Leidest du regelmäßig unter Schmerzen an Kopf, Rücken, Fuß und weiteren Stellen? Dann solltest du entweder dringend einen Arzt aufsuchen – oder du hast Kinder. Denn so bunt die kleinen Racker den Alltag machen, so selten kommt man als Eltern ohne Blessuren davon. Sei es, dass sich der erste Zahn beim Stillen in Mamas Brust bohrt oder dass Papa den halben Tag als Tragekamel herhalten muss – Eltern können ein Lied davon singen: Für unsere Lieblinge gehen wir bis an unsere Grenzen (und oft darüber hinaus). Einige dieser Elternleiden beschreibt Mareike Opitz in ihrem Buch „Ene, mene, Miste, Mutti schreibt ’ne Liste“. Für euch stellen wir 10 typische Beispiele aus dem Familienleben vor:
1.) Lego-Fuß
Es ist mitten in der Nacht. Aus dem Kinderzimmer kommt erst ein Hüsteln, dann ein Quengeln. Papa eilt im Halbschlaf herbei. Da tönt ein verkniffenes, doch deutlich vernehmbares „Aauutsch!“ durch die Wohnung: Papa ist auf einen Legostein getreten. Dass Kinder einen etwas anderen Begriff von Aufräumen haben, wird einem in solchen Momenten schmerzhaft bewusst.
2.) Hochheb-Hexenschuss
Ein Baby auf dem Arm zu halten, ist für viele Menschen ein wundervolles Gefühl. Ein zahnendes Baby stundenlang auf dem Arm herumzutragen, ist dagegen weniger angenehm. Denn selbst zarte 7 Kilogramm können auf die Dauer zu müden Armen und verspannten Schultern führen. Aber auch wenn die Kleinen längst schon laufen können, ist der Transportservice von Mama und Papa immer gern gefragt. Auf dem Rückweg vom Spielplatz – das Kind auf dem Arm, das Laufrad in der Hand – kapituliert mitunter die Wirbelsäule. Die Quittung ist ein stechender Hexenschuss. Wenn der nach Tagen nicht von allein wieder verschwindet, solltest du einen Arzt aufsuchen.
3.) Tunnel-Schmerz
Insbesondere Väter sind für Kinder lebende Sport- und Klettergeräte. Kaum steht „Mann“ etwas breitbeinig da, setzt der Spross zum Durchlauf an: „Tunnel!“, ruft es noch, als bereits der Kinderschädel gegen Papas Kronleuchter knallt. Auweia!
4.) Augen-Klemme
Schläft Mama noch? Um das zu testen, kennen Kinder eine „geniale“ Methode: Die kleinen Finger fahren heraus und zerren die Augenlider auseinander. Wenn Mutti reagiert: Super, der Tag geht los! Wenn nicht, dann schläft sie wohl wirklich. Papas bleiben selbstverständlich ebenso wenig von der Augen-Klemme verschont.
5.) Babykrallen-Kratzer
Vermutlich besitzen nur junge Katzen ähnlich schlimme Krallen wie Babys. Scharf und spitz bohren sich deren Fingernägel – auf der Suche nach Halt – tief in Wange, Nase oder Ohr. Da erfährt man am eigenen Leib, dass der Greifreflex bei Kleinkindern erstaunlich kräftig ausgebildet ist …
6.) Fieber-Rücken
140 Zentimeter Bettbreite waren für das frischverliebte Paar noch völlig ausreichend. Kaum ist Nachwuchs im Haus, heißt es allerdings: „Rutsch mal!“ Denn selbst wenn die Eltern ihr Kind in vorbildlicher Weise ans eigene Bettchen gewöhnt haben, gibt es schlichtweg Situationen, in denen ausschließlich dann an Schlaf zu denken ist, wenn man den Knirps zu sich ins Doppelbett holt. Dort fühlt sich das eben noch von Fieber gequälte Bündel plötzlich so wohl, dass es entspannt Arme und Beine von sich streckt. Mama und Papa kauern derweil still und steif an der Bettkante, wofür sich am nächsten Morgen der Rücken mit Schmerzen bedankt.
7.) Spielplatz-Schmerzen
Spielplätze sind kindgerecht konstruiert. Das ist auch durchaus sinnvoll. Für Eltern, die ihren Kleinen auf den Spielturm folgen, um sich danach in eine viel zu enge Tunnelrutsche zu zwängen, sind die Zwergenmaße freilich eine Qual. Eine Beule am Kopf, Schürfwunden und blaue Flecken an sämtlichen Extremitäten sind die Folgen. Auch die Schaukel auf dem Spielplatz erweist sich regelmäßig als fieser Gegner: Kaum ist man einen Augenblick abgelenkt, hat man sie mitten im Gesicht. Wenn der Dreikäsehoch dann auch noch beim Sandkuchen-Zerklopfen mit seiner Schaufel den Sand in Papas oder Mamas Augen schleudert, ist der Spielplatz-Ausflug erst einmal gelaufen.
8.) Zurückweisungs-Depression
Kinder haben Mama- und Papa-Phasen. Dann darf nur Mama oder nur Papa den Nachwuchs ins Bett bringen und ihm das Brot schmieren. Ohne Erbarmen wird der andere Elternteil auf die Ersatzbank verwiesen. Besonders schlimm ist es, wenn Papa (oder Mama) das Kind nicht einmal auf den Arm nehmen darf, ohne dass es zu weinen beginnt. Selbst ein Eisklotz gerät bei solch rigoroser Zurückweisung an den Rand einer Depression.
9.) Tobe-Tiefschlag
„Mama, Papa, aufstehen!“ Die Tür knallt auf, der Fratz klettert auf die Matratze – und hüpft mit Kriegsgeschrei auf Mamas Bauch. Das schmerzverzerrte Gesicht, das Mama dabei macht, stößt bei dem Zögling lediglich auf Unverständnis. Was mir Spaß macht, so denken Kinder, macht anderen auch Spaß. Noch beim Frühstückskaffee spürt Mutti indessen die Fußabdrücke im Unterleib.
10.) Kinderhit-Kopfschmerz
Kopfschmerzen sind für Eltern ein vertrauter Begleiter. Mal aufgrund von Schlafentzug, mal, weil man sich gestoßen hat (siehe Punkt 7). Ein ganz besonderer Kopfschmerz ist hingegen der „Kinderhit-Kopfschmerz“. Kinder haben nämlich oft einen grauenvollen Musikgeschmack. Ist das quälende Gedudel auch noch zum Lieblingslied erkoren, darf man es sich rund um die Uhr anhören, bis die Ohren bluten. Aber wehe, du machst es aus oder schlägst eine andere Musik vor! Da kennen Kinder keine Gnade …
Trotz alledem bleiben Kinder und Familie natürlich etwas Wunderbares und Eltern nehmen all diese Wehwehchen nur zu gern in Kauf – und mit Humor. Ein herzliches Lachen, freudige Augen und eine liebevolle Kinderumarmung sind die besten Schmerzmittel der Welt. Gleichwohl musst du bei den Rackern stets mit allem rechnen – der nächste Angriff auf deine Leidensfähigkeit lauert schon. Teile diesen Artikel daher mit sämtlichen Eltern, die ihre Kinder trotz aller Beschwerden über alles lieben!