Fast jeder Mensch kennt jemanden, der immer wieder lügt. Obwohl die Lügen später oft auffliegen und das sehr schnell zu Konflikten führt, hören diese Personen häufig einfach nicht auf damit. Sie lügen chronisch und scheinen diese unschöne Angewohnheit richtiggehend verinnerlicht zu haben.
Wer jedoch einmal lügt, dem glaubt man nicht. So hat man ständig das Gefühl, dieser Person nicht mehr vertrauen zu können – auch dann, wenn die Lüge schon länger zurückliegt oder es nur eine „banale“ Unwahrheit war, die ans Licht kam. Ob dein Gegenüber wirklich lügt oder nicht, ist jedoch gar nicht so schwer herauszufinden.
Die folgenden 5 Merkmale weisen die unwahren Geschichten der chronischen Lügner nämlich sehr häufig auf:
1. Betonung der Ehrlichkeit
Der Lügner, der dabei ist, dir die Unwahrheit zu erzählen, betont häufig im Vorhinein, dass er jetzt ganz ehrlich zu dir spricht. Er benutzt Sätze wie: „Ich sage dir jetzt die Wahrheit.“ Oder: „Ich bin ehrlich zu dir.“ Damit soll erreicht werden, dass du ihm leichter glaubst. Leider gelingt das auch sehr oft.
2. Verallgemeinerungen
„Ich mache immer xy.“ Oder: „Nie würde ich das tun.“ Solche Verallgemeinerungen sind ein weiteres, sehr beliebtes Mittel bei chronischen Lügnern, um dich dazu zu bringen, dass du ihnen glaubst. Merke dir: Meistens verhält sich der Mensch nicht immer nach seinen Gewohnheiten und es kommt zu Abweichungen vom „normalen“ Verhalten.
3. Sehr detaillierte Geschichten
Ein Lügner hat ständig Angst, dass seine Lüge auffliegen könnte. Deswegen versucht er sie so glaubwürdig wie nur möglich zu gestalten. Er hofft, dies mit einer sehr detailreichen Geschichte zu schaffen. Lügner erinnern sich beispielsweise genau an die Uhrzeit, wann etwas geschehen ist, oder an die Farbe der Kleidung der beteiligten Personen. Wenn du das Gefühl hast, eine Person erzählt zu detailliert, dann ist die Geschichte wahrscheinlich erfunden.
4. Vermeidung des Wortes „ich“ in Erzählungen
Lügner wollen sich nicht zu sehr in ihre erfundene Geschichte miteinbeziehen. Denn das fühlt sich für sie selbst nicht richtig an. Deswegen vermeiden sie sehr häufig das Wort „ich“, da es mit Verantwortlichkeit und einem gewissen Eigenanteil verknüpft ist. Stattdessen sagen sie dann eher „wir“, „er“ oder „sie“.
In einer Studie der University of Texas haben Wissenschaftler schriftliche Erzählungen analysiert und herausgefunden, dass Lügner nicht nur das Wort „ich“ seltener benutzen, sondern dass sie außerdem Wörter, die mit Ausnahmen verbunden sind – z.B. „aber“ oder „außer“ –, vermeiden. Auffällig ist zudem, dass sie häufig Wörter verwenden, die negative Emotionen beschreiben, z.B. „Hass“, „wertlos“, „traurig“ oder „wütend“.
5. Kurze Antworten und Rechtfertigungen
Wenn du eine Geschichte des Lügners infrage stellst, verteidigt er sich sofort aufs Heftigste. Er rechtfertigt seine Handlungen und versucht dir deutlich zu machen, dass er sich absolut richtig verhalten hat – selbst dann, wenn du ihn nicht einmal gefragt oder seine Erzählungen angezweifelt hast. Zudem gibt er kurze Antworten, um nicht zu viel von der eigentlichen Wahrheit zu verraten. Schließlich fühlt sich selbst der größte Lügner ab und an einmal schuldig.
Wie du siehst, gibt es einige Anzeichen, die dir Hinweise darauf geben, ob dich dein Gegenüber gerade anlügt. Jedoch bedeutet dies nicht, dass jeder Mensch, der die genannten Aussagen benutzt, auch lügt. Du solltest daher weiter beobachten, wie sich die Person generell verhält und ob Unstimmigkeiten in den Erzählungen auftauchen.
Wenn du das Gefühl hast, deinem Partner oder deinen Freunden nicht mehr vertrauen zu können, solltest du dir Gedanken darüber machen, ob du dich zukünftig von ihnen distanzierst. Ehrlichkeit und Vertrauen sind schließlich wichtige Bestandteile positiver und befriedigender Beziehungen zu deinen Mitmenschen.