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6-Jahres-Krise: Tipps für die Wackelzahnpubertät

Wutausbrüche, Stimmungsschwankungen, plötzliche Traurigkeit – die 6-Jahres-Krise oder
Wackelzahnpubertät ist für Vorschulkinder eine schwierige Zeit. Diese 8 Tipps helfen Eltern.

„Wir erkennen ihn kaum wieder …“, klagt die Mutter eines 6-Jährigen. „Es ist, als habe er mit einem Mal 7 Jahre übersprungen und seine Hormone spielten verrückt. Er schreit, knallt einem patzige Antworten entgegen und überhaupt seien wir die schlimmsten Eltern der Welt. Und abends, wenn alle müde sind, dann fühlt er sich missverstanden und ungeliebt und ist untröstlich.“

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Stimmungsschwankungen, Wutanfälle, endlose Diskussionen, gepaart mit plötzlicher Hilflosigkeit – viele Kinder im Vorschulalter erinnern mit ihrem Verhalten eher an pubertierende Teenager. Man spricht daher auch von der 6-Jahres-Krise oder Wackelzahnpubertät. Anders als die richtige Pubertät ist die Wackelzahnpubertät der Vorschulkinder jedoch nicht hormonell bedingt, sondern Zeichen einer besonderen Entwicklungsphase.

Im Alter zwischen 5 und 7 Jahren verändert sich bei Kindern nämlich so einiges. Es ist die Phase des Wechsels vom Kleinkind zum „Großkind“. Die Milchzähne fallen aus, die Arme und Beine machen einen gehörigen Wachstumsschub, das Kindchenschema verschwindet. Vor allem vollziehen sich entscheidende Veränderungen im Denken und in der Selbstwahrnehmung. 

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Rollenspiele treten in den Vordergrund: Das Kind versucht, seinen Platz in der Gruppe einzuordnen, und kann auch unabhängig von der konkreten Situation typische Handlungsabläufe abrufen – manchmal geht das sogar so weit, dass Kinder untereinander nur noch darüber fantasieren, was sie alles spielen könnten, anstatt es dann auch umzusetzen. Das eigene Tun wird geplant. Dadurch werden auch Konstruktionsspiele wie LEGO oder Baufix zunehmend interessanter.

So toll es ist, zu erleben, wie sich die eigenen Fähigkeiten erweitern, so beängstigend oder irritierend kann diese Erfahrung für manche Kinder auch sein. In der Zeit der wackelnden Zähne beginnt auch die Kinderseele ein Stück weit zu wackeln, heißt es. Der psychische Zustand der Kinder ist häufig labil: Türen knallen, vernünftige Argumente werden seltener akzeptiert, manchmal wirken die Kinder desorientiert und unfähig, sich zu entscheiden. Was früher Spaß machte, ist heute langweilig. Man wünscht sich mehr Unabhängigkeit und ist doch gleichzeitig verunsichert und sucht die Geborgenheit von Mama und Papa. Nicht zuletzt steht die Einschulung den Kindern als gewichtiges Ereignis vor Augen: „Bald bin ich groß! Die Kindergartenzeit ist vorbei.“

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Das alles ist nicht immer leicht zu verkraften – auch für die Eltern nicht. Hier sind daher ein paar Erziehungstipps, wie Eltern und Kinder am besten durch die 6-Jahres-Krise der Vorschulzeit kommen:

1. Feste Aufgaben

Vorschulkinder lieben es, bestimmte Rollen zu übernehmen: im Kindergarten der Hausschuhwärter zu sein oder sich um das Tomatenbeet zu kümmern. Auch zu Hause können Eltern ihrem Kind jetzt feste Aufgaben zuteilen, für die es eigenständig verantwortlich ist. So lernt es: Ich kann etwas, ich bin wichtig, man nimmt mich ernst.

2. Viel Bewegung

Kopf und Körper sind eine Einheit. Wenn die Gefühle durcheinander sind, tut es meistens gut, einfach mal wild herumzutoben und lautstark alle Anspannung herauszubrüllen!

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3. Gefühle ernst nehmen

Von außen mag das Gefühlschaos der Wackelzahnpubertät zwar manchmal komisch wirken. In dem Kind sind die Gefühle aber ganz real und drängend. Tue die Gefühle daher nicht einfach ab, sondern versuche zu verstehen, was dein Kind überfordert.

4. Zuhören statt diskutieren

Wenn du dein Kind mit Argumenten nicht erreichst, erreichst du es mit einem offenen Ohr. Hilf deinem Kind, selbst herauszufinden, was es in der momentanen Situation wirklich bewegt. Hat es seine Gefühle erst einmal verstanden, wird es auch für Vorschläge aufgeschlossener sein.

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5. Grenzen setzen

Vorschulkinder brauchen klare Strukturen, an denen sie sich orientieren können. Bei allem Verständnis ist es daher weiterhin wichtig, dass grundsätzliche Regeln eingehalten werden. Bestimmte Dinge sind nicht verhandelbar. Vor allem ist ein inneres Gefühlschaos keine Absolution für verletzendes Verhalten.

6. Angriffe nicht persönlich nehmen

Es ist erstaunlich, wie viele Kraftausdrücke die Kinder bereits in zartem Alter aufschnappen. Doch egal, wie grob der verbale oder auch körperliche Ausfall sein mag: Du solltest die Reaktion des Kindes nie persönlich nehmen. Im Grunde will es nicht dich angreifen, sondern herausfinden, was es fühlt.

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7. Keinen Druck aufbauen

Die bevorstehende Einschulung setzt viele Kinder unter Druck. Sie wissen nicht genau, ob sie sich darauf freuen oder davor fürchten. Eltern sollten diesen Druck nicht zusätzlich erhöhen, indem sie in der Vorschulzeit allzu viel Neues von ihrem Kind erwarten und Verhalten mit dem Satz „Aber du gehst doch schon bald in die Schule!“ kommentieren. Ob es um das Binden der Schuhe oder das Lesen der Uhrzeit geht – Kinder sind in diesem Alter von sich aus lernbegierig. Das kann man fördern, aber nicht einfordern.

8. Nähe zeigen

Die Vorschulzeit ist eine Phase der Loslösung. Der Wunsch, bei Freunden zu übernachten oder einfach allein im Zimmer zu spielen, wird größer. Lass deinem Kind Freiräume – signalisiere jedoch, dass du stets erreichbar bist, wenn es deine Nähe braucht.

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Die Wackelzahnpubertät ist für einige Kinder und Eltern eine schwierige Zeit. Aber immerhin: Wenn diese Phase sehr intensiv ist, wird die richtige Pubertät in aller Regel nicht mehr ganz so schlimm. Das lässt doch hoffen!

Niemand kennt das eigene Kind so gut wie seine Eltern. Nichtsdestotrotz können einem Erziehungstipps manchmal den richtigen Wink geben und neue Perspektiven aufweisen. Vielleicht interessieren dich daher auch diese Themen:

Vorschaubild: ©flickr/Jessica Lucia