Dein nächster Urlaub ist geplant? Dann solltest du vor der Abreise kurz checken, wie viel Trinkgeld man in dem jeweiligen Land gibt. Es kann nämlich schnell mal eine Beleidigung sein, wenn man entweder zu viel oder zu wenig gibt. Hier sind die 10 häufigsten Ziele auf Reisen und ihre Trinkgeldregeln.
Festgeschriebene Regeln gibt es natürlich nicht, aber gerade auf Reisen kann es hilfreich sein, die jeweiligen Gepflogenheiten zu kennen, damit man nicht ins Fettnäpfchen tritt, weil man zu wenig Trinkgeld gegeben hat oder weil Trinkgeld verpönt ist. Deshalb gibt es hier eine Übersicht.
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1. Auf Reisen in Frankreich
Aus steuerlichen Gründen enthalten die Rechnungen von Cafés und Restaurants bereits eine Servicegebühr in Höhe von 15 %. Wer mit dem Service auf seinen Reisen besonders zufrieden war, kann ein „pourboire“ – ein paar Münzen auf dem Tellerchen, auf dem die Rechnung gebracht wurde – hinterlassen. Bei Taxifahrten wird zumeist aufgerundet.
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2. Japan
Im Land der aufgehenden Sonne ist Trinkgeld kein Bestandteil der kulturellen Tradition. Abgesehen davon, dass es nicht erwartet wird, sorgt es zumindest für Irritation und kann schlimmstenfalls sogar als Beleidigung aufgefasst werden! Wie auch in Südkorea gilt guter Service als Selbstverständlichkeit. Das solltest du vor dem Reisen unbedingt wissen.
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3. USA
Obwohl sich um 1900 eine „Anti-Trinkgeld-Gesellschaft“ gründete und es in einzelnen Bundesstaaten sogar Gesetze gegen Trinkgeld gab, sind die „tips“ mittlerweile kulturelle Norm, was nicht zuletzt mit den niedrigen Löhnen der Servicekräfte zusammenhängt. Wer kein Trinkgeld gibt, gilt regelrecht als Geizhals.
Die meisten Länder sehen das Trinkgeld als Zeichen der Belobigung. In den Vereinigten Staaten hingegen wird es als unmissverständlicher Ausdruck der Unzufriedenheit mit dem schlechten Service gewertet, kein Trinkgeld zu geben. In Restaurants sind dementsprechend 15–20 % üblich, auch Taxifahrer rechnen mit mindestens 10 %. Sogar für den Gepäckträger und dem Zimmermädchen im Hotel solltest du stets einen Dollar parat haben.
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4. Singapur
Trinkgeld zu geben ist hier eine Beleidigung und kann sogar als Bestechungsversuch mit juristischen Folgen aufgefasst werden! Stattdessen erheben Bars und Restaurants für gewöhnlich eine zehnprozentige Servicegebühr, zu der allerdings noch eine Art Mehrwertsteuer in Höhe von 7 % dazukommt, wodurch sich der eigentliche Rechnungsbetrag um 17,7 % erhöht. Die Servicekräfte profitieren in der Regel nicht von dieser Verteuerung.
Da generell kein Trinkgeld gegeben wird, fehlinterpretieren auch Taxifahrer gegebenes Trinkgeld und geben ungerührt das exakte Wechselgeld raus.
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5. In Russland reisen
Vor der Oktoberrevolution von 1917 war Trinkgeld – das auf Russisch soviel wie „für den Tee“ bedeutet – sehr gebräuchlich. Zur Zeiten der Sowjetunion änderte sich dies natürlich, was nach ihrem Zusammenbruch bis heute nachwirkt. Bei älteren Russen, die noch in der Sowjetunion aufgewachsen sind, und in ländlichen Gegenden kann Trinkgeld als beleidigend oder irritierend aufgefasst werden.
Allerdings erlebt das Trinkgeld seit der Jahrtausendwende allmählich ein Comeback. In den großen Städten wie Moskau und St. Petersburg sind 10 % Trinkgeld in gehobenen Restaurants normal, in kleineren Gaststätten wird schon mal das Wechselgeld, also die Münzbeträge, liegen gelassen. Bei Taxifahrten entfällt das Trinkgeld, da der Preis für die Fahrt oft vorher verhandelt wird.
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6. Australien
In Down Under werden keine Trinkgelder erwartet, geschweige denn verlangt. Dies liegt nicht zuletzt darin begründet, dass die Regierung auf einen ausreichenden Mindestlohn achtet und diesen sogar regelmäßig anpasst. In australischen Casinos gilt Trinkgeld sogar als Bestechungsversuch.
Gepäckträger, Zimmermädchen und Taxifahrer erhalten dementsprechend keins. Nur wenn man vom Service ausgesprochen angetan war, kann man in Restaurants 10 % Trinkgeld geben. Mittlerweile wächst in Australien allerdings die Sorge, dass Trinkgeld zu geben zunehmend die Regel wird.
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7. Italien
In der Gastronomie sind Trinkgelder eher unüblich, da bereits mit dem „coperto“ eine Servicegebühr für Gedeck und Brot erhoben wird. Als Ausdruck der Zufriedenheit kann das Wechselgeld auf dem Tisch oder in speziellen Sparschweinen an der Theke hinterlassen werden. Vergleichbares gilt bei Taxifahrten, wo der Gesamtbetrag entsprechend aufgerundet wird.
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8. Reisen in China
Im Reich der Mitte hat Trinkgeld keine Tradition, was nicht zuletzt mit der seit Jahrzehnten vorherrschenden politischen Weltanschauung zusammenhängt. Zumindest in den großen Städten, wo viele ausländische Touristen verkehren, nehmen Hotels und Restaurants mittlerweile Trinkgeld in Höhe der gängigen 10 % an, um in gewisser Weise den Gewohnheiten der Besucher entgegenzukommen. Jenseits der Millionenstädte ist Trinkgeld nach wie vor unüblich.
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9. Großbritannien
In Restaurants sind Trinkgelder in Höhe von 10-15 % üblich, wobei die „tips“ bei einer bereits erhobenen Servicegebühr geringer ausfallen können. In Pubs wird kein Trinkgeld geben, sondern stattdessen die gute alte Tradition gepflegt, dem Barkeeper ein Getränk auszugeben. Geld auf dem Tisch oder dem Tresen liegen zu lassen, gilt als unhöflich.
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10. Skandinavien
In den skandinavischen Ländern sind Trinkgelder unüblich und werden nicht erwartet, was insbesondere in Finnland und Island der Fall ist. Mitunter enthalten die Rechnungen in Dänemark und Norwegen bereits eine Servicegebühr. Wenn überhaupt, wird Trinkgeld im Restaurant als ausgesprochene Wertschätzung des Service gegeben, indem vornehmlich die Rechnung aufgerundet wird.
All das gilt ebenso für Schweden, wobei zu beachten ist, dass dort bevorzugt mit Karte gezahlt wird und Trinkgelder besteuert werden, weswegen die Kellner oft wenig davon profitieren. Lediglich bei bargezahltem Trinkgeld besteht die Möglichkeit, dass dieses ohne Umwege über den Restaurantbesitzer und das Finanzamt direkt an den Kellner geht.
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So unterschiedlich wird weltweit mit Trinkgeld umgegangen. Während es in den USA zum guten Ton gehört, sich spendabel zu zeigen, würde man sich damit in Singapur äußerst unbeliebt machen. Mit diesem Wissen dürfte man für die nächste Weltreise gut gerüstet sein.
Quelle: marcopolo
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