Einige Menschen machen es täglich, andere einmal in der Woche: Waschen. Aber machen es auch alle richtig? Es kursieren zu diesem Thema viele Mythen und Binsenweisheiten. Kein Wunder, dass man sich von Aussagen wie „regelmäßiges Entkalken ist Pflicht“ und „Handtücher sind Kochwäsche“ unsicher machen lässt.
Welche Aussagen über unser Waschverhalten und die Pflege der Waschmaschine richtig sind und welche man getrost vergessen kann, deckt der folgende Artikel auf.
1.) „Die Waschmaschine erkennt die Füllmenge und verwendet dementsprechend weniger oder mehr Wasser.“
Richtig! Viele Maschinen sind mittlerweile so konzipiert, dass sie bei weniger Ladung weniger Wasser verbrauchen. Dennoch ist die Energiebilanz eine schlechtere, als wenn die Maschine optimal gefüllt ist. Generell gilt: Passt eine Faust zwischen Trommel und Wäsche, dann ist die Maschine angemessen gefüllt. Einzig bei Feinwäsche sollte man sie nicht zu voll laden, damit der Stoff nicht übermäßig aneinander reibt.
2.) „Strumpfhosen darf man nur mit der Hand waschen.“
Falsch! Für alle genervten Menschen, die bisher immer Strumpfhosen im Waschbecken gewaschen haben, gibt es nun ein Aufatmen. Perlon- und Nylonstrumpfhosen können in den meisten Fällen bei bis zu 60 °C in der Maschine gewaschen werden. Die Waschanleitung gibt genauere Auskunft darüber. Wichtig ist nur, dass man die Hosen im Wäschesack wäscht, um sie vor Reißverschlüssen anderer Kleidungsstücke zu schützen.
3.) „Die Maschine muss regelmäßig entkalkt werden.“
Falsch! Üblicherweise enthalten Waschmittel entkalkende Zusätze, sodass die Trommel der Maschine während des Waschvorgangs automatisch kalkfrei gehalten wird. Dennoch sollte man regelmäßig das Waschmittelfach säubern, um die Maschine schimmelfrei zu halten und etwaige Kalkreste zu entfernen.
4.) „Kleidung aus Wolle kann man auch mit Shampoo waschen.“
Richtig! Wolle und Seide sollten nicht mit einem Vollwaschmittel gewaschen werden. Wenn man jedoch kein Feinwaschmittel zur Hand hat, kann man auf Haarshampoo zurückgreifen. Das funktioniert, weil Schafwolle und menschliches Haar eine ähnliche Struktur haben.
5.) „Unterwäsche, Bettwäsche und Handtücher muss man bei 90 °C waschen.“
Falsch! Unsere Großeltern haben ihre Wäsche früher gekocht, um sie sauber zu kriegen. Das hatte jedoch den Grund, dass wesentlich seltener gewaschen wurde und die Wäsche somit auch schmutziger war. Zudem hatten viele noch keine Waschmaschine zur Verfügung, die während des Waschens sauberes Wasser hinzuführte.
Heutzutage reicht es vollkommen aus, seine Unterwäsche und Handtücher bei 40 °C zu waschen. Vor allem das Abpumpen des schmutzigen Wassers durch moderne Maschinen und kraftvolle Waschmittel machen dies möglich.
6.) „Kurzwaschprogramme sparen Strom und Wasser.“
Falsch! Die kurzen Waschprogramme sparen zwar Zeit, aber weder Wasser noch Energie. Denn das Wasser muss in kürzerer Zeit erhitzt werden. Das bedeutet im Umkehrschluss: Je länger ein Waschprogramm dauert, desto energiesparender ist es. Das Kurzprogramm sollte daher nur in Ausnahmefällen gewählt werden. Mittlerweile haben viele Maschinen ein Eco-Programm, welches sehr lange, aber dafür umweltschonender wäscht.
7.) „Die Größe des Messbechers bestimmt die Waschmitteldosierung.“
Falsch! Ausschlaggebend für die Dosierung des Waschmittels sind die Wasserhärte und der Verschmutzungsgrad der Kleidung. Die Wasserhärte kann man beim lokalen Wasserversorger erfragen. Eine Dosierungshilfe findet man auf fast jeder Waschmittelverpackung. Im Normalfall ist die Kleidung nicht sichtbar verschmutzt, sodass man eher weniger dosieren kann.
8.) „Niedrige Temperaturen sorgen dafür, dass die Waschmaschine stinkt.“
Richtig! Es kann passieren, dass die Waschmaschine anfängt, unangenehm zu riechen, wenn man stets nur bei 30 oder 40 °C wäscht. Damit sich keine Bakterien, die für den Geruch verantwortlich sind, breitmachen, ist es ratsam, etwa jede zehnte Wäsche bei 60 °C zu waschen. Zudem hilft es, wenn man nach Benutzung die Tür und die Waschmittelklappe offen lässt, damit das noch in der Maschine befindliche Restwasser verdunsten kann.
9.) „Ich brauche für jede Textilart und jedes Problem ein eigenes Waschmittel.“
Falsch! Obwohl es in Drogeriemärkten viele verschiedene Waschmittel gibt, braucht man im Normalfall nicht alle. Es reicht völlig aus, wenn man ein Vollwaschmittel verwendet. Dieses kann man für bunte und helle Wäsche verwenden, vorausgesetzt, es enthält keine Bleiche. In diesem Fall sollte man sich für bunte und dunkle Wäsche ein Colorwaschmittel zulegen. Wenn man empfindliche Materialien wie Wolle oder Seide wäscht, sollte man zudem ein Feinwaschmittel besitzen.
Flecken benötigen nicht zwingend ein Fleckenspray. Es reicht vollkommen aus, wenn man die betroffene Stelle schnellstmöglich mit etwas Waschmittel einreibt und später mit der restlichen Wäsche mitwäscht. Blutflecken sollten auf jeden Fall mit kaltem Wasser behandelt und/oder ausgewaschen werden, ansonsten könnten sie durch die Reaktion mit warmem Wasser verschmieren.
Hoffentlich trägt der Beitrag dazu bei, etwas mehr Licht in die verworrene Welt des Waschens zu bringen. Welchem Mythos bist du selbst schon erlegen? Oder bist du ein wahrer Waschprofi? Weitere Wäschemythen findest du zudem in diesem Artikel.