Bestimmte Vorurteile über Ost- und Westdeutschland halten sich hartnäckig bis heute – trotz all der Zeit, die seit der Wiedervereinigung vergangen ist: z.B. das vom „Jammer-Ossi“ und vom arroganten „Wessi“. Auch was die ostdeutsche Namensgebung betrifft, gibt es nicht totzukriegende Klischees. Es stimmt zwar, dass es in der DDR viele Cindys und Maiks gab. Es gab aber auch ganz andere beliebte Namen, die für heutige Eltern interessant sein könnten.
Heutzutage werden selbst die beliebtesten Vornamen zahlenmäßig nicht so häufig vergeben, weil der Trend hin zur Individualisierung geht. Die Eltern haben auch mehr Spielraum bei der Namensgebung als in früheren Jahrzehnten. Nichtsdestotrotz konnte es auch in der DDR vorkommen, dass jemand seine Tochter (inspiriert von den Mosaik-Comics) Fatima nannte. Das war allerdings die Ausnahme, wie du an den folgenden beliebten DDR-Namen sehen kannst.
10 beliebte DDR-Vornamen
5 beliebte Mädchennamen in der DDR
1. Katrin
Während im Westen Deutschlands Katharina („die Reine“) sehr beliebt war, gehörte in der DDR die Kurzform Katrin zu den beliebtesten Vornamen.
2. Mandy
Die Beliebtheit des Namen Mandy in der DDR geht auf das gleichnamige Lied von Barry Manilow aus dem Jahr 1974 zurück. Der Name ist eine Kurzform von Amanda („die Liebenswerte“).
3. Doreen
Der Vorname Doreen ist die irische Form vom englischen Namen Dora (abgeleitet von Dorothea) und müsste „Doriehn“ ausgesprochen werden. Der Name bedeutet „Gottes Geschenk“.
4. Jana
Jana ist die slawische Form von Johanna („Gott ist gnädig“).
5. Annett
Auch wenn Annett (auch Annette oder Anett) nicht der erste Name ist, der einem beim Thema „typische ostdeutsche Namen“ einfällt, war er doch in der DDR sehr beliebt.
5 beliebte Jungennamen in der DDR
1. Ronny
Der Name Ronny gehört zu den häufigsten DDR-Vornamen in den 70er und 80er Jahren. Er ist eine Kurzform von „Ronald“ („ratgebender Herrscher“).
2. Steffen
Steffen ist die dänische und norwegische Variante vom griechischen Stephanos („der Gekrönte“), die sich in Ostdeutschland großer Beliebtheit erfreute. Im Westen war die Variante Stefan beliebter.
3. Heiko
Ebenfalls ein typischer ostdeutscher Vorname ist Heiko, eine Kurzform von Heinrich („der Herrscher“).
4. Andreas
Andreas („der Tapfere“) war nicht nur, aber auch in der DDR ein sehr beliebter Jungenname.
5. Torsten
Den Namen Torsten kann man als „Thors Hammer“ übersetzen. In Zeiten von Superhelden-Filmen nicht der schlechteste Name.
Übrigens waren die Ostdeutschen nach der Wende – laut Gabriele Rodriguez von der Namenberatungsstelle der Universität Leipzig – „Vorreiter, was die Namen angeht“. Denn sie hätten ihren Kindern früher als die westdeutschen Eltern traditionelle Vornamen gegeben, wie z.B. Paul und Ida.
Die 10 genannten Namen sind natürlich nur ein paar Beispiele für beliebte DDR-Namen. Welche Vornamen sind deiner Meinung nach typisch ostdeutsch? Und falls du im Osten aufgewachsen bist: Welche Namen kamen in deiner Klasse gehäuft vor? Schreib uns gern in den Kommentaren!
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Quellen: familie, idw-online, mdr
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