Giftige Spinnen gibt es nur in Australien oder anderen warmen Ländern? Weit gefehlt, denn immer mehr exotische Tier- und Insektenarten finden ihren Weg auch nach Europa und nach Deutschland. Sie reisen als blinde Passagiere in Obstkisten, Urlaubskoffern oder an Bord von LKWs und Güterzügen mit. So kam wohl auch die Fischernetzspinne aus Südeuropa nach Deutschland. Was du über diese giftige Spinne, die sich vor allem im Süden Deutschlands niederzulassen scheint, wissen musst, verraten wir dir in diesem Artikel.
Woher kommt die Fischernetzspinne?
Es gibt 132 offiziell bestätigte Arten, die der Familie der Fischernetzspinnen angehören. Im Süden Deutschlands sind drei davon beheimatet. Diese sind jedoch für Menschen nicht giftig und auch nur selten zu finden. Die „Mächtige Fischernetzspinne“ hingegen gehört zu den größeren Vertretern und ist normalerweise vom Mittelmeergebiet bis zum Kaukasus zu finden. Sie bevorzugt also eher ein warmes Klima.
In den letzten Jahren wurde jedoch eine Ausbreitung der Mächtigen Fischernetzspinne auch nach Nordeuropa festgestellt. In den deutschen Bundesländern Rheinland-Pfalz und Baden-Württemberg wurde diese Spinne ebenfalls schon gesichtet. Damit leistet sie hier nun dem Ammen-Dornfinger Gesellschaft, der bisher als einzige gefährliche Giftspinne Deutschlands galt.
Wie sieht die Fischernetzspinne aus?
Fischernetzspinnen können zwischen 15 und 22 mm groß werden. Ihr Körper ist dicht und schwarz behaart. Einzig die Kieferklauen schimmern in einem metallischen Grün. Dies dient als Warnung, schließlich handelt es sich um die zehntgiftigste Spinne der Welt.
Wo ist die Fischernetzspinne zu finden?
Die Fischernetzspinne baut trichterförmige Öffnungen in Mauer- oder Gesteinsspalten. An deren Eingängen bringt sie einen Signalfaden an. Wird dieser berührt, schlägt die Spinne zu. Nach dem betäubenden Biss wird die Beute ins Röhrennetz gezogen.
Wie gefährlich ist die Fischernetzspinne?
Bienen und Wespen gehören zur bevorzugten Beute der Mächtigen Fischernetzspinne. Während die Insekten kaum eine Chance haben, der raffinierten Spinnenfalle zu entkommen, haben Menschen mehr Glück. Dennoch ist der Biss der Spinne sehr schmerzhaft.
Betroffene beschreiben ihn als tiefe Injektion unter die Haut – ähnlich einem Wespenstich. Neben der Schwellung der Bissstelle können Fieber, Übelkeit und Kopfschmerzen auftreten. In den meisten Fällen klingen die Beschwerden nach ein paar Stunden ab. In sehr seltenen Fällen kann es zu Kreislaufversagen kommen.
Es gibt jedoch Entwarnung: In Deutschland gibt es zurzeit drei offiziell bestätigte Sichtungen der Mächtigen Fischernetzspinne. Dank ihrer zurückgezogenen Lebensweise ist das Risiko eines Bisses für den Menschen glücklicherweise sehr gering.
Nun weißt du, dass du diesem Insekt Respekt zollen solltest, wenn du ihm auf deiner nächsten Wanderung begegnest. Hast du schon einmal von der Fischernetzspinne gehört?
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Quellen: kreiszeitung, wikipedia
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