Den Spülkasten reinigen – Hand aufs Herz: Das haben wohl die wenigsten Menschen auf dem Schirm. Dabei sollte man diesem Objekt durchaus seine Zeit widmen, denn die Ignoranz ist ein großer Fehler. Ein unzureichend gepflegter Spülkasten kann nicht nur zu Kalkablagerungen, sondern auch zu Problemen mit der Toilettenspülung oder hohen Wasserrechnungen führen.
Spülkasten reinigen: Es gibt gute Gründe
Der Kalkgehalt des Wassers variiert in Deutschland von Region zu Region. Je kalkhaltiger das Wasser an deinem Wohnort ist, umso mehr Ablagerungen wirst du in der Küche und im Bad feststellen können. Neben den Armaturen, dem Geschirrspüler und den Rohren bleibt auch der Spülkasten der Toilette von den unschönen weißen Ablagerungen nicht verschont.
Zwar hat das Problem hier weniger Auswirkungen als bei einem verkalkten Wasserhahn, dennoch bieten die Ablagerungen Bakterien einen optimalen Nährboden. Um das zu verhindern, sollte zumindest alle paar Monate den Spülkasten reinigen – von Grund auf.
Verschiedene Probleme mit der Spülung, wie permanent laufendes Wasser oder zu wenig Wasser im Spülkasten, können ebenfalls mit den Kalkablagerungen im Zusammenhang stehen und mit der Reinigung behoben werden.
Spülkasten reinigen: so geht’s
Welche Hausmittel geeignet sind, um den Spülkasten zu reinigen und wie du dabei am besten vorgehst, erfährst du in diesem Artikel.
1. Wahl des Putzmittels
Bevor es losgeht, solltest du dich für ein Reinigungsmittel entscheiden. Um die Umwelt und vor allem dich selbst zu schützen, greifst du in diesem Fall auf Hausmittel zurück. Denn das Putzmittel fließt über den Spülkasten in den Abfluss und gelangt somit in die Umwelt, wo chemische Reinigungsmittel absolut nichts zu suchen haben.
- Essigessenz
Wer den Spülkasten regelmäßig reinigt oder nur geringe Kalkablagerungen vorfindet, kann für sein Vorhaben Essigessenz verwenden.
- Zitronensäure
Bei mittleren Verschmutzungen ist Zitronensäure das Putzmittel deiner Wahl.
- Salzsäure
Wer den Spülkasten noch nie gereinigt hat oder starke Kalkablagerungen vorfindet, der benutzt für die hartnäckigen Verschmutzungen am besten Salzsäure.
2. Spülkasten öffnen
- Freistehender Spülkasten
In diesem Fall ist der Deckel rechts und links mit einer Klammer befestigt. Hebe den Deckel hoch und löse die Klammer. Nach der Reinigung wird der Deckel wieder aufgesetzt und leicht angedrückt.
- Unterputz-Spülkasten
Die sogenannten Unterputz-Spülkästen sind in die Wand eingelassen und etwas schwieriger zu öffnen. Schiebe zunächst die Abdeckung vorsichtig nach oben und nimm sie ab. Die dahinterliegende Trennwand schraubst du mit einem Kreuzschraubenzieher ab, um an den Spülkasten zu gelangen. Nach der Reinigung werden zuerst die Trennwand und danach die Abdeckung wieder angebracht.
Zieh dir bei Bedarf Gummihandschuhe an und gehe stets vorsichtig und nach der folgenden Schritt-für-Schritt-Anleitung vor. Am besten stellst du den Zulauf des Wassers während der Reinigung ab.
3. Mechanikteile herausnehmen
- Betätigungsarm
Hänge den Betätigungsarm der Spülung aus, um den darunterliegenden Ablaufverschluss hochziehen zu können. Das Wasser aus der Spüle läuft ab und du kannst alle Teile in Ruhe überprüfen und reinigen.
- Schwimmer
Noch bevor das Wasser abläuft, wird der sogenannte Schwimmer ausgebaut. Er befindet sich auf dem Wasser im Spülkasten und erkennt den Wasserstand.
- Einlassventil
Sobald der Betätigungsarm und der Schwimmer herausgenommen wurden, nimmst du das Einlassventil ab, das mit einer Mutter am Spülkasten befestigt ist.
4. Dichtungen überprüfen
Am Boden des Spülkastens und am oberen Zulauf befindet sich jeweils eine Dichtung. Überprüfe sie auf Kalkablagerungen, Verschmutzungen, poröse Stellen oder andere Beschädigungen und tausche sie bei Bedarf aus.
5. Einzelteile einweichen
Lass alle Einzelteile in einem Eimer mit Wasser und deinem gewählten Reinigungsmittel einweichen, damit sich der Kalk ablöst. Am besten nutzt du die Gelegenheit und überprüfst die Teile auf mögliche Beschädigungen.
6. Spülkasten einweichen
Setze die gereinigte Dichtung wieder ein, damit der Spülkasten abgedichtet ist. Gib dann eine Mischung aus Wasser und dem Reinigungsmittel in den Spülkasten und lass es für einige Stunden einwirken.
7. Reinigung
Nach der Einwirkzeit werden der Spülkasten und alle Einzelteile mit einer Bürste gründlich gereinigt.
8. Zusammenbau und Kontrolle
Nach der Reinigung werden alle Teile in der richtigen Reihenfolge wieder eingebaut. Zuerst das Einlassventil, dann der Schwimmer und zum Schluss der Betätigungsarm. Kontrolliere alles noch einmal und setze den Deckel auf den Spülkasten, bevor du im letzten Schritt den Zulauf des Wassers wieder anstellst.
Die regelmäßige Reinigung und die Kontrolle des Spülkastens sind zwar aufwendig, aber lohnenswert. Du kannst dadurch hohen Reparatur- und Wasserkosten vorbeugen und die Lebensdauer der Einzelteile verlängern. Wie lange ist die letzte Grundreinigung deines Spülkastens schon her?
Welche Orte beim Putzen ebenfalls vergessen werden und welche Putztricks du im Badezimmer sonst noch kennen solltest, erfährst du hier:
- 14 Orte, die beim Putzen oft übersehen werden
- 10 Gegenstände in deinem Haushalt, die du zu selten putzt
- 7 ungewöhnliche Hausmittel zum Putzen
- Badezimmer putzen: 12 Tipps und Tricks im Alltag
- Tiefenreinigung der Toilette: 4 Tricks für Problemstellen
Quellen: haus, obi
Vorschaubild: ©Pinterest/bobvila.co