Viele Menschen schwören auf Leitungswasser, da man gegenüber gekauftem stillem Wasser nicht nur Kosten, sondern auch den lästigen Transport spart. Was die Qualität angeht, gibt es aber eine gewisse Verunsicherung: Ist Leitungswasser gesund oder befinden sich darin mehr Keime als in gekauftem Wasser? Und ist kaltes Wasser besser als warmes Wasser aus dem Hahn? Antworten auf diese und noch mehr Fragen bekommst du hier.
1. Die Qualität von Leitungswasser
Um gleich mal ein bisschen Spannung herauszunehmen: Laut Umweltbundesamt ist Trinkwasser „das beste Lebensmittel“. Es wird regelmäßig und flächendeckend geprüft, sodass Verunreinigungen oder Qualitätsverluste nur sehr selten vorkommen und rechtzeitig bemerkt werden bzw. die betroffene Bevölkerung rechtzeitig gewarnt werden kann.
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2. Leitungswasser im Vergleich zu abgefülltem Mineralwasser
Auch den Vergleich zu gekauftem Mineralwasser in Flaschen muss das Leitungswasser nicht scheuen. Wie die Stiftung Warentest 2019 feststellte, finden sich in stillem Mineralwasser in Flaschen oft Keime, die vor allem für Menschen mit einem geschwächten Immunsystem gefährlich werden können. Das betrifft übrigens nur das stille Wasser, in Sprudel wird das Wachstum von Keimen durch die Kohlensäure eingeschränkt.
3. Woher kommt die Empfehlung, warmes Wasser zu trinken?
Unter den Fans von Leitungswasser gibt es eine Gruppe, die speziell warmes Leitungswasser für besonders trinkenswert hält. Der Gedanke, dass warmes Wasser besonders gesund sei, findet sich auch in vielen asiatischen Kulturen, zum Beispiel in Form der „japanischen Wasserkur“ (auch „japanische Wasserdiät“), in der Traditionellen Chinesischen Medizin (TCM) und im Ayurveda.
Bei der „japanischen Wasserkur“ zum Beispiel muss man morgens auf nüchternen Magen 4 bis 6 Gläser warmes Wasser trinken. Anschließend soll man 45 Minuten warten, bis man ein Frühstück zu sich nimmt. Das warme Wasser soll den Stoffwechsel anregen und Giftstoffe aus dem Körper abtransportieren, ohne den Körper zu überfordern. Kaltes Wasser müsse der Körper erst noch auf Temperatur bringen. Gegenüber Mineralwasser mit Kohlensäure habe Leitungswasser außerdem den Vorteil, das es nicht zu Sodbrennen führe.
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4. Wann kann es ungesund sein, warmes Leitungswasser zu trinken?
Warmes Wasser aus dem Hahn empfiehlt das Umweltbundesamt „nur bedingt“. Es enthalte zwar keine Keime (wie Legionellen), aber je wärmer das Wasser, desto leichter können Schwermetalle aus den Rohren es verunreinigen. Allerdings betrifft das Problem in erster Linie Häuser mit alten Blei- oder Kupferrohren. Um herauszufinden, wie es um die Wasserqualität im eigenen Haus bestellt ist, kann man sich
1. an den Vermieter wenden, um zu erfahren, welche Art von Wasserrohren verbaut wurde,
2. sich beim Wasserversorger informieren,
3. einen Wassertest auf eigene Kosten machen.
Besondere Vorsicht ist bei der Zubereitung von Säuglingsnahrung geboten. In den ersten Lebensmonaten des Säuglings ist es deshalb sinnvoll, dass Wasser für die Nahrung immer abzukochen.
5. Kaltes Wasser muss kalt sein, warmes Wasser warm! Es klingt banal, aber man sollte grundsätzlich darauf achten, dass das Wasser aus dem Hahn bei kaltem Wasser wirklich kalt und bei Warmwasser richtig heiß ist. Dafür muss man es eine Weile laufen lassen. Der Hintergrund für die Empfehlung ist, dass sich Legionellen im Bereich zwischen 25 °C und 55 °C massenhaft vermehren. |
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- 5 Probleme, die ein Glas Wasser neben dem Bett verursacht
- 8 Dinge, die passieren, wenn man nur noch Wasser trinkt
- 5 Momente, in denen du kein Wasser trinken solltest
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Quellen: umweltbundesamt, wassertest-online, fitforfun
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