3. Primer auftragen
Um die spätere Haftung des Silikons zu erhöhen, kann es hilfreich sein, vorher einen Primer aufzutragen. Dieser lässt sich am einfachsten mit einem kleinen Pinsel auftragen und muss danach einige Minuten einwirken.
In der Zwischenzeit kannst du die Kartusche mit dem Silikon vorbereiten. Schneide dafür vorne einen Teil der Spitze ab und lege sie in die Kartuschenpistole.
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4. Neue Fugen ziehen
Sobald der Primer getrocknet und die Kartusche einsatzbereit ist, kann es losgehen. Achte darauf, den Druck konstant zu halten und die Silikonpistole ohne abzusetzen in gleicher Geschwindigkeit zu bewegen, um eine gleichmäßige Fuge zu ziehen. Es sollten sich keine Hohlräume im Silikon bilden, weil sonst Feuchtigkeit hinter die Fliese gelangen kann und die Schimmelbildung begünstigt wird. Sei außerdem nicht zu sparsam mit dem Silikon und füge etwa 1-2 Millimeter zur Breite der alten Fuge hinzu, denn Silikon schrumpft im Laufe der Zeit etwas zusammen.
Tipp: Wenn du die Silikonpistole gerade nicht benutzt, solltest du die Spannfeder am Ende lösen, damit die Silikonmasse nicht weiterhin herausgedrückt wird.
5. Fugen glätten
Nachdem du die Fuge gleichmäßig aufgefüllt hast, muss das Silikon glatt gestrichen werden. Es sollten in der Regel nicht mehr als zehn Minuten zwischen dem Auftragen und Glätten liegen. Die genaue Angabe findest du auf der Kartusche. Besprühe das noch flüssige Silikon mit etwas Seifen- oder Essigwasser und streiche sie mit einem Fugenglätter oder alternativ einem Eisstiel, den du vorher auch ins Seifenwasser tauchst, glatt. Kleine Unebenheiten lassen sich mit dem Finger entfernen, den du vorher auch in das Seifenwasser tauchen solltest, damit er leichter über das Silikon gleitet.
Um ein Ablösen oder Einreißen der neuen Silikonfuge zu vermeiden, sollte sie 24 Stunden trocknen, bevor sie mit Wasser in Kontakt kommt. Zudem solltest du darauf achten, dass keine Silikonmasse oder Reste der alten Fugen in den Abfluss geraten, wenn du die Zwischenräume rund um das Waschbecken oder deine Badewanne erneuerst. Silikon ist nämlich nur sehr schwer biologisch abbaubar. Schließe deshalb vorsorglich den Abfluss und entsorge sämtliche Silikonreste im Hausmüll.
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Quellen: obi, t-online, utopia
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