Die Gartensaison neigt sich langsam, aber sicher dem Ende zu. Höchste Zeit, den Garten auf das kommende Jahr vorzubereiten und noch einige wichtige Aufgaben vor dem nahenden Herbsteinbruch zu erledigen.
Die folgenden 7 Gartenarbeiten sollte sich jeder Hobbygärtner im Spätsommer auf die To-do-Liste schreiben, um sich auch im nächsten Jahr am eigenen Garten erfreuen zu können.
1. Ernte
Die Erntesaison läuft auf Hochtouren. Verschiedene Obst- und Gemüsesorten, Kräuter, Salate und Nüsse sind jetzt bereit, geerntet zu werden. Achte darauf, für jede Sorte den richtigen Erntezeitpunkt zu finden. Erfolgt die Ernte zu früh, konnte sich das Aroma nämlich noch nicht vollständig ausbilden.
Obst und Gemüse sind in der Regel reif, wenn sie die sortentypische Farbe und den sortentypischen Duft haben. Bei Kernobst kannst du dich an der Farbe der Kerne orientieren. Reife Kerne färben sich nämlich dunkel. Testen kannst du das an den bereits heruntergefallenen Früchten.
Auch die sogenannte Kipp-Probe kann dir helfen, den richtigen Erntezeitpunkt zu bestimmen. Nimm eine am Baum hängende Frucht in die Hand und biege sie am Stiel um maximal 90 Grad zur Seite. Ist die Frucht reif, löst sie sich samt Stiel vom Baum.
2. Stauden zurückschneiden
Einige Pflanzen und Stauden müssen im Spätsommer zurückgeschnitten und wieder in Form gebracht werden. Dazu zählen unter anderem:
- Lavendel
- Rosen
- Oleander
- Herbstastern
- Rittersporn
Nur so können sie über einen langen Zeitraum immer wieder neue Blüten bilden. Zu groß gewordene Stauden können, nachdem sie abgeblüht sind, auch geteilt werden. Damit auch andere Pflanzen ihre letzten Kräfte in die verbliebenen Blüten stecken können, empfiehlt es sich, das Verblühte regelmäßig abzuschneiden.
3. Schnittarbeiten
Die meisten Bäume und Sträucher werden erst in den Wintermonaten zurückgeschnitten. Es gibt jedoch einige Ausnahmen: Süßkirsche, Heidelbeere und Buchsbaum sollten bereits im September gekürzt werden. Auch Kletter- und Schnittrosen sowie Wasser- und Uferpflanzen sollten jetzt in Form gebracht werden, damit sie in der nächsten Saison wieder in voller Pracht erstrahlen können.
Beim Heckenschnitt ist hingegen Vorsicht geboten: Größere Schnittmaßnahmen sind in Deutschland nämlich vom 1. März bis zum 30. September verboten, um heimische Tiere zu schützen. Ein kompletter oder stärkerer Rückschnitt bis in das Holz der Pflanzen ist in dieser Zeit nicht möglich. Wer mit besonderer Vorsicht vorgeht, darf auch in den Sommermonaten kleinere Schnittarbeiten durchführen, um die Hecke wieder in Form zu bringen. Für größere Projekte heißt es allerdings: abwarten bis zum 1. Oktober.
4. Blumenzwiebel setzen
Mitte September ist der perfekte Zeitpunkt, um Blumenzwiebeln zu setzen. Die Zwiebeln von Krokussen, Narzissen und Schneeglöckchen sind recht robust und können ganz normal eingepflanzt werden. Andere Frühjahrsblüher sind hingegen etwas empfindlicher. Damit die Zwiebeln von Tulpen und Lilien in der Erde nicht faulen, sollte zusätzlich etwas grober Sand in das Pflanzloch gestreut werden.
5. Aussaat
Neben verschiedenen Gemüse- und Salatsorten werden bei der Gartenarbeit im Spätsommer auch zweijährige Blumen ausgesät. Dazu zählen unter anderem der Fingerhut, die Bartnelke, Glockenblumen und Veilchen. Raue den Boden mit einem Rechen etwas auf, verstreue die Blumensamen und drücke sie leicht in die Erde. Ist der Boden sehr trocken, solltest du die Saat vorsichtig gießen.
6. Gründüngung
Um den Boden aufzulockern und zu verbessern, kann im Spätsommer eine sogenannte Gründüngung durchgeführt werden. Hierfür eignen sich unter anderem Lupinen, Kleearten, Ackerbohnen, Winterwicken und Bienenweiden. Diese Pflanzen erhöhen den Nährstoffgehalt des Bodens und bilden tiefe Wurzeln, die den Boden wiederum auflockern.
Verteile das Saatgut für die Gründüngung auf einer glatten, unkrautfreien Fläche und lass die Pflanzen so lange wachsen, bis sie blühen. Das dauert etwa sechs bis acht Wochen. Anschließend werden sie abgemäht, als Mulchschicht auf der Fläche liegen gelassen und später vollständig oder teilweise in den Boden eingearbeitet. Die Wurzelkanäle der Pflanzen bleiben im Boden erhalten und belüften das Beet. Mit einer Gründüngung kannst du dir daher das Umgraben im Herbst ersparen.
7. Rasenpflege im Spätsommer und Herbst
Sobald die Temperaturen sinken, sollte der Rasen auf fünf Zentimeter gekürzt werden. Ist er länger, besteht die Gefahr, dass er fault. Ist er hingegen zu kurz, fehlt den Wurzeln der nötige Kälteschutz. Bevor die Gartensaison endet, empfiehlt es sich außerdem, den Rasen noch einmal zu vertikutieren und zu düngen. So schützt du ihn vor Krankheiten und bereitest ihn optimal auf die kalte Jahreszeit vor.
Anfang bis Mitte September ist übrigens der optimale Zeitpunkt, um neuen Rasen auszusäen. Der Boden ist nicht mehr allzu trocken, aber dennoch warm genug, sodass die Samen schnell keimen. So kannst du neue Rasenflächen anlegen oder kahle Stellen ausbessern.
Um deinen Rasen auch im Herbst zu schonen, sollte heruntergefallenes Laub so schnell wie möglich aufgesammelt werden. Bleibt das meist nasse Laub zu lange auf dem Rasen liegen, drohen Fäulnis und Pilzkrankheiten.
Wenn alle wichtigen Gartenarbeiten im Spätsommer erledigt sind, ist es an der Zeit, deine Geräte und Gartenmöbel einer gründlichen Reinigung zu unterziehen. Jetzt ist dein Garten für die nächste Saison bestens vorbereitet und der Herbst kann kommen!
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