Es gibt Dinge, die man laut der Lehrkräfte in der Schule fürs Leben gelernt hat. Einiges von diesem Schulwissen hat man spätestens nach der Abschlussprüfung schnell wieder vergessen, andere Fakten sind einem jedoch bis heute im Gedächtnis geblieben. Darunter sind jedoch teilweise Fakten wie die folgenden, die mittlerweile wissenschaftlich widerlegt sind.
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„Chamäleons passen sich farblich ihrer Umgebung an“ und „im Weltall gibt es keine Gravitation“ sind nur zwei Beispiele für überholtes Schulwissen. Welche Fakten aus deiner Schulzeit gar nicht (mehr) stimmen, deckt dieser Artikel auf.
1. „Sauerstoffarmes Blut ist blau.“
So etwas wie blaues Blut gibt es nur in Märchen. Tatsächlich ist und bleibt im menschlichen Körper das Blut rot, egal wie hoch dessen Sauerstoffgehalt ist. Dass die Adern blau durch die Haut schimmern, liegt daran, dass unsere Haut kurzwelliges (rotes) Licht stark absorbiert und es somit für das menschliche Auge grün-blau erscheint.
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2. „Chamäleons passen sich farblich ihrer Umgebung an.“
Lange dachten Forscher und Laien gleichermaßen, dass sich Chamäleons durch ihren Farbwechsel tarnen und so vor Fressfeinden verstecken würden. Tatsächlich ist es aber ihre Art der Kommunikation mit Artgenossen. Wenn sie einen Partner suchen, erscheinen sie beispielsweise in sehr grellen Farben. Je älter oder kränker sie werden, desto blasser färbt sich ihre Haut.
Übrigens: Wenn sie sich bedroht fühlen, geben Chamäleons Zischlaute von sich oder stellen sich tot.
3. „Vincent van Gogh schnitt sein eigenes Ohr ab.“
Dass der niederländische Künstler Vincent von Gogh sich selbst ein Ohr abgeschnitten habe, ist ein Detail, das nur selten ein Schüler vergisst. Kunsthistoriker sind sich aber nicht mehr sicher, ob dieser angebliche Fakt nicht nur ein Gerücht ist. Heute geht man nämlich davon aus, dass sein Freund Paul Gauguin – ebenfalls ein bekannter Maler – das Ohr „aus Versehen“ bei einem Schwertkampf verletzte.
4. „Die Geschmacksrezeptoren befinden sich an verschiedenen Stellen der Zunge.“
Viele Jahre glaubte man, dass die Zunge vier verschiedene Geschmacksrichtungen unterscheiden könne. Die Rezeptoren dafür säßen an unterschiedlichen Stellen der Zunge. Heute weiß man, dass es mindestens 5 Geschmacksrichtungen gibt: salzig, sauer, bitter, süß und umami. Außerdem ist wissenschaftlich erwiesen, dass die Rezeptoren aller Geschmacksrichtungen auf der gesamten Zunge verteilt sind – wir also alle Geschmacksrichtungen gleichzeitig wahrnehmen können.
5. „Abraham Lincoln war gegen die Sklaverei.“
Der 16. US-Präsident, Abraham Lincoln, ist unter anderem in die Geschichte eingegangen, weil er die Sklaverei in elf Bundesstaaten abschaffte. Aus einem offenen Brief an die New York Times aus dem Jahr 1862 geht hervor, dass es sein Ziel war, Nord- und Südstaaten zu vereinigen. Einer der großen Konfliktpunkte dabei war die Abschaffung der Sklaverei, die von einigen Staaten zur Bedingung gemacht wurde. Lincoln machte sich die Befreiung der Sklaven nun quasi zunutze, um die Vereinigung zu erreichen. Aus eigener Überzeugung hätte er die Rechte der Sklaven aber nicht gestärkt. Nüchtern betrachtet, waren ihm die Rechte der Sklaven also egal und sie waren leider nur ein Mittel zum Zweck.
Public Domain, Adam Cuerden @Wikipedia
6. „Im Weltraum gibt es keine Gravitation.“
Dass es im Weltall keine Anziehungskraft gibt, ist ein Mythos. Die Gravitation im Weltraum ist freilich sehr viel schwächer als auf der Erde. Zudem wirkt im Weltall eine starke Zentrifugalkraft, was die Astronauten im Weltraum „schweben“ lässt.
7. „Der Mensch stammt vom Affen ab.“
Diese Aussage ist nicht ganz falsch. Schließlich haben Affen und Menschen einen gemeinsamen Vorfahren. Die Wege der beiden Spezies trennten sich aber schon vor etwa 6 Millionen Jahren. Grund dafür soll laut Wissenschaftlern eine Genmutation gewesen sein. So führte wahrscheinlich die Veränderung zweier Aminosäuren im Körper beim Menschen zu einer ausgeprägten Sprachfähigkeit.
8. „Christoph Kolumbus entdeckte Amerika.“
Kolumbus brachte zwar die europäische Kolonisation in Gang – weshalb er oft als Entdecker Amerikas angesehen wird. Jedoch war er nicht der erste Europäer auf dem amerikanischen Kontinent. Der Isländer Leif Eriksson landete bereits etwa 500 Jahre früher dort, als er auf der Suche nach Grönland war.
Public Domain, Alonso de Mendoza @Wikipedia
Hand aufs Herz: Wie viele dieser widerlegten Fakten waren neu für dich? Die Forschung schreitet eben manchmal so schnell voran, dass sie das Wissen in den Schulbüchern überholt.
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Quelle: wunderweib
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