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Häuser, deren Architektur extrem schmal ist.

Klein, aber oho

Unzählige Menschen erfüllen sich mit dem Bau eines eigenen Hauses einen langjährigen Traum. Einige verwirklichen ihre Wohnideen in wahren Unikaten, andere hingegen geben sich mit einem bescheideneren Heim zufrieden. Ganz gleich, wie das eigene Traumhaus aussehen mag, für gewöhnlich ist im Inneren genügend Platz.

Die folgenden 11 Häuser jedoch sind so extrem schmal, dass selbst die nötigsten Dinge des Lebens in ihnen nur schwer Platz finden:

1.) Schmales Haus (Long Beach, USA)

Das 3 m breite Haus im kalifornischen Long Beach gilt als das schmalste Haus in den USA.
Das dreistöckige Gebäude ist das Resultat einer Wette, die besagte, dass Newton P. Rummonds es nicht schaffen würde, auf einem so kleinen Grundstück ein bewohnbares Haus zu errichten – mit dem 80 m² großen Gebäude hat er die Wette wohl eindeutig gewonnen.

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2.) Quay House (Wales, Großbritannien)

Das kleinste Haus von Großbritannien wurde im 16. Jahrhundert gebaut und hat eine Grundfläche von 3,05 m mal 1,8 m.

Bis 1900 lebte darin paradoxerweise ein Fischer, der mit einer Körpergröße von 1,91 m zu groß war, um sich im Inneren aufrecht hinzustellen. Als der Gemeinderat der Stadt das Haus daraufhin für menschenunwürdig erklärte, musste der Fischer ausziehen. Bis heute ist das rote Gebäude im Besitz seiner Familie und ein Touristenmagnet am Hafen der Stadt Conwy.

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3.) Das schmalste Haus von Amsterdam (Niederlande)

Im Zentrum von Amsterdam liegt das schmalste Haus der Stadt, das gerade einmal 2,02 m breit und 5 m tief ist. Es wurde in der zweiten Hälfte des 18. Jahrhunderts gebaut und stellt mit seinen vier Stockwerken und seinem charakteristischen Giebel eine Miniaturausgabe der in Amsterdam typischen Kanalhäuser dar.

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4.) Pie House (Deerfield, USA)

In der Stadt Deerfield im US-amerikanischen Bundesstaat Illinois steht ein sehr schmales, zweistöckiges Haus. Auf den ersten Blick sieht es rechteckig aus, doch der Schein trügt: Das Gebäude nimmt von Osten nach Westen von etwa 1,80 m Breite auf 7 m Breite zu und sieht damit von oben aus wie ein Stück Kuchen. Der Grund für die ungewöhnlichen Maße des Hauses ist schlichtweg das Grundstück, das so ungünstig geschnitten ist, dass den Besitzern nichts anderes übrig blieb, als ein kuchenstückförmiges Haus („Pie House“) zu bauen.

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5.) 75½ Bedford Street (New York, USA)

Auch in New York gibt es ein dreistöckiges Haus, das extrem schmal ist. Mit einer Breite von 2,9 m passt das Gebäude perfekt zwischen die beiden Nachbarhäuser.
Ursprünglich diente die Baulücke als Zugang zu dahinter liegenden Kutschhäusern, bis der Verwalter Horatio Gomez im Jahr 1873 den Bau des bis heute schmalsten Haus in New York in Auftrag gab.

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6.) Kirchstraße 29 (Bregenz, Österreich)

Kommt man im österreichischen Bregenz an der Kirchstraße 29 vorbei, muss man ganz genau hinsehen, denn sonst verpasst man ein Haus, dessen Fassade so schmal ist, dass die Eingangstür auf das Nachbargebäude übergreift.
Das kleine Haus wurde am Ende des 18. Jahrhunderts in einer bestehenden Baulücke errichtet, die zur Straße hin so schmal wird, dass die Fassade des Hauses nur 57 cm breit ist. Die Baulücke ist jedoch keilförmig, sodass das Haus nach hinten auf eine bewohnbare Breite und eine Wohnfläche von immerhin 60 m² annimmt. Daher ist das Haus in der Kirchstraße 29 „nur“ als das schmalste Haus Europas bekannt – obwohl es an einer Seite sogar schmaler ist, als das folgende Keret-Haus, das schmalste Gebäude der Welt. Dass dieses ebenfalls in Europa liegt, darüber sollte man mit den Bregenzern aber lieber nicht streiten!

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7.) Keret-Haus (Warschau, Polen)

Im Vergleich zu den vorherigen Häusern ist das Keret-Haus, das nach seinem ersten Bewohner Etgar Keret benannt ist, in der polnischen Hauptstadt Warschau ein Bau der Neuzeit. Es wurde nämlich erst 2012 in einer Baulücke aus einem Eisengerüst errichtet.
Das zweistöckige Haus hat eine Wohnfläche von gerade einmal 14,09 m² und ist an der schmalsten Stelle lediglich 92 cm breit. Es gilt derzeit als das schmalste Haus der Welt.

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8.) Schmales Handtuch (Eisenach, Deutschland)

Eines der kleinsten und schmalsten Häuser Deutschlands trägt seit einem neuen Fassadenanstrich 1941 den Spitznamen „das schmale Handtuch“. Das zweistöckige Fachwerkhaus ist nur 2,05 m breit und hat eine Grundfläche von 20 m².
Das etwa 250 Jahre alte Gebäude hat in der Vergangenheit häufig den Besitzer gewechselt. Seit 1991 befindet sich im Inneren eine kleine Galerie.

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9.) Schmales Haus (Mamaroneck, USA)

In Mamaroneck im US-amerikanischen Bundesstaat New York steht ein nur 3 m breites, dreistöckiges Haus, das größtenteils aus wiederverwendeten Materialien gebaut wurde.
Als die Firma des afroamerikanischen Zimmermanns und Bauunternehmers Nathan Thomas Seely in der Weltwirtschaftskrise bankrott ging und er daraufhin sein Hab und Gut verlor, konnte er 1932 ein extrem kleines Grundstück von einem Nachbarn abkaufen. Um zu sparen, sammelte er für den Bau seines neuen Hauses hauptsächlich Materialien, die er wiederverwenden konnte. Dazu gehörten alte Fenster und Treppengeländer, aber auch Eisenbahnschwellen und sogar ein alter Hühnerstall wurden in dem neuen Heim verbaut.

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10.) Skinny House (Boston, USA)

Das sogenannte Skinny House in Boston, das heute von einem Ehepaar bewohnt wird, ist an der schmalsten Stelle nur 2,82 m breit und gilt damit als das schmalste Haus der Stadt.
Der Sage nach wurde es am Ende des amerikanischen Bürgerkriegs in den 1870ern von einem aus dem Krieg heimgekehrten Militärarzt gebaut, der sich an seinem Bruder rächen wollte. Dieser hatte nämlich während seiner Abwesenheit auf das Land, das beide von ihrem verstorbenen Vater geerbt hatten, ein so großes Haus errichtet, das für ein Haus seines Bruders eigentlich kein Platz mehr blieb. Aus Rache errichtete der Zurückgekehrte jedoch auf den verbliebenen Quadratmetern ein sehr schmales, vierstöckiges Gebäude, das dem Haus seines Bruders den guten Ausblick und wertvolles Tageslicht raubte.

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11.) Schmales Haus (London, England)

Geht man heute in London zu der Adresse 10 Hyde Park Place sieht man ein schmales, röhrenförmiges, rotes Gebäude, das zu dem benachbarten Kloster gehört.

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Der Legende nach wurde das etwa 1 m breite Haus 1805 genau in die Lücke zwischen die zwei benachbarten Häuser gebaut, um die Passage zum dahinter liegenden St George’s Friedhof zu verschließen. Der Durchgang wurde offenbar nur allzu gern von Grabräubern benutzt, die auch noch Spaß daran hatten, Leichen zu zerfleddern. Im Laufe der Jahre veränderte sich das Aussehen des Hauses aufgrund wechselnder Besitzer und diverser Umbaumaßnahmen immer wieder. Dennoch gilt es bis heute als das schmalste Haus Londons.

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Es ist absolut erstaunlich, wie schmale Häuser Baulücken perfekt ausfüllen können. Aber auch als freistehende Gebäude auf Mini-Grundstücken machen sie eine wirklich gute Figur – sie sind wahrlich Wunderwerke der Architektur.