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Trick gegen Hitze? Warum Alufolie deine Fenster beschädigen kann

Ein genialer Trick gegen die Sommerhitze? Wohl kaum! Experten warnen davor, Alufolie an oder ins Fenster zu kleben – aus gutem Grund!

Alufolie am Fenster: So gefährlich ist der angebliche Trick gegen Hitze.
© Evgen_Prozhyrko via Getty Images

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Im Sommer kann es im Haus oder in der Wohnung unerträglich warm werden, was immer wieder zu erfinderischen Lösungsansätzen führt. Damit sich die Räume nicht allzu stark aufheizen, soll Alufolie am Fenster angeblich helfen. Doch Vorsicht – Experten warnen nun vor diesem beliebten Trick. Erfahre hier alles, was du darüber wissen musst.

Alufolie am Fenster: Das soll es bringen

Der Trick funktioniert denkbar einfach: Klebe Alufolie in Bahnen auf die Außenseite der Fensterscheibe oder befestige es mit Malerkrepp am Fensterrahmen. Die glänzende Seite sollte dabei nach außen zeigen, um die Sonnenstrahlen zu reflektieren. Währenddessen zeigt die matte Seite in den Raum. So gelangen die Sonnenstrahlen weder in den Raum noch auf die Scheibe. Alternativ wird für diese Methode auch oftmals eine Rettungsdecke verwendet. Dennoch raten Experten dringend von diesem Trick ab und das aus gutem Grund.

Alufolie am Fenster: So gefährlich ist der angebliche Trick gegen Hitze.
So gefährlich ist der angebliche Trick gegen Hitze. Foto: Evgen_Prozhyrko via Getty Images

Warum dieser „Trick“ so gefährlich ist

Alufolie am Fenster verhindert zwar, dass Sonnenstrahlen in die Wohnung eindringen, das ist dann aber auch alles. Die Folie heizt sich in der Sonne trotzdem auf und gibt diese Wärme an die Fensterscheibe ab, welche sich dadurch ebenfalls aufheizt. Schließlich ist Alufolie ein guter Wärmeleiter.

Außerdem kann die Folie durch Witterungseinflüsse schnell beschädigt werden. Teile der Folie könnten sich lösen und in die Umwelt gelangen. Du müsstest den vermeintlichen Sonnenschutz also regelmäßig erneuern, was teuer und nicht besonders nachhaltig ist. Zu allem Überfluss könnten sich deine Nachbarn durch die Reflexion gestört fühlen – solche Fälle landen mitunter sogar vor Gericht.

Fenster können durch Alufolie beschädigt werden

Peter Huber, Präsidiumsmitglied des Bundesverbands Rollladen- und Sonnenschutz (BVRS) warnt Verbraucher davor, Alufolie von außen oder innen an das Fenster zu kleben. Bei bestimmten Verglasungen oder ungünstiger Ausrichtung der Fenster könne es passieren, dass die Scheiben mit der Alufolie zerspringen, sagte er dem Redaktionsnetzwerk Deutschland.

Risse in einem Fenster.
Die Alufolie kann deine Fenster unter Umständen stark beschädigen. Foto: Lina Moiseienko via Getty Images

Auch andere Experten raten dringend davon ab, Fenster mit Alufolie zu bekleben. Das verursache eine hohe thermische Belastung für das Glas und könne zu Glasbruch führen. Ist die Folie nicht richtig befestigt, staut sich die Wärme darunter. Manche Verglasungsarten halten den hohen Temperaturen direkt an der Folie nicht stand und könnten beschädigt werden. Dass eine Fensterscheibe komplett zerspringt, sei aber insgesamt eher unwahrscheinlich. Allerdings könne sich der Kleber aufgrund der Hitze in die Scheibe brennen, warnt Peter Huber.

Welche Alternativen gibt es?

Am besten helfen Außenjalousien gegen die Hitze. Wenn du keine Möglichkeit hast, deine Wohnung oder dein Haus damit auszustatten kannst du auch auf spezielle Vorhänge zurückgreifen. Diese sind zwar etwas teurer, dienen aber gleichzeitig als Kälteschutz im Winter.

Vorhänge an einem Fenster. Die Sonne scheint durch das Fenster.
Vorhänge und Jalousien sind die bessere Wahl. Foto: Oleksandra Yagello via Getty Images

Wenn du dem Trend mit der Alufolie am Fenster nicht widerstehen kannst, solltest du die Folie vorab auf eine Styroporplatte kleben. Stelle diese leicht schräg vor das Fenster, damit die Luft noch zirkulieren kann. Der Sinn dahinter: Styropor ist ein schlechter Wärmeleiter und schirmt die Wärmestrahlung der Alufolie etwas ab. Alternativ könntest du auch Heizkörperdämmplatten verwenden. Von Alufolie allein solltest du allerdings absehen – der Umwelt und deinem Fenster zuliebe!

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Quelle: t-online
Vorschaubild: ©Evgen_Prozhyrko via Getty Images