Auch wenn wir sie mit bloßem Auge nicht erkennen können – in jedem Bett tummeln sich ein bis zwei Millionen Milben. Und egal, wie sehr man auf die Hygiene achtet: Bettmilben wird man nie vollständig los. Das hat zwar grundsätzlich keine gesundheitlichen Folgen, aber der Kot der Bettmilben kann Allergien auslösen. Daher ist es höchste Zeit, die winzigen Krabbelviecher zu bekämpfen und ihre Vermehrung nicht versehentlich noch zu fördern.
Woran erkennt man Milben?
Milben ernähren sich von unseren Hautschuppen und halten sich deshalb gerne in der Nähe des Menschen auf. Sie sind so klein, dass man sie tatsächlich nur unter dem Mikroskop sehen kann, und bleiben deshalb oft unbemerkt.
Die winzigen Tierchen bevorzugen Temperaturen oberhalb von 20 °C und eine hohe Luftfeuchtigkeit. Demnach finden sie also ausgerechnet in unseren Betten ideale Lebensbedingungen. Milben sind an sich harmlos, bereiten Allergikern aber mitunter große Probleme.
Mögliche Symptome am Morgen, die auf eine Milbenallergie hindeuten und von einem Arzt abgeklärt werden sollten, sind:
- rote, juckende Augen
- häufiges Niesen
- laufende oder verstopfte Nase
- Husten
- Hals- oder Kopfschmerzen
- Atemprobleme
- Neurodermitis
Ein paar simple Tricks helfen bereits, die Zahl der Milben im Bett erheblich zu reduzieren. Hier erfährst du, wie du das Ungeziefer bekämpfen kannst:
1. Frische Luft
Milben lieben warme und feuchte Orte. Daher ist es kaum verwunderlich, dass sie sich im Bett besonders wohlfühlen. Frische Luft hilft dabei, die Milben im Schlafzimmer abzutöten. Am besten lüftest du den Raum direkt nach dem Aufstehen einmal kräftig durch.
2. Das Bett morgens „richtig“ machen
Die Art und Weise, wie du dein Bett am Morgen machst, beeinflusst den Bestand der Milben ebenfalls. Um zu verhindern, dass sich die Milben in deinem Bett vermehren, solltest du die Bettdecke nicht auf dem Bett ausbreiten. Da wir nachts gelegentlich schwitzen, fühlen sich die Milben unter der warmen und teils feuchten Decke besonders wohl. Schlage die Bettdecke morgens deshalb einfach nur zurück oder nimm sie ganz weg, damit dein Bett trocknen und auslüften kann. Tagesdecken sind, zumindest am Morgen, aus diesem Grund ebenfalls tabu.
3. Bettwäsche heiß waschen
Die Bettwäsche sollte in regelmäßigen Abständen gewechselt und gewaschen werden. Um die Milben abzutöten, wäschst du dein Bettzeug am besten bei 60 °C. Auch Kuscheltiere sollten einer regelmäßigen Reinigung unterzogen werden.
Achte darauf, dass du die Bettwäsche vorsichtig abziehst, um die Milben nicht im ganzen Schlafzimmer zu verteilen. Meistens sitzen sie nämlich direkt auf der Stoffoberfläche. Auch der Bezug der Matratze oder des Matratzentoppers sollte ab und an gewaschen werden.
4. Kopfkissen einfrieren zum Ungeziefer bekämpfen
Extreme Kälte bekämpft die Milben im Bett ebenso effektiv wie Hitze. Kuscheltiere und Kissen, die nicht so heiß gewaschen werden können, legst du deshalb für 24 Stunden ins Eisfach. Bei eisiger, trockener Kälte kannst du im Winter auch die Matratze für einige Stunden nach draußen stellen. So lüftest du sie aus und tötest gleichzeitig die Bettmilben ab.
5. Zum Staubsauger greifen
Um Milbenkot auf der Matratze zu entfernen, hilft bereits ein herkömmlicher Staubsauger. Für Allergiker sind außerdem spezielle Filtersysteme für Staubsauger erhältlich, die selbst die kleinsten Partikel zuverlässig aufsaugen. Wenn diese Maßnahme noch nicht ausreicht, können spezielle Schutzbezüge, auch Encasing genannt, für die Matratze und das Bettzeug verwendet werden. Diese lassen sich noch leichter reinigen und verhindern, dass sich Milben im Bett ansammeln.
6. Matratze wenden und regelmäßig austauschen
Um die Matratze zu lüften und der Vermehrung von Milben entgegenzuwirken, solltest du sie in regelmäßigen Abständen wenden. Tausche zum Beispiel das Kopf- und Fußende oder drehe sie einmal um. Achte außerdem darauf, dass von unten Luft an deine Matratze kommt. Das heißt, sie sollte nicht auf dem Boden, sondern immer auf einem Lattenrost liegen. Trotz aller Hygienemaßnahmen gilt: Etwa alle 8 Jahre sollte die alte Matratze durch eine neue ersetzt werden.
7. Milbenspray
Bei Bedarf kannst du deine Matratze regelmäßig mit einem Milbenspray einsprühen. Auch Teebaumöl hat sich als Hausmittel gegen Milben bewährt. Befülle eine leere Sprühflasche mit Wasser und 30 ml Teebaumöl. Schüttle die Mischung gut durch und besprühe die gewünschten Textilien vorsichtig mit dem selbst hergestellten Milbenspray.
Du wirst die Milben in deinem Bett nie vollständig bekämpfen können. Ein paar Hygienemaßnahmen im Schlafgemach können dennoch nicht schaden. Denn mit dem Wissen, zumindest einige Milben aus dem Bett entfernt zu haben, lässt es sich gleich besser und erholsamer schlafen.
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- 5 Anzeichen, an denen du Bettwanzen erkennen kannst
- Kopfkissen richtig waschen: 6 Tricks, wie es funktioniert
Quellen: boxspring-welt, utopia, softsan
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