Wenn es etwas gibt, von dem jedes Kind träumt, dann ist es ein Hochbett. Nichts lädt mehr zum „Bude-Bauen“ ein als der kuschelige Raum unter dem Bett. Und in luftiger Höhe überschaut man den Raum und denkt sich die wildesten Spiele aus. Egal, ob als Festung, Raumschiff, Höhle oder etwas anderes Baumhaus: Die kindliche Fantasie sprudelt richtig los. Seiner dreijährigen Tochter wollte ein handwerklich begabter Vater aber noch ein bisschen mehr bieten und ließ sich etwas richtig Duftes einfallen. Doch aller Anfang ist schwer und dieser beginnt mit etwas Autoschrott.
Grundlage für das Hochbett mit automobilem Thema ist ein bereits vorhandenes Metallhochbett. Weil es (in diesem speziellen Fall) zu klein ist, wird es mit einem zusätzlichen Rahmen aus Holz erhöht.
Um das ursprüngliche Bett herum entsteht ein weiterer Rahmen, der die Außenhülle formen und tragen soll. Glücklicherweise bietet der heimische Bastelkeller dieses Vaters einiges an Material, so dass nur wenig zusätzlich gekauft werden muss.
Der Außenrahmen wird geschlossen, indem Holzplatten an ihm festgenagelt werden. Etwas mehr Geschick erfordert die Vorderseite wegen der Rundung, die genau an den Durchmesser der auf einem Schrottplatz erworbenen Stoßstange angepasst werden muss.
Öffnungen für Türen und Fenster dürfen nicht fehlen. Hier wird schließlich kein düsterer Bunker gebaut.
Spätestens beim Anblick der blank polierten VW-Felgen sollte jedem klar werden, welche Form das Bett bekommen wird.
Was wir hier vor uns sehen, ist ein waschechtes VW-Bus-Hochbett – ganz ohne den Ausstoß giftiger Schadstoffe und mit fortlaufend niedrigen Treibstoffkosten, aber sehr wohl mit Scheinwerfern.
Im Inneren warten noch mehr technische Spielereien. Da wären: das Lenkrad mit Hupe, ein Tachometer mit Leuchteffekten und diverse Knöpfe mit Soundeffekten – alles liebevoll von Papa verkabelt. Ach, nicht zu vergessen: eine Hängematte zum Lümmeln!
Tut, tut! Platz da! Neben einem echten Automobil macht sich zwar der Größenunterschied deutlich bemerkbar, trotzdem zieht man – insbesondere als Kind – den kuscheligeren Vertreter vor. Welches echte Auto hat schon Platz für eine Hängematte?
Puh, ins Kinderzimmer passt es auch. Es fällt gar nicht schwer, sich die endlosen Stunden Spielspaß vorzustellen. Wie werden erst die Jungs, die zum Spielen vorbeikommen, vor Neid erblassen!
Während des Baus war sich der Vater noch unsicher, ob seine kleine Herzensdame das Bett gut finden würde, doch mittlerweile gibt es keinen Zweifel mehr daran. Das Bett steht seit bereits vier Jahren im Kinderzimmer und wird geliebt wie am ersten Tag. Wie könnte man es auch nicht gernhaben?