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Kinder ertrinken lautlos: 10 Tipps, die beim Baden Leben retten können

Auch wenn dein Kind schon das Seepferdchen hat: Die Gefahr zu ertrinken lauert trotzdem. Diese 10 Tipps können Leben retten.

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Tolle Ideen, die das Familienleben leichter und schöner machen. (Zum Artikel nach unten scrollen.)

Du denkst, mit einem Seepferdchen-Abzeichen und Schwimmflügeln kann deinen Kindern beim Baden nichts passieren? Falsch gedacht, jährlich sterben 30 bis 40 Kinder durch Ertrinken – und das oft still und unbemerkt. Die Gefahren beim Plantschen im Badesee oder Meer werden häufig unterschätzt. Diese 10 Tipps solltest du aufmerksam lesen, sie könnten ein Kinderleben retten!

Ertrinken ist die zweithäufigste Todesursache bei Kindern unter 15 Jahren. Gerade in den Sommermonaten passieren immer wieder schreckliche Unfälle am Strand oder am Badesee. Häufig kommt jede Hilfe zu spät. Um eine Katastrophe zu verhindern, solltest du dir diese 10 Hinweise gut verinnerlichen:

1. Kinder spielen gerne in Wassernähe

Wasser übt seit jeher eine große Faszination auf unsere Kleinsten aus. Auch ohne die Absicht baden zu gehen, werden sie vom Wasser magisch angezogen. Dazu zählen nicht nur Strand und See, auch Teiche, Tümpel und sogar Regentonnen oder die Badewanne können schnell zur Todesfalle werden. Das sollte Eltern zu jeder Zeit bewusst sein. Befindet sich irgendwo in der Nähe eine Wasserstelle, gilt ohne Ausnahme Punkt Nr. 2!

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2. Niemals aus den Augen lassen

Spielt dein Kind im oder am Wasser, solltest du es zu keiner Zeit aus den Augen lassen. Weder ein Nickerchen am Strand, noch das versunkene Lesen eines Buches ist hier angebracht. Auch ein kurzer Blick aufs Handy oder ein Gespräch können schon ausreichen, um eine Gefahrensituation zu übersehen. Die meisten Kinder ertrinken, weil sie unbeaufsichtigt waren. Lasse dein Kind also unter KEINEN Umständen auch nur kurz aus den Augen.

Lesetipp: 15 Baderegeln, die Leben retten können

3. Unsicherheiten akzeptieren

„Ach, komm schon, trau dich. Ich bin doch für dich da.“ Ein Satz, den man am Strand immer wieder von Eltern hört. Nur gut gemeint versuchen sie ihren Kindern die Angst vor dem Wasser zu nehmen. Doch die Unsicherheit der Kleinen ist berechtigt und schützt sie instinktiv vor Gefahren. Wenn sich dein Kind also am Ufer wohler fühlt als in der Tiefe, solltest du es dabei auch belassen.

Kind ist am ertrinken
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4. Bootfahren nur mit Schwimmweste

Ob mit dem Tretboot, dem Stand-up-Paddle oder einem Motorboot: Auch für Kinder mit Abzeichen sollte hier immer eine Rettungsweste bereitliegen. Auf dem offenen Wasser können schnell ungewohnte Gefahren durch Wind und Wellen entstehen und auch ein bereits sicher schwimmendes Kind überfordern. Wer auf Nummer sicher gehen will, packt für die Erwachsenen auch gleich ein paar Westen ein!

5. Schwimmflügel sind nicht alles

Schwimmhilfen vermitteln den Kindern eine trügerische Sicherheit im Wasser. Schnell sind sie mit ihrem eigenen Können überfordert, wenn die Hilfen abgelegt werden. Auch das Schwimmenlernen an sich wird durch die Hilfen verhindert. Lieber sollte in Ruhe und mit Geduld in einem sicheren Umfeld das Schwimmen geübt werden. Trägt ein Kind das erste Mal keine Schwimmflügel, muss hier doppelt aufgepasst werden!

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6. Die Gefahr der Babyschwimmsitze

Ähnliches gilt auch für die beliebten Babyschwimmsitze. Rettungsschwimmer raten immer wieder davon ab, denn die sicher wirkenden Hilfen sind nicht kippsicher. Eine Welle oder ein Stoß eines anderen Kindes reichen aus, um den Sitz zu kentern. Die Kleinkinder schaffen es dann oft nicht wieder sich alleine aufzurichten. Hier droht besonders schnell die Gefahr vom Ertrinken.

7. Crashkurs: Die Lizenz zum Ertrinken

Seepferdchen machen? Auf jeden Fall – aber bitte nicht als Crashkurs! Die verlockenden Angebote im Urlaub sind meist in ein oder zwei Wochen abgespeist, wassersicher ist dein Kind dann noch lange nicht. Lieber sollten Schwimmkurse viel Zeit und Geduld mit sich bringen und die Kinder auf alle Gefahren bestmöglich vorbereiten. Und auch wenn das Schwimmabzeichen dann da ist: Punkt Nr. 2 gilt hier trotzdem zu jeder Zeit.

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8. Auf alles vorbereitet sein

Vor allem diese unvorhersehbaren Ereignisse sind es, die dein Kind und auch Eltern schnell mal aus dem Konzept bringen können. Armkreisen und Froschbeine reichen noch lange nicht, um sich selbst retten zu können. Hier sind ein paar Dinge, die dein Kind unbedingt können sollte, bevor es alleine ins Wasser geht:

  • Sicheres Orientieren unter Wasser
  • Drehen in die richtige Schwimmposition (nach einem Sturz)
  • Weiterschwimmen trotz des Schluckens von Wasser
  • Unter einem Hindernis durchtauchen
  • Mindestens eine Viertelstunde eigenständig im Wasser schwimmen

Lesetipp: Ganz besonderer Trick, um sich im Notfall vorm Ertrinken zu retten

9. Lautloses Ertrinken

Ertrinken ist oft keine Frage der Wassertiefe. Bei Kleinkindern reicht es, wenn das Gesicht unter Wasser kommt. Viele Kinder fallen dann in eine sog. „Atemsperre“: Bei der Berührung mit dem kalten Wasser verschließt sich reflexartig der Kehlkopf. Das ist besonders gefährlich, denn ein Zappeln oder lautes Rufen sucht man dann vergebens. Kinder ertrinken lautlos, sie versinken dann einfach wie ein schwerer Stein.

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10. Retter in der Not

Eltern haben eine Vorbildfunktion, das natürlich im Alltag, sowie auch beim Ausflug ans Wasser. Wie fühlst du dich selbst beim Schwimmen? Bist du sicher, über und unter Wasser? Kannst du in einer Gefahrensituation eingreifen und gegebenenfalls wiederbeleben? Bevor du deinem Kind helfen kannst, solltest du selbst zu 100 % wassersicher sein. Hier gilt: üben, üben, üben und eine Auffrischung deines Erste-Hilfe-Kurses!

Hier sind noch weitere Tipps, die Eltern kennen sollten:

Quelle: rochenkinder, kindersicherheit
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