Mit den Wänden ihrer Wohnung machen die meisten Folgendes: Sie streichen sie weiß und hängen zwei bis drei Bilder auf. Andere malern eine farbige Akzentwand oder greifen zu einer gemusterten Tapete. Dagegen ist auch überhaupt nichts einzuwenden. Aber es geht auch anders. Hier ein paar kreative Ideen zur Auswahl. Manche davon gehen ganz fix, manche nehmen etwas mehr Zeit in Anspruch.
Für längere Malerarbeiten gibt es übrigens einen Trick: Verschließe die Walze der Farbrolle in einer Chipsdose, wenn du Pause machst. So trocknet die Farbe nicht und du sparst dir das ständige Auswaschen.
1.) Besen-Technik
Um deiner Wandfarbe Struktur zu verleihen, bearbeite direkt nach dem Streichen die noch feuchte Farbe mit einem Besen. Die Borsten dabei nur locker aufdrücken, damit nicht die ganze Farbe abgetragen wird.
Ebenfalls interessant ist diese Technik, wenn man den Besen auf blauem Grund erst senkrecht und dann quer über die Wand zieht. So wirkt die Wand, als sei sie mit Jeans-Stoff bezogen.
2.) Schmetterlinge
Weiße Falter, die über die Wand hinwegflattern, sorgen für eine traumhaft verspielte Atmosphäre im Wohnzimmer. Die Stanze kann man kaufen, aufgeklebt werden die Falter mit einem Tropfen Heißkleber. Und wie staubt man die Dinger ab? Mit einem Staubwedel.
3.) Geäst
Der Kategorie „Genial einfach – einfach genial“ ist diese Idee entsprungen: Man nehme auf seinem nächsten Waldspaziergang einen schönen Ast mit nach Hause, lasse ihn an der Sonne trocknen und behandle ihn nötigenfalls gegen Ungeziefer. Dann hänge man ihn über das Sofa.
Für eine Variante dieser naturnahen Dekoration wird ein Ast mit Fotos behängt. Raffiniert und persönlich!
4.) Spritze
Kinder fürchten sich vor Spritzen, aber nur, wenn sie beim Arzt sind. Sind die Spritzen mit Farbe gefüllt, dann wird daraus eine ebenso freche wie kunterbunte Kinderzimmerwand. Zur Anleitung geht’s hier.
5.) Fadenbild
Dieses Wanddekor besticht durch Schlichtheit. Dafür wurde zunächst ein Bild als Vorlage ausgedruckt und mit Klebestreifen an der Wand fixiert. Dann wurden entlang der Umrisse Nägel in die Wand getrieben. Das Bild lässt sich abreißen und die Nägel werden nun mit einer Schnur verbunden.
Auch abstrakte Gemälde im Großformat kannst du mit bunten Wollknäueln knüpfen. Im Internet findest du jede Menge Vorlagen.
6.) Ombré
In Räumen mit wenig Möbeln wird die Wandgestaltung umso wichtiger. Eine faszinierende Tiefenwirkung, die den Raum größer erscheinen lässt, erzielst du mit gestuften Farbverläufen. Eine Anleitung findest du hier.
Effektvoll ist es außerdem, wenn man diese Technik auf einen bestimmten Bereich konzentriert, etwa als Hintergrund für ein Regal.
7.) Sternenhimmel
Um die Nacht unter dem funkelnden Firmament zu verbringen, brauchst du dein Bett nicht in den Garten zu stellen. Es gibt nämlich mehrere Möglichkeiten, die Zimmerdecke mit Sternen zu bestücken – sei es, dass man eine schmale Zwischendecke einzieht und Glasfasern verlegt (was sehr aufwendig ist und ein Fachmann übernehmen sollte), man LED-Lampen installiert oder die Decke schlicht mit fluoreszierender Farbe bemalt.
8.) Apfelkisten
Aus alten Holzkisten lassen sich die originellsten Regale gestalten. Zum Beispiel kann man die Kisten innen mit knalligen Farben versehen und die Böden mit schönem Stoff bekleben – ideal fürs Mädchenzimmer! Die Anleitung für ein Wohnzimmerregal aus Apfelkisten findest du hier.
9.) Klare Kante
In Bezug auf moderne Kunst hört man zuweilen den Kommentar: „Das kann ich auch.“ In der Tat! Nichts wie ran an die Leinwand, mit Klebeband kreuz und quer Streifen ziehen, anmalen, Klebestreifen wieder abziehen, fertig.
10.) Grüne Wand
Die Hängenden Gärten der Semiramis zählen zu den sieben Weltwundern der Antike. Auch zu Hause macht sich ein wenig Grün an der Wand ganz gut. Hierfür gibt es mehrere Techniken. Beim Sukkulenten-Garten befüllt man einen Kastenrahmen mit Erde und spannt ein Drahtgitter darüber. Nun werden die Sukkulenten dicht aneinander eingepflanzt. Gegossen wird mit einer Sprühflasche.
Wer einen üppigeren Bewuchs wünscht, greift am besten zu sogenannten Pflanztaschen, die ganz simpel mit einem Brett an die Wand montiert werden. Damit das Gießwasser nicht auf den Boden tropft, wird unten unauffällig ein Blumenkasten angebracht.
11.) Holzdruck
Der Abdruck einer Holzscheibe, in einem dezenten Rahmen präsentiert, ist so zeitlos wie inspirierend. Mit einer Rolle trägst du schwarze Ölfarbe dünn auf die Maserung auf und presst diese dann fest auf ein Stück Büttenpapier oder Leinwand.
Auch aus der Holzscheibe selbst kannst du ein Kunstwerk machen, indem du ein Foto auf sie druckst. Dafür benötigst du Wachspapier und Sonnenmilch. Wie der Trick genau geht, erfährst du in diesem Video.
12.) Origami
3-D-Strukturen an der Wand sind deshalb so reizvoll, da sie die gesamte Wandfläche optisch mit einbeziehen, selbst wenn die Dekoration selbst nur eine kleine Fläche einnimmt. Wie etwa bei diesen formstrengen, aus Papier gefalteten Blumen.
Wer kein Faible fürs Knicken und Falzen hat, dem sei folgender Einfall empfohlen: Muffinförmchen und Kaffeefilter (Korbfilter) wurden hier mit runden Holzkopf-Pinnnadeln fixiert. Erinnert an japanische Kirschblüten.
13.) Mond
Wer malen kann, ist klar im Vorteil. Zumindest wenn es darum geht, einen goldenen Mond an die Wand zu projizieren. Das Ergebnis ist phänomenal.
Bist du eher technisch-handwerklich begabt? Dann säge Kreise aus und male sie in der Wandfarbe an. Diese Kreise bringst du dann versetzt vor einer oder mehreren Wandleuchten an. Die indirekte Beleuchtung ist besonders im Schlafzimmer stimmungsvoll.
Weitere spannende Anregungen zum Thema Wandgestaltung findest du auch hier. Trau dich! Deinen Wänden etwas mehr Aufmerksamkeit zu schenken, ist die Mühe wirklich wert.