Jetzt, da die Temperaturen wieder steigen, braucht man ab und zu auch eine Abkühlung. Wer keine Lust auf überfüllte Seen oder Freibäder hat, und über einen Garten verfügt, sollte über einen Pool nachdenken. Allein die Möglichkeit, einer spontanen Abkühlung im eigenen Garten, ist ein sehr gutes Argument für den Bau eines Pools. Doch der bringt unweigerlich einiges an Arbeit und Kosten mit sich.
Erfahre hier, welche 10 Dinge du bedenken solltest, bevor du einen Pool in deinem Garten aufstellst.
Pool im Garten aufstellen
1. Vorteile
Bei einem eigenen Pool musst du dir das Wasser nicht mit fremden Menschen teilen und weder Eintritt zahlen noch in einer langen Schlange anstehen. Da die Möglichkeit zum Baden jederzeit besteht, ist der Badespaß im eigenen Garten garantiert. Und bei schlechtem Wetter ist der Weg zum Haus ebenfalls nicht weit.
2. Nachteile
So angenehm ein Pool im Garten auch ist – er erfordert eine ausführliche Planung, einen enormen Arbeitsaufwand sowie Anschaffungs- und Unterhaltskosten. Frage dich vorher, ob sich der Aufwand wirklich lohnt.
3. Welcher Pool ist der Richtige?
Es gibt schon längst Modelle in jeder erdenklichen Größe und für jedes Budget. Mache die Größe des Pools abhängig von deinem Garten und deinen persönlichen Bedürfnissen. Diese Varianten stehen zur Auswahl:
Planschpool
Ein kleines, aufblasbares Planschbecken findet überall Platz und ist die günstigste Variante, um die jüngsten Familienmitglieder im Sommer glücklich zu machen.
Quick-up-Pool
Eine komfortable und dennoch günstige Möglichkeit für den Badespaß im eigenen Garten bieten Quick-up-Pools. Meistens handelt es sich um aufblasbare oder aufstellbare Modelle, die zu Beginn des Sommers aufgebaut und im Herbst wieder abgebaut werden. Je nach Größe und Modell kosten sie zwischen 100 und 500 Euro.
Stahlwandpool
Im Gegensatz zu den Pop-up-Pools haben Stahlwandpools einen festen Standort und werden über den Winter abgedeckt. Sie sind sowohl stabiler als auch langlebiger als Quick-up-Pools, kosten allerdings zwischen 400 und 1.500 Euro. Praktisch: Auch bei diesem Modell lässt sich der Aufbau problemlos von Laien durchführen.
Eingebauter Pool
Ein in den Boden eingelassener Pool ist die teuerste, aber auch die langlebigste Variante. Was Größe, Form, Tiefe und Material betrifft, gibt es unzählige Gestaltungsmöglichkeiten. Selbst bei den günstigsten Modellen belaufen sich jedoch allein die Anschaffungskosten auf mindestens 5.000 Euro. Meistens werden für solche Projekte aber eher Summen im fünfstelligen Bereich fällig. Überlasse den Einbau und die Installation daher besser Profis.
4. Standort wählen
Als Standort für den Gartenpool empfiehlt sich ein sonniger Platz, um die Sonnenwärme direkt zur Erwärmung des Wassers nutzen zu können. Wer bereits die morgendlichen Sonnenstrahlen nutzen möchte, richtet seinen Pool am besten in Richtung Südosten aus. Ausschlaggebend für die Wahl des optimalen Standorts sind außerdem die vorhandenen Strom- und Wasserleitungen. Je näher der Pool an den verlegten Leitungen liegt, umso weniger Kosten fallen an, ihn daran anzuschließen.
5. Untergrund vorbereiten
Für Pools zum Aufstellen – wie Quick-up- und Stahlwandpools – sollte der Untergrund so waagerecht wie möglich sein. Begradige den Boden, indem du Löcher mit Erde auffüllst oder im besten Fall die obere Grasschicht komplett abträgst. Pools, die über den Winter stehen bleiben, werden am besten einige Zentimeter in den Boden eingelassen, das sorgt für Stabilität. Lege den Untergrund nach dem Begradigen noch mit einer Schutzplane aus, um den Pool vor Beschädigungen durch harte oder spitze Gegenstände im Boden zu schützen.
6. Baugenehmigung
Ein eingebauter Pool, der mit mehr als 50 Kubikmetern Wasser gefüllt wird, erfordert unter Umständen eine Genehmigung. Erkundige dich zunächst bei der zuständigen Behörde, da es in diesem Fall lokale Unterschiede gibt. Spätestens ab einer Größe von 100 Kubikmetern oder wenn du den Pool fest überdachen willst, ist eine Genehmigung erforderlich.
Zur Orientierung: Ein Pool mit einem Durchmesser von 4,5 Metern und einer Wasserhöhe von etwa 90 cm wird mit etwa 14 Kubikmetern Wasser gefüllt, was 14.000 Litern entspricht. Eine Genehmigung brauchst du für die üblichen Aufstellpools also nicht.
7. Kosten
Berücksichtige bei deiner Planung nicht nur die Anschaffungskosten, sondern auch die Kosten für den Unterhalt und die Reinigung des Pools. Dazu zählen die Stromkosten für die Pumpe und die Wasserkosten für das Befüllen des Pools. Je nach Größe variieren diese Kosten.
8. Poolzubehör
Nicht immer ist das komplette Poolzubehör in den Anschaffungskosten enthalten. Die folgenden drei Dinge sind für die Nutzung eines Pools aber unabdingbar:
- Poolabdeckung
- Geräte und Technik zur Reinigung des Wassers (zum Beispiel eine Sandfilterpumpe siehe Bild)
- Treppe zum Ein- und Ausstieg
Weitere Gadgets wie Gegenstromanlagen, Poolbeleuchtungen und aufblasbare Sessel sind zwar nicht notwendig, tragen aber natürlich zum Badespaß bei.
9. Wasser sauber halten
Die Themen Wasserqualität und Wasserhygiene solltest du zu deinem eigenen Schutz und dem deiner Badegäste sehr ernst nehmen. Zur Pflege des Poolwassers gehören:
- die Reinigung und Umwälzung des Wassers durch Kartuschenfilter- oder Sandfilterpumpen und ggf. einen Oberflächenskimmer
- die regelmäßige Hinzugabe von Chlor
- die Benutzung von Bodenstaubsauger, Bürsten und Poolkescher
Überprüfe mindestens einmal in der Woche die Qualität des Wassers, zum Beispiel mit einem Teststäbchen. Hierbei kommt dem pH-Wert des Wassers eine große Bedeutung zu. Er sollte stets zwischen 7 und 7,4 liegen. Wird das Wasser milchig, trüb oder grün, musst du schnell reagieren und den pH- sowie den Chlor-Wert überprüfen. Im Baumarkt oder im Fachhandel erhältst du für diesen Fall die richtigen Mittel, um beide Werte wieder in Ordnung zu bringen.
10. Alternative: Naturpool
Für diese Alternativen muss ‚lediglich‘ ein großes Loch gegraben und mit einer Plane ausgelegt werden. Der Einsatz von Chemie ist bei den naturnahen Varianten nicht erforderlich. Die richtigen Pflanzen, Kies und Mikroorganismen sorgen stattdessen für eine entsprechende Wasserqualität. Auch wenn es zunächst einfach klingt, für diese Alternative sind viel Platz, eine Tiefe von zwei Metern und vor allem spezielles Fachwissen unverzichtbar.
Mit dieser Checkliste bist du bestens vorbereitet. Und wenn du erstmal einen Pool im Garten aufgestellt hast, willst du ihn garantiert nicht mehr missen!
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Quelle: mein-schoener-garten, wohnglueck, gartenhaus-gmbh
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