Viele Menschen schwören auf das Prinzip des „Stoßlüftens“, wobei das Fenster weit geöffnet wird. Doch es gibt noch eine weitere, deutlich weniger bekannte Methode zum Lüften: das sogenannte Mikrolüften. Hierfür musst du den Fenstergriff in eine ganz bestimmte Position bringen. Wie es genau funktioniert und welche Vorteile dieser kaum bekannte Fenster-Trick mit sich bringt, erfährst du hier.
Herkömmliche Fenster lassen sich auf mindestens zwei unterschiedliche Art und Weisen öffnen. Dreht man den Griff zur Seite, lässt sich das Fenster zum Stoßlüften komplett öffnen. Dreht man den Griff hingegen nach oben, wird das Fenster gekippt und es gelangt etwas weniger Luft hinein. Was viele nicht wissen: Moderne Fenster verfügen in der Regel noch über eine weitere Einstellungsmöglichkeit, die genau dazwischen liegt. Wenn du den Fenstergriff auf 45 Grad stellst, soll diese kaum bekannte Funktion das sogenannte Mikrolüften ermöglichen und für einen kontinuierlichen Luftaustausch sorgen. Doch dabei gibt es einige Dinge zu beachten.
Fenstergriff auf 45 Grad stellen: So funktioniert Mikrolüften
Die Mikrolüftung wird auch als „Sparlüftung“ oder „Spaltlüftung“ bezeichnet. Hierbei wird ein Raum nur über einen winzigen Spalt zwischen Fenster und Rahmen belüftet. Dadurch soll ein konstanter, aber minimaler Luftaustausch stattfinden – es handelt sich also um das Gegenteil zum Stoßlüften. Manche Fensterhersteller bieten übrigens auch Fenstermodelle an, die nicht nur über diesen speziellen Modus, sondern auch über einen besonderen Einbruchsschutz verfügen. So könne man auch während längerer Abwesenheiten unbesorgt lüften.
Um diese Art des Lüftens zu nutzen, positionierst du den Fenstergriff genau zwischen den beiden bekannten Einstellungsmöglichkeiten – also auf 45 Grad. Ziehe das Fenster nun vorsichtig zu dir. Dabei sollte sich ein wenige Millimeter breiter Spalt öffnen. Doch Vorsicht: Nicht jedes Fenster verfügt über diese Funktion. Sei also vorsichtig und versichere dich zunächst, dass dein Fenster für diese Einstellungsmöglichkeit ausgelegt ist. Anderenfalls könnten Schäden am Fenster entstehen.
Wann Mikrolüften sinnvoll ist
In den kalten Wintermonaten ist Mikrolüften nicht wirklich sinnvoll. Wenn das Fenster über einen längeren Zeitraum einen kleinen Spalt geöffnet ist, könnten die Wände auskühlen. Dadurch steigen nicht nur deine Heizkosten, sondern auch die Schimmelgefahr. Ein kurzes, aber intensives Stoßlüften eignet sich an kalten Wintertagen deutlich besser. Anders sieht es aus, wenn du auch im Winter gerne mit geöffnetem Fenster schläfst. Wird es dir mit einem weit geöffneten oder gekippten Fenster zu frisch, bringst du den Fenstergriff über Nacht einfach in die 45-Grad-Position. Durch den kleinen Spalt gelangt trotzdem noch ein wenig frische Luft in dein Schlafzimmer, aber es wird nicht zu kalt.
Im Sommer kann dir der Fenster-Trick dabei helfen, konstant frische und trockene Luft in die Wohnung hereinzulassen. So kannst du das Raumklima an heißen Tagen deutlich verbessern – feuchte Luft fühlt sich nämlich erheblich wärmer an als trockene.
Auch beim Kochen mit einer Dunstabzugshaube kann Mikrolüften durchaus sinnvoll sein. Ist die Dunstabzugshaube in Betrieb, entsteht im Raum ein leichter Unterdruck. Wenn du nicht zu viel kalte Luft von draußen hineinlassen möchtest, bringst du den Fenstergriff einfach in die 45-Grad-Position, anstatt das Fenster zu kippen oder vollständig zu öffnen. So kannst du das Mikrolüften für den nötigen Druckausgleich verwenden. Wähle dabei nach Möglichkeit ein Fenster, das an der gegenüberliegenden Seite zur Dunstabzugshaube liegt.
Gut zu wissen, dass viele moderne Fenster über diese versteckte Funktion verfügen – oder? Auch wenn das Stoßlüften in vielen Fällen die bessere Lösung ist, kannst du das sogenannte Mikrolüften in Zukunft gezielt für ein besseres Raumklima einsetzen! Hast du es auch schon mal ausprobiert?
Quelle: chip
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