Dass die Filme des Disney-„Universums“ vielfach miteinander verbunden und verwoben sind, wissen wir bereits. Dass wahre Disney-Fans immer etwas genauer hinschauen, ist ebenfalls bekannt.
Darum ist es nicht verwunderlich, dass rund um die Disney-Welten zahlreiche wilde Theorien kursieren. Manche von ihnen scheinen etwas weit hergeholt, andere jedoch können plausible Argumente nennen. Der Großteil dieser Theorien bleibt von Disney unkommentiert. Das eigene Urteilsvermögen ist gefragt!
Hier sind 11 wilde Theorien über Disney-Filme:
1. Tarzan ist der Bruder von Elsa und Anna.
Chris Buck, der Co-Regisseur von Die Eiskönigin (2013) und Regisseur von Tarzan (1999), hat diese Theorie selbst in die Welt gesetzt. Sie besagt, dass die Eltern von Elsa und Anna nicht, wie angenommen, bei dem Schiffsunglück ums Leben kommen, sondern weit vom Kurs abkommen und an der Küste einer Dschungelinsel stranden. Dort bringen sie einen Jungen zur Welt, bauen ein Baumhaus und werden letztendlich von einem Leoparden gefressen. Richtig: Hier wird die Geschichte von Tarzans Eltern erzählt.
2. Elsa und Annas Eltern starben auf dem Weg zu Rapunzels Hochzeit.
Eine andere Theorie zum Tod des Königspaares von Arendelle ist folgende: Auf die Frage, wohin die Eltern von Elsa und Anna unterwegs gewesen seien, antwortete Jennifer Lee, die Regisseurin von Die Eiskönigin: „Zu einer Hochzeit.“ Die Tatsache, dass Rapunzel und Flynn Ryder in Die Eiskönigin zu sehen sind, weist auf eine Verbindung zwischen den beiden Königsfamilien hin. Arendelle ist einer Stadt im Süden Norwegens nachempfunden, Rapunzel – Neu verföhnt (2010) basiert auf einem Märchen der deutschen Brüder Grimm und spielt in Deutschland. Darum ist es nicht abwegig, dass das Königspaar sich mit dem Schiff von Norwegen über die Nordsee auf den Weg zu Rapunzels Hochzeit gemacht hat und auf hoher See gesunken ist.
3. Das Schiffswrack in Arielle gehört den Eltern von Elsa und Anna.
Diese Theorie schließt an der vorherigen an. Denn sie besagt, dass das Schiff des Königspaares vor der Küste Dänemarks sinkt und es das Schiffswrack ist, welches Arielle, die Meerjungfrau (1989) zu Beginn des Films erkundet. Arielle, die Meerjungfrau basiert auf dem gleichnamigen Märchen des dänischen Schriftstellers Hans Christian Andersen.
4. Kapitän Hook hat Arielles Mutter getötet.
Eine der Meerjungfrauen, die in Peter Pan (1953) zu sehen sind, sieht Arielles Mutter Athena erstaunlich ähnlich. Beide haben feuerrotes Haar und eine smaragdgrüne Schwanzflosse. In Arielle, die Meerjungfrau 2 (2000) erfahren wir, dass Athena von einem Piraten umgebracht wurde. Diese Theorie nimmt deshalb an, dass es Kapitän Hook war, der Arielles Mutter getötet hat.
5. Belles Lieblingsbuch ist Aladdin.
Gleich zu Beginn des Filmes Die Schöne und das Biest (1991) stattet Belle der örtlichen Bücherei einen Besuch ab – und singt dort über ihr Lieblingsbuch. Dabei singt Belle von „entfernten Orten, wagemutigen Schwertkämpfen, Zaubersprüchen und einem verkleideten Prinzen.“ Der Gedanke liegt sehr nahe, dass sie von dem ein Jahr später erscheinenden Disney-Film Aladdin (1992) spricht; schließlich treffen alle ihre Beschreibungen auf die Handlung in Aladdin zu.
Aladdin ist Belles Lieblingsbuch
6. Jane ist eine Nachfahrin von Belle.
Jane aus Tarzan (1999) und Belle tragen beide gerne die Farbe Gelb. Auch haben beide Frauen eine gewisse Neigung zu etwas „wilderen“ Männern. Und wenn das nicht überzeugend genug ist, dann mit Sicherheit das: Unter Janes Habseligkeiten lässt sich das Teeservice aus Die Schöne und das Biest (1991) entdecken. Der Gedanke liegt nahe, dass sie es von ihren Vorfahren geerbt haben könnte.
7. Seppel ist später Gepetto.
Das erste Argument für diese wilde Theorie ist das ähnliche Aussehen der zwei Figuren. Beide haben große, ovale Augen, große Ohren und eine bauchige, rote Clownsnase. Ebenfalls teilen Seppel, einer der Zwerge aus Schneewittchen und die sieben Zwerge (1937), und Gepetto aus Pinocchio (1940) ähnliche Persönlichkeitsmerkmale wie Ungeschicklichkeit und Unruhe. Und dann ist da noch die Tatsache, dass Seppel nicht spricht. Die Theorie besagt, dass die Zwerge ein Kind aufgenommen haben, weil sie es für eines der ihren hielten. Als Seppel älter wird, verlässt er die Zwerge, zieht nach Italien und wird der Tischler Gepetto.
8. Gothel und die böse Hexe aus Schneewittchen sind dieselbe Person.
Beide sind von Schönheit und ewiger Jugend besessen. Das ist die Basis für diese Theorie, die besagt, dass die böse Hexe aus Schneewittchen und die sieben Zwerge (1937) am Ende des Films gar nicht stirbt, sondern ein neues Leben als Gothel beginnt und in Rapunzel – Neu verföhnt (2010) erneut zu sehen ist.
Gothel und Schneewittchens Stiefmutter
9. Buh ist die Hexe in Merida.
Die Hexe in Disneys Merida (2012) kann verschwinden, wenn sie durch Türen geht. Das erinnert Disney-Fans stark an Die Monster AG (2001), in welcher die Monster ebenfalls durch Türen an andere Orte reisen können. Die Theorie besagt darum, dass die kleine Buh aus Die Monster AG gelernt hat, auch durch Türen zu reisen und als Hexe in Meridas Highlands gelandet ist. Ein weiteres Indiz für diese Annahme ist die in Holz geschnitzte Figur des Sulley aus Die Monster AG, die man in der Werkstatt der Hexe sehen kann.
10. Jessie gehörte Andys Mutter.
Bei dieser Theorie geht es um den Disney-Film Toy Story 2 (1999). Andys Mutter soll Emily, die frühere Besitzerin von Jessie, dem Cowgirl, gewesen sein. Da ist etwa Andys Cowboyhut, der identisch ist mit dem von Jessie. Wir erfahren im Film, dass Jessies frühere Besitzerin genau denselben Hut wie sie ihr Eigen nannte und sie vor Jahren weggab, nachdem sie zu alt für eine Puppe geworden war. Aus einer kurzen Rückblende lässt sich schließen, dass Emily vor einigen Jahren ein Kind gewesen sein muss. Ist es also abwegig, dass die kleine Emily zu Andys Mutter (dessen Vornamen wir tatsächlich nie erfahren) herangewachsen ist und Andy den Hut vermacht hat?
11. Aladdin findet in der Zukunft statt.
Die meisten glauben, die Geschichte von Aladdin (1992) finde in der Vergangenheit statt. Allerdings gibt es einige Anzeichen dafür, dass genau das Gegenteil der Fall ist. Als der Flaschengeist Dschinni aus der Wunderlampe befreit wird, spricht er davon, 10.000 Jahre gefangen gewesen zu sein. Er macht Witze über die moderne Popkultur – verwandelt sich zum Beispiel in Arnold Schwarzenegger und Jack Nicholson. Würde sich die Handlung tatsächlich in der Vergangenheit abspielen, könnte Dschinni all diese Dinge überhaupt nicht wissen. Wenn er also zehn Jahrtausende in seiner Lampe verbracht hat, muss der Film in der Zukunft spielen.
Es bleibt wohl jedem selbst überlassen, ob er diese Theorien für wahr halten mag oder nicht. Eines ist jedoch klar: Disney-Filme sind meist nicht mit Ende des Films vorbei, sondern beschäftigen einen darüber hinaus, sei es in Form von Lehren oder eben wilden Theorien.
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