Während des Winters haben Vögel eine deutlich geringere Verfügbarkeit an Nahrung, da es kaum Insekten gibt, die Blumen erblüht sind und der Boden oft gefroren ist. Um diesen gefiederten Freunden in dieser Zeit zu helfen, kann man ihnen mit einem reich gefüllten Futterspender unter die Flügel greifen. Bevor man jedoch den Garten winterfest macht und das Vogelfutter draußen an einem Baum aufhängt oder in ein Vogelhäuschen füllt, gibt es einige Dinge zu beachten.
Wir verraten dir die häufigsten Fehler, die Menschen beim Füttern von Vögeln machen. Und wir zeigen dir natürlich auch, wie es laut Tierschützern richtig geht.
Fehler 1: Die Vögel NICHT regelmäßig füttern
Beginnst du im Winter mit dem Füttern von Vögeln, solltest du dies täglich tun. Die Vögel verlassen sich nämlich auf ihre Futterplätze. Stellst du nur unregelmäßig Futter zur Verfügung und die Vögel finden keine Alternative, können sie im schlimmsten Fall verhungern.
Fehler 2: Die Vögel mit falschem Vogelfutter füttern
Nicht jedes Vogelfutter ist auch für jede Vogelart geeignet. Du musst dich entscheiden, welche Vögel du im Winter unterstützen möchtest. Oder du mischst das Futter selbst an, damit für jede Vogelart etwas dabei ist. Man unterscheidet bei Vögeln übrigens grob zwischen Körnerfressern, Weichfutterfressern und Allesfressern.
Weichfutterfresser verspeisen beispielsweise nur Samen, die leicht zu knacken sind. Ansonsten stehen Obst und Haferflocken auf ihrem Speiseplan. Körnerfresser haben robuste Schnäbel, die Kerne und harte Samen knacken können. Auf dem bevorzugten Speiseplan von Allesfressern stehen beide Arten von Futter.
Körnerfresser | Weichfutterfresser | Allesfresser |
Sperling | Amsel | Kleiber |
Fink | Star | Meise |
Dompfaff | Rotkehlchen | Specht |
Sonnenblumenkerne, grobe Körner | Haferflocken, Rosinen, Obst | hartes und weiches Futter |
Achtung: Speisereste wie Brot sind ungeeignet, da sie Salz und andere Gewürze enthalten. Die Tiere können sie nicht verdauen und im schlimmsten Fall daran sterben.
Fehler 3: Enten und Schwäne füttern
Was als romantische oder süße Beschäftigung für Kinder oder ältere Menschen angesehen wird, kann für Enten und Schwäne gefährlich werden. Wasservögel sind an die (winterlichen) Bedingungen in Gewässern angepasst und brauchen keine zusätzliche Fütterung. Weitere Gründe, vom Entenfüttern abzusehen, sind:
- Massenansammlungen von Vögeln erhöhen das Krankheitsrisiko und fördern Kämpfe um Futter.
- Brot und andere Speisereste können zu Verdauungsproblemen und anderen Krankheiten führen.
- Zu große oder harte Brotstücke bergen Erstickungsgefahr.
- Essensreste verschlechtern die Wasserqualität.
Geeignetes Futter für Wasservögel, das beispielsweise von Tierpflegern in Parks verfüttert wird:
Salat, Getreideflocken, Getreidekörner, ungekochter Mais, handelsübliches Entenfutter.
Am besten ist es aber, einfach nicht zu füttern. Wenn du dich um das Wohl eines Tieres sorgst, kannst du das beim NABU melden.
Fehler 4: Tauben füttern
Ähnlich wie bei Enten und Schwänen raten Tierschützer davon ab, Tauben zu füttern. Es gibt zwar kein Gesetz, das das Füttern der sogenannten „Ratten der Lüfte“ verbietet, jedoch gibt es Städte, in denen für das Füttern eine Geldstrafe droht.
Grund dafür ist die steigende Anzahl der Tauben in Städten. Die Vögel gelten als Überträger von Krankheiten und ihr ätzender Kot verschmutzt Gebäude und Straßen. Auch dein Vermieter kann das Füttern von Tauben im Mietvertrag verbieten. Das Füttern von Singvögeln darf aber nicht verboten werden.
Bonus: Soll ich das ganze Jahr füttern oder nur im Winter?
Bei diesem Thema gehen die Meinungen auseinander. Die einen sagen, dass Vögel allein kaum noch Nahrung fänden, weil durch die Urbanisierung wichtige Lebensräume dauerhaft zerstört worden seien. Andere, so wie der Naturschutzbund (NABU), sehen es anders. Sie sagen, dass die Ganzjahresfütterung kein Mittel gegen den Vogelschwund sei. Von dieser profitierten oftmals nur Vogelarten, die nicht gefährdet seien. Besser sei es, seinen Garten oder Balkon vogelfreundlich zu gestalten, damit die Vögel dort allein genug Futter fänden.
Super, dass du unsere heimischen Vögel im Winter mit Vogelfutter unterstützen möchtest. Wenn du dich an die Tipps hältst, kann dabei auch nichts mehr schiefgehen.
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Quellen: ndr, ergo, eulen-greifvogelstation
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