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Sexshopverkäuferin berichtet über die Arbeit im Erotikshop

Arbeit im Erotikshop: Eine ehemalige Sexshopverkäuferin berichtet von ihren (schlechten) Erfahrungen. Ihr Erfahrungsbericht reicht von der Beratung zu Sexspielzeugen bis hin zur Paartherapie

Symbolbild: Sexshopverkäuferin berichtet über ihre Arbeit.
© Pixabay/Victoria_paint

Spannende Themen und Wissenswertes mit Aha-Effekt. (Zum Artikel nach unten scrollen.)

Ursula Spindler arbeitete in drei verschiedenen Erotikshops und machte während dieser Zeit so einige (schlechte) Erfahrungen. Von diesen berichtet sie in einem selbstgeschriebenen Artikel auf ZEIT ONLINE. Dieser Erfahrungsbericht macht klar: Als Sexshopverkäuferin hat man mehr zu tun, als Menschen lediglich Sexspielzeuge zu verkaufen. Fünf Dinge, die Ursula von ihrer Arbeit im Sexshop noch immer gut im Gedächtnis hat, stellen wir dir in diesem Artikel vor.

Zum Schluss gibt es noch vier lustig-kuriose Geschichten von anderen Sexshop-Mitarbeiterinnen. Aber nun erst einmal zu Ursula.

1. Aufklärung

Als Ursula anfing, in einem Erotikshop zu arbeiten, war es keine Überraschung für sie, dass sie häufig über sexuelle Praktiken oder die Nutzung von Spielzeug aufklären musste. Überrascht war sie aber über eine bestimmte Kundin: Ihr musste Ursula die eigene Anatomie erklären. Die junge Frau wusste nämlich nicht, dass sie eine Klitoris besitzt.
Ursulas Kommentar: „Hoffentlich habe ich das Leben dieser Frau schlagartig schöner gemacht.“

Symbolbild: Sexshopverkäuferin.
Foto: pixabay/Victoria_paint

2. Sexual- und Paarberatung

Bei der Beratung ging es nicht immer nur um Sexspielzeuge, sondern auch um das Paarungsverhalten ihrer Kunden. So habe sie öfter erlebt, dass Männer sie gefragt hätten, wie sie es hinbekämen, dass ihre Frau oder Freundin wieder mit ihnen schliefe.
Ihre einfache Antwort: „Rede mit deiner Partnerin darüber!“

3. Sexualität kennt kein Alter

„Wer denkt, in Seniorenheimen würde man sich gegenseitig nur Häkeldecken schenken, der irrt.“ So habe die Sexshopverkäuferin älteren Menschen nicht nur ein Mal Sexspielzeug verkauft.

Handschellen: Bericht über die Arbeit im Erotikshop.
Foto: pixabay/KlausHausmann

4. Beratung

Am meisten machte ihr die Beratung von Menschen Spaß, die nicht der „Norm“ entsprachen. Besonders Menschen mit Behinderung würde oftmals die eigene Sexualität abgesprochen. Sie erinnere sich noch gut daran, taubstumme Menschen mithilfe von Zettel und Stift beraten zu haben. Oder an eine Mutter, die ihrem lernbehinderten Sohn einen Erotikfilm zum Geburtstag schenken wollte.
„Ich fand es wichtig, als Sexshopverkäuferin einen kleinen Beitrag dazu leisten zu können, Sexualität zu normalisieren – und das nicht nur für Menschen, die das Privileg haben, körperlichen und geistigen Normen zu entsprechen.“

5. Schlechte Erfahrungen

Aber Ursula machte auch schlechte Erfahrungen in den drei Sexshops, in denen sie arbeitete. Seltsame Begegnungen mit betrunkenen oder aufdringlichen Kunden gehörten ebenso zu ihrem Alltag. Sie hatte jedoch laut eigener Aussage glücklicherweise genug Selbstvertrauen, um mit solchen Situationen umgehen zu können. Der Job sei aber sicherlich nicht für jeden etwas.

Erfahrungen im Erotikshop.
Foto: pixabay/652234

Weitere Anekdoten

Ursulas Aussagen treffen sicherlich zu, schließlich bestätigen sie einige Reddit-Nutzer. Denn auf die an andere Sexshopverkäufer und -besucher gerichtete Frage, an welche Geschichte sie sich am besten erinnerten, gaben fast 700 Personen eine Antwort. Hier sind einige der lustigsten Geschichten:

Sprachassistenz

„Mich rief einmal eine gehörlose Person mithilfe eines Fernschreibservices an. Die Kundin tippte ihre Anfrage über eine Tastatur ein und die Servicedame sprach mit mir und tippte wiederum meine Antwort für die gehörlose Person ein. Jedes Mal, wenn die Telefonkraft das Wort ‚Butt Plug‘ (auf Deutsch: Analstöpsel) sagen musste, stotterte sie und atmete tief ein, bevor sie weitersprach. Ich versuchte, so oft wie möglich ‚Butt Plug‘ in das Gespräch einzubringen.“ (©reddit.com/Oceanmys)

Die Kirche von nebenan

„In meiner Heimat gibt es einen Erotikshop, der direkt neben einer Methodistenkirche liegt. Die Gemeinde versuchte jahrelang alles, um den Shop zu vergraulen. Eines Tages riefen die Angestellten des Erotikshops die Feuerwehr, weil sie Rauch aus den Fenstern der Kirche aufsteigen sahen, und retteten damit die Kirche. Seitdem leben die beiden Parteien in einer Art Waffenruhe.“
(©reddit.com/BaDum_Tch)

Kein Umtausch möglich

„Ein Mann wollte eine halb aufgebrauchte Tube Gleitgel zurückgeben. Ich sagte ihm, dass dies nicht ginge, woraufhin er mit dem Ladenbesitzer sprechen wollte. Dieser sagte ihm genau das Gleiche. Daraufhin wurde der Kunde so sauer, dass er das übrige Gleitgel im Laden und auch davor verspritzte. Und ja, ich musste es sauber machen.“
(©reddit.com/Lazer310)

Unerwarteter Kunde

„Während meines Studiums arbeitete ich in einem Erotikshop. Eines Tages kam mein Englischprofessor herein und schaute sich um. Erst als er eine DVD auf den Kassentresen legte und mich beim Bezahlen anschaute, erkannte er mich. Er bat mich darum, niemandem etwas von unserer Begegnung zu sagen. Nachdem ich ihm das wiederholt versprochen hatte, sah ich, welchen Titel er kaufte: ‚Mädels mit Brille‘. Vielleicht hätte ich eine Eins bei ihm bekommen, wenn ich eine Brille getragen hätte.“
(©reddit.com/jodega)

Schön, dass Ursula und ihre Kollegen trotz einiger kurioser Begegnungen mit ihrer Arbeit im Erotikshop dem ein oder anderen Menschen helfen können. Wie haben dir die Erfahrungsberichte gefallen? Hättest du dir die Arbeit als Sexshopverkäuferin so vorgestellt?

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Quelle: zeit
Vorschaubild: ©pixabay/Victoria_paint