Bevor du mit der Gartengestaltung anfängst, solltest du dir überlegen, ob und wo du einen Kompost anlegst. Die Pflanzen und Tiere werden es dir jedenfalls danken. In diesem Artikel erfährst du alles, was du über das Anlegen eines Komposthaufens wissen musst.
Lesetipp: Beachte 6 Dinge, wenn du einen Kompostgraben anlegen willst.
Kompost anlegen: der richtige Komposter
Man kann im Baumarkt einen fertigen Komposter kaufen oder einen mithilfe eines Holzrahmens selber bauen. Vor diesem Schritt sollte man sich jedoch überlegen, welche Größe er haben soll. Mit zu viel Humus kann man seine Pflanzen nämlich auch „überdüngen“ und mehr Schaden anrichten, als Gutes tun. Grundsätzlich gibt es zwei verschiedene Arten von Kompostbehältern, die jeweils Vor- und Nachteile haben. Daher muss individuell entschieden werden, welche Variante in den eigenen Garten passt.
Geschlossener Komposter
Ein geschlossener Komposter, auch Thermokomposter genannt, hat vor allem den Vorteil, dass der Kompostierungsprozess dank höherer Temperaturen im Inneren schneller voranschreitet. Ein Durchmischen des Komposts ist nicht nötig. Durch einen Deckel wird zudem verhindert, dass Mäuse und Ratten in den Kompost eindringen. Jedoch haben es auch Würmer und Insekten schwerer, hineinzugelangen. Diese sind jedoch für die Zersetzung wichtig.
Offener Komposter
Der einfache Aufbau eines offenen Komposters und das schnelle Entsorgen des Biomülls sind Vorteile. Jedoch macht ein offener Komposter auch mehr Arbeit. Denn die Gartenabfälle sollten hier regelmäßig durchmischt werden, um den Kompostierungsprozess anzuregen.
Wichtig bei der Gartengestaltung: Der richtige Standort für einen Komposter
Zunächst sollte man sich überlegen, in welchem Bereich des Gartens man den Komposter aufstellen möchte. Am besten sollte der Standort im Halbschatten liegen und über einen befestigten Weg zugänglich sein. Damit nützliche Lebewesen in ihn gelangen können, sollte er auf einem offenen Boden und nicht auf Beton angelegt werden. Mit einem Hasendraht am Boden kann man verhindern, dass Nagetiere hineingelangen. Er sollte aber nicht von Mauern umschlossen sein, damit noch genügend Luft für den Kompostierprozess zur Verfügung steht. Sträucher bieten hingegen einen prima Sicht- und Windschutz.
So legt man den Kompost an
Wichtig ist, dass man am Anfang die richtige Basis für den Kompostierungsprozess schafft. Nur so können Insekten, Würmer und Mikroorganismen die Abfälle in Humus umwandeln.
Schritt 1: die erste Schicht
Die erste Lage des Komposthaufens sollte etwa 30 cm hoch sein und aus kleingeschnittenen Gartenabfällen bestehen: Laub und Rasenschnitt eignen sich am besten. Man kann auch einen sogenannten Kompostbeschleuniger 🛒 unter die erste Schicht mischen. Dieser Dünger treibt die Wärmegärung und somit auch den Kompostierungsprozess voran.
Schritt 2: die zweite Schicht
Im nächsten Schritt wird eine 5-10 cm dicke Schicht aus Gartenerde aufgetragen. Du kannst diese auch mit Humus aus einem anderen Komposthaufen mischen. In diesem Schritt führst du dem Kompost wichtige Mikroorganismen zu. Kleingeschnittene Zweige sorgen dafür, dass die Organismen mit ausreichend Sauerstoff versorgt werden. Auf dieser Schicht kann man dann nach und nach seine Küchen- und Gartenabfälle entsorgen.
Schritt 3: Komposthaufen bedecken
Ist die zu kompostierende Masse etwa 120 cm hoch, sollte der Kompost bedeckt werden. Rasenschnitt eignet sich gut als „Decke“. Bei einem geschlossenen Komposter ist dieser Schritt nicht nötig. Du kannst einfach den Deckel schließen.
Schritt 4: Umschichten
Nach ein paar Wochen sollte der Komposthaufen auf ein Drittel der Ausgangsmasse geschrumpft sein. Jetzt ist es an der Zeit, die Abfälle umzuschichten. Dies fördert die Durchlüftung, die für die Bodenlebewesen wichtig ist. Ist der Komposthaufen zu feucht, kann man trockenes Material unterheben.
Schritt 5: den Humus verwenden
Nach etwa neun Monaten kannst du den fertigen Humus unter die Blumenerde deiner Beete mischen. Am besten siebst du ihn durch ein Wurfgitter. Das feine Material nutzt du als Dünger, grobe Reste können für einen neuen Komposthaufen genutzt werden. Bei einem geschlossenen Komposter kannst du die Klappe im unteren Bereich öffnen und so die kompostierte Erde entnehmen.
Was darf auf den Komposthaufen?
Je kleiner die Teile sind, die man auf dem Kompost entsorgt, desto schneller werden sie kompostiert. Man kann jedoch nicht alle Abfälle auf den Komposthaufen werfen, weil sie beispielsweise Ratten anlocken können.
Kompostierbar |
Rasenschnitt |
Verwelkte |
(Ungekochte) Gemüsereste |
Kaffeesatz |
Eierschalen |
Nichtbedrucktes Papier |
Kleintiermist |
Teichalgen |
Nicht kompostierbar |
Große Zweige Wurzeln |
Langsam |
Gekochtes Essen |
Gespritzte Obstschalen |
Von Pilzen befallene Pflanzen |
Aschereste |
Katzenstreu |
Schnittblumen |
Zusatztipp: Wenn du keinen Garten hast, kannst du deinen Abfall auch auf dem Balkon mithilfe einer Wurmkiste oder – besser noch – mit einem sogenannten Bokashi kompostieren.
Mit diesem Vorwissen sollte es kein Problem sein, seinen eigenen Kompost anzulegen. Hast du bereits einen Komposthaufen im Garten?
Quellen: mein-schoener-garten, nabu, obi
Vorschaubild: ©pixabay/melGreenFR
©IMAGO / Sylvio Dittrich
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