Der Mensch hat in den letzten zwei Jahrhunderten so viel erfunden wie noch nie zuvor – scheinbar. Einige „moderne“ Erfindungen sind tatsächlich älter, als man meinen mag. Es gibt nämlich Dinge, die schon antike Völker wie die Ägypter nutzten und die Jahrhunderte bzw. Jahrtausende später nicht neu-, sondern vielmehr wiederentdeckt wurden. Wir stellen dir 6 dieser scheinbar modernen Erfindungen vor, die aber schon im antiken Ägypten bekannt waren.
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Wieso gerieten diese Dinge in Vergessenheit?
Mit dem Aufkommen des Christentums in Europa in der Spätantike und dem Mittelalter gingen viele wissenschaftliche Erkenntnisse verloren. Zum einen, weil Bildung fortan nur reichen Menschen zugänglich gemacht wurde, zum anderen, weil wichtige Schriftstücke in Klöstern aufbewahrt und so der breiten Bevölkerung nicht zur Verfügung standen. Erst mit der Aufklärung im 18. Jahrhundert wurde „altes Wissen“ neu entdeckt.
1. Es gab Medizin für Augenerkrankungen.
Die Ägypter der Antike hatten verschiedene Methoden, um Augeninfektionen zu heilen. Beispielsweise trugen sie eine Paste, die Honig enthielt, auf das betroffene Auge auf. Auch die schwarze Schminke, für die die alten Ägypter bekannt sind, hatte eine Schutzwirkung. Zum einen sollten die geschminkten Augen den Göttern Ra und Horus huldigen und spirituell vor Krankheiten bewahren, zum anderen stärkte das darin enthaltene Blei das Immunsystem. Das fanden kürzlich Wissenschaftler heraus. Dazu wurden 52 Proben von antiken Schminkbehältern analysiert.
2. Die Ägypter erfanden die Polizei.
Während des sogenannten Mittleren Reichs (2137 bis 1781 v. Chr.) wurde die erste Polizeieinheit gegründet. Diese setzte sich aus treuen Soldaten und fremdländischen Söldnern, sogenannten Medjai, zusammen. Zusammen mit Hunden und Affen bewachten sie Tempel und andere wichtige Institutionen. Später bezeichnete man auch in Ägypten geborene Polizisten als Medjai und benannte mit diesem Begriff den Stand, der für die Einhaltung der Gesetze verantwortlich war.
3. Sie benutzten Zahnpasta.
Überlieferungen zufolge benutzten die Ägypter bereits um 5000 v. Chr. eine Paste und Kaustöcke des Arakbaums – auch Zahnbürstenbaum genannt –, um ihre Zähne zu pflegen. Die Zahnpasta bestand aus geriebenem Bimsstein und Weinessig. Morgens sollen die Ägypter ihren Mund außerdem mit Natron gespült haben. Fun fact: In der Steinzeit war Karies nur wenig verbreitet, sodass sich unsere Vorfahren nicht um ihre Zahnpflege kümmerten. Grund dafür ist, dass die damalige Nahrung kaum Zucker enthielt.
4. Die Ägypter nutzten Türschlösser.
Nicht jedes Haus konnte von der Polizei vor Verbrechern beschützt werden. Daher sahen sich die Ägypter gezwungen, ihr Zuhause mit Schlössern zu sichern. Die Fallriegelschlösser, welche im 3. Jahrhundert v. Chr. das erste Mal verwendet wurden, werden in bestimmten Ländern noch heute genutzt.
5. Sie führten Operationen durch.
Grabfunde beweisen, dass es im Alten Ägypten nicht nur Ärzte gab, sondern dass diese sogar durchaus komplizierte Operationen durchführten. So fand man Mumien, deren Körper Spuren einer Herz-Bypass-Operation aufwiesen. Auch plastische Korrekturen konnten von den Wissenschaftlern festgestellt werden. Leider gibt es keine Aufzeichnungen über diese Eingriffe, sodass man heute nicht mehr im Detail nachvollziehen kann, wozu antike Ärzte fähig waren.
6. Sie nutzten eine Art Antibiotikum.
Forscher fanden anhand von Knochenproben heraus, dass die Ägypter der Antike wahrscheinlich schon Antibiotika kannten. Diese Erkenntnis würde die Titulierung von Penicillin als erstes Antibiotikum Anfang des 20. Jahrhunderts relativieren. Es wird nämlich vermutet, dass die Nubier bei Krankheiten einen sauren Haferbrei zu sich nahmen, der den Stoff Tetracyclin enthielt. Heute werden Antibiotika bei bakteriellen Infektionen und Akne angewandt.
Hättest du gedacht, dass die Menschen im Alten Ägypten schon so fortschrittlich lebten? Erzähl uns gerne, welcher Fakt dich am meisten überrascht hat. Weitere geschichtliche Fakten findest du hier:
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Quellen: brightside, scinexx, zahnarzt-ungarn-heviz, selket, wikipedia
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