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Notdurftrecht: Dürfen Restaurants dir die Toilette verbieten?

Die Blase drückt, doch das nahegelegene Restaurant verbietet den Gang zum Klo. Gilt hier das Notdurftrecht?

Frau hält sich die Blase und muss dringend auf die Toilette.
© ruigsantos – stock.adobe.com

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Es ist ein altbekanntes Dilemma: Man erkundet eine Stadt, die Füße schmerzen und plötzlich meldet sich auch noch die Blase. Eine kostenfreie Toilette zu finden, erweist sich jedoch als gar nicht so einfach. Kann man einfach ins nächstgelegene Restaurant gehen?

Gibt es ein „Notdurftrecht“?

Je nach Größe und Sitzplatzkapazität müssen Gastronomiebetriebe wie Restaurants, Cafés, Eisdielen oder Imbisse ihren Kunden Toiletten zur Verfügung stellen. Allerdings liegt es am Inhaber, ob und unter welchen Bedingungen auch Passanten diese Toiletten nutzen dürfen. Die Betreiber haben das Hausrecht und können Nicht-Gästen den Zugang zu den Toiletten verwehren.

Es kursiert der Mythos, dass Gastronomen Passanten mit drückender Blase helfen müssen, indem sie ihnen das „Notdurftrecht“ gewähren. Doch die Realität sieht anders aus: Es gibt kein offizielles Notdurftrecht.

Grafik öffentliche Toilette.
Gibt es ein „Notdurftrecht“? Foto: Pixabay/Alexas_Fotos

Viele Gastronomiebetriebe erlauben jedoch auch Nicht-Gästen die Nutzung ihrer Toiletten. Oft wird dafür ein kleiner Geldbetrag verlangt, der die Kosten für Wasser, Strom, Reinigung und Hygieneartikel abdeckt.

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Vor allem ein Problem für Frauen

Einige Kritiker bemängeln, dass vor allem Frauen von diesen Kosten betroffen sind. Städte wie Berlin, Hamburg oder Köln bieten zwar kostenlose Urinale im öffentlichen Raum an, allerdings häufig nur für Männer. Für Frauen, oder Menschen, die im Sitzen urinieren, gibt es kaum vergleichbare kostenlose Optionen. Stattdessen zahlen sie für öffentliche Toiletten und finanzieren somit indirekt die kostenfreien Pissoirs.

Frau hält sich die Blase und muss dringend auf die Toilette.
Frauen müssen oftmals für öffentliche Toiletten zahlen. Foto: ruigsantos – stock.adobe.com

App mit dir aufs öffentliche Klo!

In einigen Städten kooperieren Gastronomiebetriebe und Einzelhändler mit den Behörden, um ihre Toiletten kostenfrei für Passanten zugänglich zu machen. Im Rahmen des „Nette Toilette“-Konzepts erhalten diese Betriebe eine monatliche Pauschalentschädigung von 60 bis 100 Euro, dadurch sind mehr als 3600 Toiletten in der kostenlosen App verzeichnet. Weitere kostenlose Apps wie Flush und Toilet Finder helfen dabei, öffentliche Toiletten zu finden – so kommst du auch ohne Notdurftrecht aufs Klo.

Schild macht Werbung für das Konzept „nette Toilette“.
Mithilfe einiger Apps kannst du kostenlose Toiletten finden. Foto: IMAGO / Funke Foto Services

Barrierefreie Toiletten und Euro-WC-Schlüssel

Menschen mit Behinderungen oder chronischen Erkrankungen können vom Euro-WC-Schlüssel profitieren, denn mit diesem Schlüssel können über 12.000 Toiletten in verschiedenen Ländern geöffnet werden. Der Schlüssel wird vom Bundesverband Selbsthilfe Körperbehinderter e. V. und dem Club Behinderter und ihrer Freunde vergeben. Interessierte müssen ihre Berechtigung nachweisen, dann kostet der Euro-WC-Schlüssel etwa 25 bis 35 Euro.

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Öffentliche Toilette für Menschen mit Behinderung.
Wer einen Euro-WC-Schlüssel erworben hat, kann bestimmte öffentliche Toiletten nutzen. Foto: IMAGO / Funke Foto Services

Die Suche nach einer kostenfreien Toilette kann herausfordernd sein, doch mit den richtigen Apps bist du gut für den Notfall vorbereitet und solange man nett fragt, lassen die meisten Gastronomen auch ohne Notdurftrecht den Besuch auf ihrer Toilette zu! Kennst du das Problem mit der schwachen Blase?

Hier ist noch mehr Wissenswertes über das stille Örtchen:

Quelle: rnd
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