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Täglich geben wir mehr von uns preis, als wir ahnen. Denn jeder Klick und jedes getippte Wort hinterlässt im Internet Spuren. Diese Spuren werden von gigantischen Konzernen gesammelt und wie ein Goldschatz gehütet. Seit einigen Jahren ermöglicht Google jedoch gewisse Einblicke in seine geheime Schatzkammer – und gewährt damit einen tiefen Blick in unsere innersten Sehnsüchte, Ängste und Interessen.

Was sich dabei offenbart, ist teilweise frappierend: Wer hätte gedacht, dass nach beinahe 30 Jahren Mauerfall Ost und West noch in so vielen Dingen unterschiedlich ticken? Wer hätte geglaubt, dass „Dirty Dancing“ in manchen Regionen „Star Wars“ schlägt? Und hatte wirklich jemand vor Augen, dass ein großer Teil von uns lieber auswandern würde als in Deutschland Urlaub zu machen?

Zur Methode: Mit „Google Trends“ steht ein frei zugängliches Werkzeug zur Verfügung, über das sich die Häufigkeit bestimmter Suchbegriffe ermitteln lässt – aufgeschlüsselt nach Regionen und Zeitverlauf. Auch Vergleiche mehrerer Suchbegriffe sind möglich. Die hier untersuchten Begriffspaare wurden rein zufällig ausgewählt und sollen niemanden diffamieren. Dort, wo mehrere Suchvarianten möglich sind, wurde in der Regel mittels Keyword-Analyse der relevanteste Begriff ausgewählt.

1.) Pille danach oder Abtreibung?

Seit März 2015 gibt es die „Pille danach“ rezeptfrei. Das Thema ist nach wie vor kontrovers, scheint jedoch den Westen Deutschlands mehr zu bewegen als den Osten. Die Ostdeutschen ziehen – mit Ausnahme der Sachsen – eher eine Abtreibung in Betracht. Das bestätigen auch die harten Zahlen: In Brandenburg kamen seit 2015 insgesamt 390 Abtreibung auf 100.000 Einwohner, im ähnlich strukturierten Niedersachsen waren es 190. 

https://www-genesis.destatis.de/genesis/online/logon?language=de&sequenz=tabellen&selectionname=23311*

https://www.mdr.de/zeitreise/ddr/schwangerschaftsabbruch-ddr100.html

2.) Auswandern oder Urlaub in Deutschland?

ob in den 2000ern oder in den letzten 5 Jahren: Die Westdeutschen scheinen sich mit Gedanken herumzutreiben, das Land zu verlassen – während die Ostdeutschen – allen Gerüchten zum Trotz – am liebsten hier bleiben. Vielleicht liegt das aber auch am Geldbeutel? Der Drang in die Ferne nimmt insgesamt jedoch stetig ab.