Überall ist von der sogenannten „Wegwerfgesellschaft“ die Rede. Warum nicht einmal etwas daran ändern? Wackelnde Tischbeine, Gebrauchsspuren oder Kratzer vom Umzug lassen sich nämlich ganz fix selbst beheben. So hat man noch lange Freude an seinem Zuhause – und gut gepflegt, machen die alten Möbel wieder richtig was her!
1.) Kratzer
Kleine Kratzspuren und Risse im Holz lassen sich meist mit etwas Möbelwachs wegpolieren. Dabei wird das Wachs auf die betroffenen Stellen aufgetragen und anschließend mit einem weichen Tuch eingerieben.
Alternativ kannst du Kratzer auch mit einer Walnuss zum Verschwinden bringen. Entferne die Schale und reibe mit der Nuss ein paar Mal über die Schramme. Kleine Nusspartikel füllen die Lücke auf, während das nusseigene Öl das Holz pflegt.
2.) Ausgerissenes Scharnier
Möbel aus Spanplatten sind nicht strapazierfähig. Besonders anfällig sind die Topfscharniere der Schranktüren, denn diese werden meist nur mit kleinen Schrauben direkt im porösen Holzgemisch verankert.
Für die Reparatur wird die Bruchstelle zunächst gesäubert und dann mit einer Zweikomponenten-Holzpaste aufgefüllt. Im ausgetrockneten Zustand lässt sich diese wie Holz verarbeiten. Mit einem Astlochbohrer wird abschließend die Aussparung für den Scharniertopf neu gebohrt.
3.) Superholzleim
Bei manchen abgebrochenen oder losen Holzteilen will normaler Leim einfach nicht halten – sei es, dass es sich um ein besonders hartes Holz, eine filigrane Stelle oder eine zu große Lücke handelt. In solchen Fällen hilft es, den Leim mit Sägemehl zu einer Paste zu verrühren. Dieser Superleim klebt bombenfest.
4.) Ausspachteln
Auch größere Risse und Löcher kann man mit der Sägemehl-Leim-Paste auffüllen. Nimmt man dazu Sägemehl vom selben Holz oder fügt Beize hinzu, ist von der „Flickschusterei“ nachher nichts mehr zu sehen.
5.) Klemmende Schublade
Alte Kommoden und Schreibtische besitzen häufig Schubladen mit schwergängigen Holzführungen. Schmirgelt man diese mit feinem Sandpapier ab und reibt eine Kerze darüber, gleiten die Schubladen wieder ohne Kraftaufwand rein und raus.
6.) Delle ausbügeln
Egal, ob Tisch oder Parkett: Dellen lassen sich bequem entfernen. Dafür brauchst du lediglich eine Nadel, etwas Wasser, ein Küchentuch und dein Bügeleisen. Stich mit der Nadel in die Delle, damit das Wasser besser ins Holz einziehen kann. Träufle nun das Wasser darauf und lass es einziehen – auf diese Weise dehnen sich die zusammengedrückten Holzfasern wieder aus. Nun bügelst du, mit dem Küchentuch dazwischen, bei niedriger Temperatur ohne Dampf über die Stelle.
7.) Lose Schraubenmutter
Wenn das Tischbein ständig wackelt und man die Schraubenmuttern regelmäßig nachziehen muss, gibt es einen Trick: Trage eine dünne Schicht Nagellack oder Farbe auf das Gewinde auf, damit die Mutter sich nicht von selbst löst. Auch eine Feile kann helfen, wenn man mit ihr das Gewinde vorsichtig aufraut. Freilich gibt es ebenso spezielle Präparate aus dem Baumarkt.
8.) Stuhllehne leimen
Manche Leimarbeiten sind für Schraubzwingen zu unhandlich. Da kann, um die Einzelteile nicht stundenlang per Hand festhalten zu müssen, ein Spanngurt mit Ratsche hilfreich sein. Die Stuhllehne lässt sich so zum Beispiel spielend leicht reparieren.
9.) Wasserflecken
Um unschöne Wasserflecken aus der Tischplatte zu bekommen, brauchst du lediglich – kein Witz! – Mayonnaise. Die Mayonnaise wird auf den Fleck aufgetragen und nach einer halben Stunde mit einem weichen Tuch abgerieben.
Gute Erfahrungen haben einige auch mit einer Paste aus Sonnenblumenöl und einer Prise Salz gemacht, die behutsam in den Wasserfleck eingerieben wird.
10.) Blasen im Furnier
Beginnt sich auf dem alten Holzstuhl oder auf Großmutters Sideboard das Furnier zu wölben, dann ist höchste Vorsicht geboten. Denn das spröde Furnier kann leicht abplatzen. In solche Furnierblasen spritzt man am besten mithilfe einer Einwegspritze Leim und presst sie dann vorsichtig an, bis das Furnier wieder solide auf dem Konstruktionsholz klebt.
11.) Klappernde Schranktür
Es gibt Schranktüren, die machen sich bemerkbar, wenn man nur an ihnen vorbeigeht. Das kann nerven. Mit einem kleinen Magnet kann man das Klappern jedoch unterbinden. Selbst verzogene Türen schließen so wieder fest an.
12.) 3D-Schablone
Auf dem Antiquitätenmarkt kann man so manches Goldstück ersteigern. Nicht selten fehlen an den Möbeln jedoch einzelne Zierteile oder es ist ein Stück abgebrochen. Stellen, die keiner allzu großen Belastung ausgesetzt sind, kann man aber mit einem simplen Kniff so auffüllen, dass der Schaden kaum noch zu bemerken ist.
Dafür streichst du zuerst ein passendes intaktes Gegenstück zum defekten Teil mit Pflanzenöl ein. Dann trägst du mehrere Lagen Heißkleber darauf auf. Sobald dieser erkaltet ist, hast du eine passende 3D-Schablone, mit deren Hilfe du das kaputte Teil perfekt nachmodellieren kannst. Holzmodelliermehl eignet sich hierfür hervorragend, da es sich genau wie Holz weiterverarbeiten lässt.
Nicht alles kann man als Laie wiederherstellen. Bei schwierigen Fällen solltest du einen Profi an deine Möbel lassen. Allerdings ist es erstaunlich, wie viele Dinge man mit ein paar Handgriffen selbst hinkriegt. So müssen lädierte Stücke nicht gleich den trüben Gang zum Sperrmüll antreten.
Interessieren dich noch weitere clevere Tricks für Heimwerker? Dann schau auch mal in diesen Artikel. Praktische Tipps für den Umzug findest du übrigens hier.