Vor allem in großen Städten wird Wohnraum immer teurer. Eine große Wohnung können sich viele Menschen nicht mehr leisten. Um in seiner Einzimmerwohnung dennoch nicht auf die Annehmlichkeiten eines Luxusapartments verzichten zu müssen, hat der Kanadier Graham Hill eine geniale Wohnarchitektur entworfen: Ihm ist es gelungen, die wandelbare Wohnung zu konstruieren. Dank seiner Technik passen sechs Räume in einen!
Dieses Raumwunder ist in einem herkömmlichen Apartment in einem New Yorker Mietshaus untergebracht. Vor ihm lebte eine Frau 40 Jahre lang in dieser einstigen Bruchbude mit kleiner Küche und noch kleinerem Bad.
Der Anblick der Wohnung ist in der Tat nicht besonders einladend …
Um hier ein Luxusapartment mit sechs Zimmern entstehen zu lassen, entkernte Graham die Wohnung zunächst. Auf dem Fußbaden sind bereits die ersten Markierungen zu sehen. Stellt er sich so etwa die zukünftige Raumaufteilung vor?
Selbstverständlich nicht! Denn neue Wände im klassischen Sinn wird Graham nicht errichten. Ihm genügt ein einziger großer Raum, den er je nach Bedarf in einen anderen verwandelt.
Folgende Zimmer sind in diesem einen Raum integriert:
1. Wohnzimmer inkl. Heimkino
Das ist quasi die Multifunktionswohnung im Ruhezustand. Hier kann man auf dem Sofa entspannen oder ein gutes Buch lesen.
Dank einer Leinwand, die an der Decke angebracht ist und sich herunterfahren lässt, und eines Projektors, der in der Schrankwand gegenüber steht, wird das Wohnzimmer zum Heimkino für einen gemütlichen Videoabend.
2. Schlafzimmer
Das Bett ist in der Wand verstaut. Mit einem Handgriff kann es aufgeklappt werden, sodass aus dem Wohnzimmer ein Schlafzimmer entsteht.
Das kleine Regal muss dafür nicht extra abgeräumt werden. Dank der Scharniere bleibt es stets waagerecht.
Die Bettwäsche kann mit Gurten fixiert werden, damit nichts verrutscht, wenn das Bett wieder zugeklappt wird.
3. Büro
Das Büro ist in der Wand versteckt. Der Stuhl steht schon bereit, jetzt muss nur noch die Schreibtischplatte ausgefahren werden, der dank Geheimfach die Tastatur und alles, was sonst noch für die Arbeit benötigt wird, entnommen werden kann.
4. Gästezimmer
Nun kommt der große Clou: Die Wand ist mobil und kann in den Raum hineingezogen werden.
Nun wird auch klar, wozu die auf dem Fußboden zu erkennenden Führungsschienen dienen.
Die Wand wird nun zur Trennwand und teilt den Raum in zwei Hälften: Das Wohn- und Schlafzimmer rechts, ein Gästezimmer links.
Das Gästezimmer bietet zwei Schlafplätze in Form eines Doppelstockbetts, das der Gastgeber aus der Wand zaubert. Damit der oben Schlafende dem unten Schlafenden nicht auf den Kopf tritt, kann zusätzlich eine kleine Leiter installiert werden.
Um den Bewohnern ein wenig Privatsphäre zu gewähren, verfügen das Gästezimmer und das Wohn- bzw. Schlafzimmer über Vorhänge, die zugezogen werden können.
5. Esszimmer
Das Esszimmer bietet Platz für bis zu zehn Personen. Wie das geht? Der Esszimmertisch ist unter einem kleinen Sideboard verstaut und lässt sich mittels Teleskopstangen ausfahren.
Die mehrteilige Tischplatte ist im Schrank deponiert und muss nun nur noch auf den Esszimmertisch gelegt werden. Die Stühle stehen ebenfalls in einem der Schränke und müssen lediglich dazugestellt werden, damit die Gäste Platz nehmen können.
Faszinierend! Hier lässt sich doch gemütlich feiern.
Grahams wandelbare Wohnung und was seine multifunktionale Innenarchitektur zudem noch für Küche und Bad bereithält, kannst du dir hier im Video (auf Englisch) ansehen:
Es ist erstaunlich, wie viel Arbeit und Kreativität Graham in dieses Apartment gesteckt hat. Allein die alte Wohnung zu renovieren und derart aufzuhübschen, war schon eine Glanzleistung. Nun aber jeden Quadratmeter dank seiner multifunktionalen Inneneinrichtung effektiv zu nutzen, macht sie zu etwas ganz Besonderem. Damit ist Platzmangel kein Problem mehr für ihn. Wie findest du sein Apartment? Könntest auch du dir vorstellen, so zu wohnen?