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Bis zu 5.000 Euro Bußgeld: Das passiert, wenn du die Solarpflicht ignorierst

Immer mehr deutsche Bundesländer führen die sogenannte Solarpflicht ein. Was dahintersteckt und was dir droht, wenn du sie missachtest, erfährst du hier.

Bauarbeiter bringen Solaranlage auf Dach an
© IMAGO / Sven Simon

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Was genau ist denn nun eigentlich diese Solarpflicht bzw. Solardachpflicht, von der man immer wieder liest? Es handelt sich dabei um behördliche Anordnung, die Bauherren dazu verpflichtet, Solar- bzw. Photovoltaikanlagen auf ihren Dächern zu installieren. Es gibt dabei jedoch noch keine bundesweit einheitliche Regel. Ganz im Gegenteil, uneinheitlicher geht es kaum. In manchen Regionen betrifft die Solarpflicht ausschließlich Neubauten, in anderen werden auch Bestandsgebäude bei größeren Dachsanierungen einbezogen, und in wieder anderen Regionen gibt es sie noch gar nicht. Doch das soll sich demnächst ändern.

Insgesamt soll die Solardachpflicht natürlich den Ausbau erneuerbarer Energien ankurbeln und dazu beitragen, dass Deutschland seine Klimaziele erreicht. 2024 gilt sie beim Neubau von Wohngebäuden bereits in Baden-Württemberg, Bremen, Berlin und Hamburg. 2025 ziehen weitere Bundesländer nach und man denkt sogar darüber nach, eine EU-weite, einheitliche Pflicht einzuführen, die dann für alle Neubauten und Dacherneuerungen gelten soll.

Noch keine einheitliche Lösung

Die Nutzung von Solarenergie hat viele Vorteile. Der offensichtlichste ist der Beitrag zum Umweltschutz und hin zu einer nachhaltigeren Energiezukunft. Solardächer fördern nicht nur die Unabhängigkeit von fossilen Brennstoffen, sondern auch die lokale Wirtschaft. Schließlich müssen die Anlagen von irgendwem gebaut und angebracht werden.

Und es gibt sogar wirtschaftliche Vorteile für dich als Hausbesitzer: Langfristig können Solaranlagen die Stromkosten senken. Außerdem erhöht eine Photovoltaikanlage den Wert deines Hauses und schützt dich ein Stück weit vor steigenden Energiepreisen.

Hausdach mit Solaranlage
Foto: IMAGO / Herrmann Agenturfotografie

Trotz der Vorteile gibt es gewiss auch Herausforderungen. Der größte Kritikpunkt an der Solarpflicht ist oft die Frage der Kostenübernahme. Es wird argumentiert, dass die zusätzlichen Baukosten vor allem für junge Familien oder Wenigverdiener eine Hürde seien. Zudem bedarf es einer gut durchdachten Infrastruktur, um den Strom auch speichern und entsprechend nutzen zu können.

Es gibt jedoch auch jede Menge staatliche Unterstützung bei diesem Mammutprojekt: So gibt es Förderprogramme und zinsgünstige Kredite, damit die finanzielle Last für die Bauherren abgemildert wird. Auch steuerliche Vorteile sind zu erwarten.

Bußgelder möglich

Was aber passiert, wenn sich Häuslebauer in Solarpflicht-Bundesländern nicht an die diese halten und keine PV-Anlage auf ihrem Dach installieren? Auch das handhaben die Bundesländer aktuell noch unterschiedlich. In Berlin etwa läge damit eine Ordnungswidrigkeit vor. Das bedeutet, dass den Hauseigentümern eine Geldstrafe droht. Laut t-online wären das für Wohngebäude bis zu 5.000 Euro, für Nicht-Wohngebäude gar bis zu 50.000 Euro.

Bauarbeiter bringen Solaranlage auf Dach an
Foto: IMAGO / Sven Simon

An dieser Stelle ist auch noch zu beachten: Unabhängig von den Ländern, gibt es auch einige Kommunen mit einer Solarpflicht. Wer ein neues Haus baut oder sein Dach erneuern muss, sollte sich daher in jedem Fall informieren, ob die Solarpflicht schon in seiner Region greift.

Andererseits könntest du auch Glück haben, da es für die Solarpflicht bestimmte Ausnahmen gibt. Dazu gehören beispielsweise denkmalgeschützte Gebäude oder solche mit besonderen technischen Anforderungen, bei denen die Installation einer Solaranlage nicht möglich oder unverhältnismäßig aufwendig ist.

Quelle: t-online
Vorschaubilder: ©IMAGO / Herrmann Agenturfotografie
©IMAGO / Sven Simon