Vielleicht kennst du den Spruch: „An apple a day, keeps the doctor away.“ Sinngemäß bedeutet er: „Ein Apfel am Tag, erspart dir den Arzt(besuch)“. Äpfel sind gesund, so viel ist klar. Nicht nur, weil sie über reichlich Vitamin C verfügen. Das in ihnen enthaltene Kalzium und Phosphor ist wichtig für den Aufbau unserer Knochen und Zähne. Äpfel regulieren außerdem die Verdauung und stabilisieren die Darmflora. Vor allem in der Schale stecken nämlich jede Menge Ballaststoffe.
Aber vielleicht hast du dich schon einmal gefragt, ob jeder Apfel gleich gesund ist. Oder ob es Apfelsorten gibt, die noch ein kleines bisschen gesünder sind als andere?
Alte Sorten sind natürliche Nährstoffbomben
Die Ernährungswissenschaft legt zunehmend ihr Augenmerk auf alte Apfelsorten und deren gesundheitliche Vorteile. Studien zeigen: Traditionelle Apfelsorten, die vielleicht nicht die perfekte Form oder das intensivste Aroma haben, überzeugen mit einem höheren Gehalt an Nährstoffen und Antioxidantien.
Sorten wie der Boskoop oder der Gravensteiner haben sich über Jahrhunderte hinweg bewährt. Sie stammen aus einer Zeit, in der die Pflanzen noch ohne intensiven Einsatz von Pflanzenschutzmitteln auskamen. Daher können sie härtere Bedingungen aushalten und haben im Laufe der Zeit eine robuste Abwehr gegen Krankheiten entwickelt.
Diese Widerstandsfähigkeit wirkt sich auch auf den Gehalt an sekundären Pflanzenstoffen aus. Antioxidative Flavonoide und Phenole, die in alten Apfelsorten oft in höherer Konzentration vorhanden sind, schützen nicht nur den Apfel. Sie bieten dir auch gesundheitlichen Nutzen, insbesondere durch ihre entzündungshemmenden Eigenschaften.
Alte Apfelsorten können aus genau diesem Grund beschwerdefreier verzehrt werden, weil aufgrund ihres hohen Phenolgehaltes weniger Menschen gegen sie allergisch sind. Wissenschaftler kamen genau zu diesem Ergebnis. Sie fanden auch heraus: Der Verzehr alter Apfelsorten mit einem hohem Gehalt an Polyphenolen kann sich bei Menschen, die unter einer Allergie leiden, positiv auswirken.
Darin unterscheiden sich alte und neue Sorten
Im Gegensatz zu vielen modernen Sorten, die für die Massenproduktion optimiert sind und oft nur auf eine lange Haltbarkeit und ein ansprechendes Äußeres hin gezüchtet werden, bieten traditionelle Sorten eine unglaubliche Geschmacksvielfalt. Jede dieser alten Varianten hat ihr eigenes, charakteristisches Aroma, das von süß bis säuerlich variieren kann. Der Cox Orange, ein Klassiker unter den historischen Sorten, ist bekannt für sein ausgeprägtes Aroma und seinen feinwürzigen Geschmack.
Hier eine (unvollständige) Liste alter Apfelsorten:
- Alkmene
- Freiherr von Berlepsch
- Boskoop
- Gravensteiner
- Goldparmäne
- Prinz Albrecht von Preußen
- Ontario
Übrigens: Der Geschmack trägt auch zum gesundheitlichen Nutzen bei. Je mehr du nämlich deinen Apfel genießt, desto wahrscheinlicher ist es, dass du ihn häufiger isst und somit von seinen positiven Eigenschaften profitierst.
Der Anbau alter Sorten und deine Gesundheit
Alte Apfelsorten wieder populär zu machen, hat darüber hinaus auch noch ökologische Vorteile. Der Erhalt von Biodiversität und die Nutzung von Sorten, die keine intensiven Landwirtschaftsmethoden benötigen, fördert nachhaltige Anbauweisen. Wenn du zu alten Sorten greifst, tust du nicht nur etwas für deinen Körper, sondern unterstützt auch Obstbauern und Landwirte, die sich dem Erhalt dieser Sorten widmen.
Alte Sorten sind oft nahrhafter, aromatischer und umweltfreundlicher als ihre modernen Gegenstücke. Wenn du dich für Äpfel alter Sorten entscheidest, tust du nicht nur etwas für deine Gesundheit, sondern auch für die Umwelt. Viele dieser Äpfel findest du auf lokalen Bauernmärkten oder in Bio-Läden, wo sie oft direkt von regionalen Produzenten angeboten werden.
Quelle: chip
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