Ein selbsternannter britischer Künstler mit dem Namen „Wanksy“ (dt. „Wichsi“, in Anlehnung an den weltberühmten Straßenkünstler Banksy) schleicht sich seit nunmehr vier Jahren nachts auf die Straßen von Manchester, um diese mit seinem ganz eigenen Markenzeichen zu verschönern: Penisbildern! Dabei handelt es sich nicht etwa um anatomisch detailgetreue und künstlerisch versierte Zeichnungen – vielmehr ähneln die Werke den Schmierereien, die männliche Pubertierende mit Vorliebe auf dem Schulklo hinterlassen. Der Engländer verfolgt aber ein ganz bestimmtes Ziel: Seine Lümmel-Kritzeleien malt er nämlich ausschließlich um Schlaglöcher!
„Ich wollte mit irgendetwas Aufmerksamkeit auf die Schlaglöcher lenken, und nichts eignet sich besser dazu, als riesige Witz-Penisse“, so Wanksy, der tagsüber als Bauarbeiter tätig ist. „Ich kenne so viele, die wegen der Straßenschäden vom Motorrad gestürzt sind. Ich kenne so viele Radfahrer, die deshalb im Krankenhaus gelandet sind. Und nichts wird dagegen unternommen – bis man einen riesigen Witz-Penis darum malt.“
In der Tat hat der Mann Erfolg mit seiner Methode: Dieses Schlagloch, um das sich acht Monate keiner gekümmert hatte, wurde nur 48 Stunden nach der „Penis-Kur“ repariert. So ist es auch bei vielen anderen Schäden im Straßenbelag geschehen, denen sich Wanksy angenommen hat. Die Stadtverwaltung ist indes überhaupt nicht amüsiert: „Hat diese Person nur für eine Sekunde überlegt, wie sich Familien mit kleinen Kindern fühlen, wenn sie auf dem Schulweg mit solchen obszönen Zeichnungen in Berührung kommen?“, so ein Sprecher. „Das ist nicht nur Vandalismus, sondern auch kontraproduktiv. Jeder Cent, mit dem wir das Graffiti entfernen müssen, könnten wir besser dazu einsetzen, Schlaglöcher auszubessern.“
Wanksy, der übrigens Farbe benutzt, die nach ein bis zwei Wochen nicht mehr sichtbar ist, lässt sich dadurch aber nicht von seiner Mission abbringen. Sehr zur Freude seiner mittlerweile über 27.000 Facebook-Fans, die auf der Seite sein Werk mit Freude verfolgen. „Ich glaube, meine Aktion kommt deshalb so gut an, weil Manchester bei weitem nicht die einzige Stadt ist, die ein Problem mit Schlaglöchern hat“, glaubt der Brite. „Es ist eher ein weltweites Problem. Es gibt Geld, um die Straßen zu reparieren – zumindest wird dafür Geld von uns Steuerzahlern eingezogen. Aber irgendwie wird es nicht dafür ausgegeben.“
Also wird der anonyme Künstler auch weiterhin nachts als Rächer der Steuerzahler über den Asphalt wandeln, immer auf der Suche nach Schlaglöchern – um diese mit Penissen zu schmücken. Genialer Trick 😉