Mietwohnungen sind in Deutschland beliebt, bieten sie gegenüber dem Eigenheim doch einige Vorteile. Man ist flexibler, was einen möglichen Arbeitsplatzwechsel angeht, und spart bei den Instandhaltungskosten, denn diese sind in der Regel Sache des Vermieters. Doch neben den Vorteilen haben Mieter auch Pflichten. Und die sind bisweilen recht skurril.
Schimmel im Bad: Deshalb ist Duschen im Stehen verboten
Dies machte vor Kurzem ein Gerichtsurteil deutlich. Ein Mieter klagte gegen seinen Vermieter, um diesen zur Beseitigung des Schimmels im Bad zu zwingen oder eine Mietminderung durchsetzen zu können. Der Vermieter wehrte sich und argumentierte, dass der Mieter nicht im Stehen hätte duschen dürfen, weil das Bad nur halbhoch gefliest sei.
Das Gerichtsurteil war für viele überraschend, denn der Begründung des Vermieters wurde recht gegeben. Manche Badezimmer seien laut Gericht vertraglich nicht für das Duschen im Stehen ausgelegt, da aufgrund der geringen Fliesenhöhe bei jedem Duschvorgang im Stehen Spritzwasser in die Wand eindringe. Weil der Mieter dennoch im Stehen in der Badewanne geduscht habe, habe er sich vertragswidrig verhalten und müsse für die Beseitigung des Schimmels nun selbst aufkommen.
In jedem 10. Haushalt in Deutschland kommt es zu Schimmelbefall. Besonders häufig davon betroffen ist das Badezimmer. Beim Baden oder Duschen bildet sich Wasserdampf und es entsteht eine hohe Luftfeuchtigkeit, die zusammen mit Staub- und Schmutzpartikeln die perfekte Lebensgrundlage für Schimmel bildet. Wird außerdem zu wenig gelüftet, fördert dies das Wachstum des Schimmels. Vor allem in den Fliesenfugen, am Badewannen- bzw. Duschrand, am Waschbecken, aber auch an Duschvorhängen und Armaturen ist die Schimmelgefahr groß.
Lesetipp: Badsanierung in Mietwohnung: Wann hast du Anspruch darauf?
Um Schimmel im Bad zu vermeiden, findest du hier 7 Tipps zur Vorbeugung und praktische Hausmittel zur Beseitigung von Schimmel:
1. Lüften
Richtiges Lüften ist das A und O, um Schimmelbildung vorzubeugen. Nach dem Baden oder Duschen sollte stoßgelüftet werden. Bei kleinen Wohnungen solltest du zusätzlich ein- bis zweimal am Tag für 5–10 Minuten das Fenster öffnen, bei größeren Wohnungen vier- bis fünfmal.
2. Heizen
Weil warme Luft die Feuchtigkeit besser aufnimmt, sollte an kalten Tagen geheizt werden, um Schimmelbefall zu vermeiden. Der Heizkörper sollte allerdings nicht durch Möbel, Vorhänge oder Verkleidungen abgedeckt sein.
3. Fugen abspülen und trocken reiben
Die Fugen nach dem Duschen abzuspülen und mit einem Handtuch trocken zu reiben, kann helfen, Schimmelbefall vorzubeugen.
4. Duschtüren geöffnet lassen
Nach dem Duschen sollten Duschtüren offen gelassen und Duschvorhänge ausgebreitet werden, um die Bildung von Schimmel von vornherein zu vermeiden.
5. Kondenswasser entfernen
Kondenswasser an den Fenstern oder Fliesen sollte entfernt werden, um Schimmel vorzubeugen. Verbleibt es an den Wänden oder Fenstern, bildet es einen guten Nährboden für Schimmelsporen.
6. Hygrometer einsetzen
Um die Luftfeuchtigkeit im Bad im Auge zu behalten, hilft ein Hygrometer. Es zeigt die aktuellen Werte an und gibt dir einen Hinweis darauf, wann es Zeit ist zu lüften. Die Luftfeuchtigkeit im Bad sollte unter 60 % und die Temperatur zwischen 21 und 24 °C liegen.
7. Oberflächen reinigen
Regelmäßig die Oberflächen zu reinigen, hilft, Schimmel im Bad vorzubeugen, denn die Kombination aus Feuchtigkeit und Schmutz bieten dem Schimmel beste Voraussetzungen.
Auf der nächsten Seite findest du noch 3 Tipps und Hausmittel, um den Schimmel zu entfernen.