Zuhause Backen ist seit einigen Jahren richtig im Kommen. Dabei stellen sich aber auch einige Fragen, was Zutaten und Vorgehen anbelangt. Besonders kompliziert wird es, wenn es – wie bei frischer Hefe oder Trockenhefe – zwei in Erscheinungsbild und Anwendung grundverschiedene Alternativen gibt. Wo liegen die Vorteile? Wo die Nachteile? Und was ist letztendlich das Bessere?
Frische Hefe oder Trockenhefe: Was ist besser?
Hefe: Das ist ein winzig kleiner Pilz, ein Einzeller, der Zucker und Stärke in Kohlendioxid umwandelt. Gut verteilt im Teig, sorgt er für eine herrlich lockere Konsistenz beim Backen. Von leckerem Brot über selbstgemachte Pizza bis zum frischen Hefezopf – Hefeteig ist ein Genuss!
Beim Einkaufen sorgt die Hefe hingegen eher für Kopfzerbrechen: Was ist jetzt besser – frische Hefe oder Trockenhefe?
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Rein formal handelt es sich jeweils um dieselben Hefestämme (Saccharomyces cerevisiae), auch Bäckerhefe oder Bierhefe genannt. Auch die Mengen lassen sich leicht umrechnen: 1 Päckchen Trockenhefe entspricht 1/2 Block frischer Hefe – umgekehrt entspricht also 1 Block frischer Hefe 2 Päckchen Trockenhefe.
Doch dann wird’s knifflig.
Frische Hefe oder Trockenhefe: die Unterschiede
frische Hefe | Trockenhefe |
Wassergehalt | |
70 % | < 5 % |
Haltbarkeit | |
bis 2 Wochen | bis 1 Jahr |
Verarbeitung | |
mit Anrühren | ohne Anrühren |
Preis bei Rewe (Menge für 500 g Mehl) | |
0,14 – 0,24 Euro | 0,16 – 0,29 Euro |
Auf den ersten Blick liegen die Vorteile klar auf Seiten der Trockenhefe – mit kleinen Abstrichen beim Preis. Da die Hefepilze bei der Trockenhefe in eine Art Ruhezustand versetzt sind, ist die Trockenhefe länger haltbar und einfacher zu lagern. Außerdem ist sie sehr unkompliziert in der Anwendung.
Frische Hefe muss man hingegen vorher mit einer Prise Zucker und lauwarmer Milch oder Wasser anrühren, bevor man sie in den Teig gibt. Dennoch hat frische Hefe Vorteile, was sie bei erfahrenen Bäckern so beliebt macht.
Warum Bäcker auf frische Hefe schwören
frische Hefe | Trockenhefe |
Geschmack | |
runder, süßlicher Hefegeschmack | neutral |
Backverhalten | |
schnellere, feinere Triebkraft | langsamere Triebkraft, fehleranfällig |
Gerade für süßes, fein aromatisches Hefegebäck sowie Backrezepte mit mehreren Ruhezeiten ist frische Hefe besser geeignet als Trockenhefe. Da sie bereits aktiv ist, geht frische Hefe schneller auf als Trockenhefe. Trockenhefe eignet sich hingegen dann, wenn der Hefegeschmack nicht allzu dominant werden soll oder überhaupt nur geringe Mengen an Hefe benötigt werden – wie etwa für Pizzateig. Ein Manko der Trockenhefe ist, dass sie je nach Lagerung manchmal sehr stark, manchmal nur schwach oder ungleichmäßig aufgeht. Es besteht somit beim Backen ein gewisses Restrisiko.
Frische Hefe oder Trockenhefe – das Fazit
Aufgrund ihrer guten Lagerfähigkeit und der unkomplizierten Anwendung sollte man immer ein Päckchen Trockenhefe auf Vorrat haben. Will man hingegen etwas Besonderes backen und das typische Hefearoma ganz wie aus Omas Backstube erzielen, dann sollte man zur frischen Hefe greifen. Hefezopf oder Zimtschnecke sind mit frischer Hefe etwas ganz anderes!
Wie man frische Hefe selber machen kann, zeigt dir übrigens dieser Artikel.
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Quelle: utopia
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