Wann und wie ist es eigentlich dazu gekommen, dass man an Kindergeburtstagen nicht nur Geschenke für das eigene Geburtstagskind besorgt, die Wohnung hübsch dekoriert, Kuchen backt und ein Unterhaltsprogramm aus dem Ärmel zaubert, sondern auch noch Mitgebsel für die Gastkinder organisiert und im Vorfeld Geschenkekisten in diversen Spielzeugläden zusammenstellt?
Kindergeburtstage sind vor allem für Eltern wahnsinnig anstrengend. Dabei braucht es eigentlich nicht viel, um die kleinen Kids glücklich zu machen. Haufenweise Geschenke sind es jedenfalls nicht – oder etwa doch?
Wie viel ist zu viel?
Wenn du möchtest, dass dein Kind etwas Sinnvolles zum Geburtstag geschenkt bekommt, musst du dich selbst darum kümmern. Erwartungsgemäß rangieren die Wünsche von (kleinen) Kindern oftmals im Bereich des Unmöglichen bzw. Unbezahlbaren. Damit Familie und Freunde nicht das zehnte Spielzeugpferd, den achten Fußball oder unnötigen Klimbimsch kaufen, gibt es in vielen Spielzeugläden die Möglichkeit, Geschenkekisten zu packen.
Hierfür packt das Geburtstagskind alles ins Körbchen, was es in der Auslage sieht und woran es Gefallen findet. Über die Sinnhaftigkeit und Sinnlosigkeit dieser Impulswünsche lässt sich sicherlich streiten. Doch so müssen sich die Eltern der eingeladenen Gastkinder wenigstens nicht selbst den Kopf über ein geeignetes Geschenk zerbrechen.
Und auch kleine Mitgebseltüten haben sich auf Kindergeburtstagen längst etabliert. Meist befindet sich neben Süßigkeiten noch allerlei Spielzeug darin, das entweder schnell kaputtgeht oder wegen Desinteresse im Müll landet.
Schenken und beschenkt werden, ist ganz wundervoll – besonders für Kinder. Doch wenn du dich dabei erwischst, dass du am Ende für das eigene Kind oder andere Geburtstags- bzw. Gastkinder genervt und ideenlos einfach „irgendetwas“ besorgst, darfst du das Konzept des Schenkens durchaus kritisch hinterfragen.
Ein Geburtstag ganz ohne Geschenke?
Wenn du schon einmal nach einem Kindergeburtstag die vielen kleinen und großen Geschenke in dem Berg voll buntem Papier zusammengesucht hast, hast du dich bestimmt auch schon einmal gefragt: Muss das überhaupt sein?
Gerade kleine Kinder benötigen nicht unzählige Spielzeuge, Bücher, Kuscheltiere oder Süßigkeiten. Die Zweifach-Mama und Schriftstellerin Kathrin Donham erwischte sich nach dem ersten Geburtstag ihrer Tochter auch dabei, wie sie von dem Wust an Geschenken schier überfordert war. „Ich bin dankbar für all die Liebe, die unseren Mädchen zuteilwird, wenn sie Geburtstag haben, aber ich habe das ständige Aufräumen, Spenden und Verwalten der Geschenke meiner Kinder satt“, erzählt sie im „Business Insider“. Kathrin Donham hat daraufhin eine (geniale) Lösung des Problems gefunden: „Ich bat die Eltern, keine Geschenke für meine Kinder zu kaufen.“
Tauschen statt schenken
Zugegeben, das klingt erst einmal seltsam, doch die Gäste sollten keineswegs mit leeren Händen erscheinen. Die Zweifach-Mama bat darum, dass das Gastkind statt eines Geschenks ein Buch mitbringt, das es zu Hause selbst nicht mehr braucht. Diese Bücher sollten jedoch nicht allein für Donhams Tochter sein: Auf der Party gab es einen Tauschtisch, von dem sich das Geburtstagskind und seine kleinen Gäste statt einer Mitgebseltüte ein Buch aussuchen konnten. Anstelle von Büchern plant die Schriftstellerin für die nächsten Geburtstage ihrer Töchter andere Kategorien, wie zum Beispiel Puzzle oder Spiele.
Für diese Art von „Geschenken“ spielt das Alter der Kinder eine entscheidende Rolle. Je älter das Geburtstagskind wird, desto spezifischer werden auch die Wünsche. Für Kindergartenkinder ist diese Art des Schenkens sicherlich eine tolle Idee, während Jugendliche sich wahrscheinlich weniger über Überbleibsel aus dem Fundus ihrer Freunde freuen.
Nachhaltig ist es auf jeden Fall! Und – Hand aufs Herz – wie lange spielen deine Kinder wirklich mit den ganzen Geschenken, die es auf dem Kindergeburtstag oder in den Mitgebseltüten gibt? Wie wäre es stattdessen mit einem Kinobesuch, einem Picknick oder einem Ausflug? Gemeinsame Zeit lässt sich zwar nicht so schön in Geschenkpapier einpacken, doch die Erinnerungen bleiben meist für die Ewigkeit.
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Quelle: echtemamas.de
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