„Hunde haben Besitzer, Katzen haben Angestellte“, heißt es. Katzen haben eben ihren eigenen Kopf und es ist nicht immer einfach zu verstehen, was in ihnen vorgeht. Gerade wollten sie noch gestreichelt werden und im nächsten Moment verpassen sie einem einen Tatzenhieb. Als Besitzer muss man sich eben damit abfinden, dass man es seinem Stubentiger nicht immer recht machen kann.
Andererseits gibt es manche Dinge, die man als Katzenhalter definitiv vermeiden sollte. Ob durch Missverständnisse oder aus Unwissen – die folgenden Fehler werden leider von Katzenbesitzern immer wieder gemacht:
1.) Regelmäßig baden
Für Menschen ist ein warmes Bad vielleicht eine Wohltat, doch Miezen nehmen schon beim Anblick einer gefüllten Badewanne Reißaus. Trotzdem verpassen viele Besitzer ihrem wasserscheuen Vierbeiner – oft unter Geschrei und Getöse – regelmäßig ein Vollbad. Das ist nicht nur für alle Beteiligten stressig, sondern auch meistens unnötig. Katzen sind sehr reinliche Tiere und pflegen ihr Fell selbst. Wenn die „Katzenwäsche“ doch mal nicht ausreicht, können Besitzer mit einem nassen Tuch nachhelfen oder die verschmutze Stelle gezielt waschen.
2.) Nicht kastrieren lassen
Bei einer Kastration werden bei Katern die Hoden und bei weiblichen Katzen die Eierstöcke (manchmal auch die Gebärmutter) entfernt. Viele Besitzer schrecken davor zurück, ihr geliebtes Haustier einem so schweren Eingriff zu unterziehen. Doch langfristig ist eine Kastration nicht nur zur Vermeidung von unerwünschtem Nachwuchs von Vorteil: Zum einen wird auf diese Weise ungewolltes und aggressives Verhalten unterdrückt, zum anderen das Risiko für geschlechtsspezifische Krankheiten wie Tumore und Infektionen minimiert.
3.) Krallen ziehen
Im Gegensatz zur Kastration ist das Krallenziehen nicht nur ein sinnloser, sondern auch ein qualvoller Eingriff. Die umstrittene Prozedur ist in vielen Ländern, einschließlich Deutschland, nicht ohne Grund verboten, denn sie beinhaltet das Brechen und Entfernen von Knochen in den Pfoten. Das ist für das Tier mit erheblichen Schmerzen verbunden und kann physische und psychische Folgeerkrankungen nach sich ziehen.
4.) Mit Kleinkindern allein lassen
Egal, ob Hund oder Katze – Haustierbesitzer sollten ihre Vierbeiner nie mit Kleinkindern allein lassen. Kinder wissen oft noch nicht, wie man mit einem Tier angemessen umgeht, und können ihre Kraft nicht einschätzen. So kann es dazu kommen, dass Katzen wie Kuscheltiere behandelt und dabei verletzt werden.
5.) Nur Trockenfutter geben
Die richtige Futterwahl ist essenziell für die Gesundheit von Hauskatzen. Einige setzen fast ausschließlich auf Trockenfutter und geben ihren Stubentigern Nassfutter nur als gelegentliches Leckerli. Doch Trockenfutter ist wasserarm und oft auch salzhaltig, was langfristig zu Nierenproblemen führen kann. Katzen sollten darum überwiegend Nassfutter bekommen, Trockenfutter hingegen nur als gelegentlichen Snack. Auf die Qualität des Futters sollte natürlich in beiden Fällen geachtet werden.
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6.) Nicht regelmäßig zum Tierarzt gehen
Das Einzige, was Katzen noch mehr fürchten als eine volle Badewanne, ist ein Tierarztbesuch. Das ist verständlich, denn eine ungewohnte Umgebung, gepaart mit unangenehmen Untersuchungen und schmerzhaften Impfungen, bedeutet für jedes Haustier erheblichen Stress. Doch es hilft nichts: Für Routineuntersuchungen und die Auffrischung von Impfungen sind regelmäßige Tierarztbesuche unerlässlich. Da ist übrigens auch egal, ob es sich um einen reinen Stubentiger handelt oder um eine Katze, die auch ins Freie darf.
7.) Die falschen Pflanzen anschaffen
Katzen knabbern gerne an Pflanzen. Alles, was grün ist, scheint eine magische Anziehungskraft auf die neugierigen Samtpfoten auszuüben. Sowohl im Freien als auch in der Wohnung kann das jedoch gefährlich werden, denn einige Pflanzen sind für Katzen giftig. Beliebte Zimmerpflanzen wie Ficus, Gummibaum und Drachenbaum haben deshalb in einem Katzenhaushalt nichts zu suchen. Eine Liste der zu meidenden Pflanzen findest du hier.
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8.) Keinen Freiraum lassen
Obwohl sie den Ruf haben, Einzelgänger zu sein, sind Katzen nicht ungesellig. Wie wir Zweibeiner haben aber auch Katzen das Bedürfnis, sich gelegentlich zurückzuziehen. Stubentiger signalisieren meistens deutlich, wenn sie ihre Ruhe haben wollen, und Besitzer sollten dies unbedingt respektieren. Wer seine Katze in ihrem Rückzugsort ständig stört, kann damit auf lange Sicht das Vertrauen des Vierbeiners in seinen Besitzer beschädigen.
9.) Bestrafen
Das Verhalten von Katzen ist nicht immer leicht zu verstehen. Wenn die Mieze immer wieder ihre Krallen an der Couch wetzt, obwohl der Kratzbaum direkt daneben steht, möchte man aus der Haut fahren. Wenn man aber auf jedes unerwünschte Verhalten mit Strafen reagiert, sorgt man bei Katzen damit meistens nur für Angst und Verwirrung. Vielmehr sollte man versuchen, sich in den Vierbeiner hineinzuversetzen, denn Katzen tun nichts ohne Grund. Schon anhand ihrer Körpersprache kann man viel über die vermeintlich launischen Tiere erfahren.
10.) Milch geben
Katzen müssen Milch bekommen – dieser Irrglaube ist weit verbreitet. Obwohl Milch für Katzen nicht in jedem Alter schädlich ist, sollte man trotzdem davon absehen, seinem Stubentiger regelmäßig Milch zu geben. Denn ähnlich wie die meisten Menschen vertragen Katzen Milch immer schlechter, je älter sie werden. Denn mit fortschreitendem Alter produziert der Körper immer weniger Laktase – das Enzym, das für die Verdauung von Milch wichtig ist. Zwar gibt es spezielle „Katzenmilch“ ohne Laktase, doch auch die sollte nicht immer im Trinknapf landen. Schließlich ist Milch sehr kalorienreich und kann auf die Dauer Übergewicht hervorrufen.
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Katzen sind nicht unberechenbar – man muss nur ihre Sprache verstehen. Wie bei jedem Haustier sollte man sich immer vorher über die korrekte und artgerechte Haltung informieren, bevor man einen Stubentiger in sein Leben holt. Wichtige Informationen für Katzenhalter findet man unter anderem auf der Seite des Deutschen Tierschutzbundes.