Alle Frauen kennen es: Ihre Monatsblutung steht an und sie wollen sich vor Schmerzen einfach nur im Bett verkriechen. Warum das aber nicht immer die beste Methode ist, um Regelschmerzen zu lindern, erklären wir dir in diesem Artikel. Acht Tipps verraten dir, wie du die Krämpfe bzw. die Schmerzen effektiv verringern kannst.
Wieso bekommt man während der Periode Krämpfe?
Während der Periode wird die Gebärmutterschleimhaut, welche sich während des Zyklus aufgebaut hat, vom Körper abgestoßen – vorausgesetzt, es hat sich dort keine befruchtete Eizelle eingenistet. Zum Abstoßen zieht sich die Gebärmutter in regelmäßigen Abständen krampfartig zusammen. Diese Muskelkontraktionen nehmen Frauen vor und während der Periode als Krämpfe im Unterleib wahr. Die Blutung markiert gleichzeitig den Anfang eines neuen Zyklus.
Welche Symptome treten während der Periode noch auf?
Viele Frauen leiden nicht „nur“ an Unterleibsschmerzen, sondern auch an begleitenden Symptomen wie Kopfschmerzen, Durchfall, Übelkeit und genereller Erschöpfung. Die Beschwerden treten auf, weil der Spiegel des weiblichen Hormons Östrogen während dieser Zeit stark sinkt. Verschiedene Studien stellten fest, dass zwischen 20 und 40 % der Frauen am prämenstruellen Syndrom, kurz PMS, leiden.
Primäre und sekundäre Regelschmerzen
In der Medizin unterscheidet man zwei Arten von Ursachen, die für Regelschmerzen verantwortlich sein können. Sie unterscheiden sich oftmals nur in der Intensität der jeweiligen Symptome.
Primäre Regelschmerzen
Hierbei handelt es sich um Menstruationsbeschwerden, denen keine Krankheit zugrunde liegt. Sie können jedoch durch bestimmte Faktoren bedingt sein. Beispielsweise spielt die Veranlagung eine Rolle, also ob deine Mutter ebenfalls Regelschmerzen hat(te). Auch ein besonders langer Zyklus, also länger als 30 Tage, kann während der Blutung starke Schmerzen begünstigen. Hinzu kommen Einflüsse wie Stress und Angst. Die Intensität primärer Regelschmerzen kann von Zyklus zu Zyklus variieren – je nachdem, welche äußeren Faktoren begünstigt werden.
Sekundäre Regelschmerzen
Als sekundäre Regelschmerzen werden jene Schmerzen bezeichnet, die durch eine Erkrankung ausgelöst werden. Ein häufiger Auslöser ist Endometriose. Dabei bildet sich Schleimhaut außerhalb der Gebärmutter und befällt andere Organe wie die Blase und den Darm. Dieses Gewebe unterliegt ebenfalls den Hormonschwankungen des Zyklus, sodass es während der Periode ebenfalls vom Körper abgestoßen wird. Das verursacht bei betroffenen Frauen unfassbare Schmerzen.
Ebenso können gutartige und bösartige Tumore und Entzündungen der Geschlechtsorgane für eine schmerzhafte Menstruation sorgen. Wer mit der Spirale verhütet, leidet während der Periode öfter unter vermehrten Unterleibskrämpfen als bei anderen Verhütungsmethoden.
Wie kann ich Regelschmerzen lindern?
Sekundäre Regelschmerzen sollten in jedem Fall von einem Arzt behandelt werden. Denn hier müssen die Ursachen und nicht nur die Symptome therapiert werden. Hast du während der Periode besonders starke Schmerzen, solltest du das bei deinem jährlichen Termin beim Frauenarzt ansprechen. Dieser kann weitere Untersuchungen durchführen und Behandlungsmethoden mit dir besprechen.
Primäre Regelschmerzen kannst du mit folgenden (Haus-)Mitteln lindern:
1. Wärme
Der Klassiker unter den Hausmitteln: den Unterleib mit Wärme behandeln. Das kannst du mit einer Wärmflasche oder mit einem heißen Vollbad machen. Die Wärme entspannt den verkrampften Muskel und regt die Durchblutung an.
2. Kamille
Kamille gilt als Heilpflanze und wirkt entkrampfend und entzündungshemmend. Um sich die heilende Wirkung von Kamille zunutze zu machen, tauchst du ein Tuch in einen Sud aus Kamilleknospen und Wasser und lässt es einige Minuten einwirken. Lege das Tuch anschließend auf die schmerzende Stelle.
Vorsicht: Wenn das Tuch noch zu heiß ist, dann lege ein weiteres – trockenes – Tuch darunter.
3. Tee
Auch mit innerlichen Anwendungen kann man Regelschmerzen lindern: Heilpflanzentees etwa können die Beschwerden abmildern. Gut geeignet bei Menstruationsschmerzen sind unter anderem:
- Frauenmantel
- Mönchspfeffer
- Ingwer
- Salbei
- Johanniskraut
Achtung: Letzteres sollten Frauen, die mit der Pille verhüten, nicht zu sich nehmen. Johanniskraut kann nämlich die empfängnisverhütende Wirkung abschwächen.
4. Bauchmassage
Auch ein leichtes Massieren des Bauchs kann entkrampfend wirken. Dazu streichelt man mit beiden Händen mit sanftem Druck im Uhrzeigersinn über den Bauch. Du kannst auch ein angenehm riechendes Massageöl zu Hilfe nehmen. Lavendel eignet sich beispielsweise gut, da es durchblutungsfördernd, krampflösend und schmerzlindernd wirkt.
5. Magnesium
Magnesium nimmt Einfluss auf die Anspannung der Muskulatur. Fehlt dem Körper der Mineralstoff, dauert das Zusammenziehen der Gebärmutter länger, ist also schmerzhafter. Beispielsweise Nüsse, Vollkornreis und Brokkoli enthalten besonders viel Magnesium. Wenn du diese Lebensmittel vor und während der Periode zu dir nimmst, können sie deine Schmerzen lindern. Im akuten Fall kannst du auch Magnesiumtabletten einnehmen.
6. Bewegung
Auch wenn du dich gar nicht nach Bewegung fühlst, kann sich ein kurzer Spaziergang lohnen. Dieser fördert die Durchblutung der Muskeln, sodass das Periodenblut besser abtransportiert wird. Die Folge: Der durch die Krämpfe verursachte Schmerz lässt etwas nach.
7. Sex
Viele Menschen haben während der Periode nur wenig Lust auf Sex. Dabei kann ein Orgasmus gegen Regelschmerzen wahre Wunder vollbringen. Denn beim Orgasmus wird der Unterleib gut durchblutet und die Beckenmuskulatur gelockert.
8. Medikamente
Wenn die Schmerzen auch mit den genannten Hausmitteln nicht nachlassen, helfen manchmal nur Schmerzmittel. Hier solltest du darauf achten, nichtsteroidale Antiphlogistika einzunehmen. Zu dieser Gruppe zählen zum Beispiel Paracetamol, Ibuprofen und Acetylsalicylsäure. Letztere sollte mit ausreichend Flüssigkeit eingenommen werden. Daher bieten sich Brausetabletten mit diesem Wirkstoff an.
Falls du unter Regelschmerzen leidest, können dir die vorgestellten Hilfsmittel hoffentlich etwas Linderung verschaffen. Bei starken Schmerzen solltest du jedoch niemals zögern, einen Arzt aufzusuchen.
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Quellen: netdoktor, quarks, frauenaerzte-im-netz
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