Ein Sonnenbrand passiert schneller, als du vielleicht denkst. Du brauchst hierfür nicht einmal direkt in der Sonne zu sitzen. Auch unter einem Baum oder einem Sonnenschirm erreichen dich noch die gefährlichen UV-Strahlen. Und vielleicht genießt du auch – gut eingecremt – das Bad in der Sonne und überschätzt den Eigenschutz deiner Haut. Es folgt ein schmerzhafter Sonnenbrand. Doch was hilft jetzt wirklich? Wir haben uns 6 Sonnenbrand-Mythen zur Behandlung der schmerzhaften Hautverbrennung einmal genauer angeschaut.
Daran erkennst du einen Sonnenbrand
Meist bemerkt man erst zu spät, dass die Haut durch die Sonne verbrannt wurde. Die betroffenen Hautpartien röten sich, fühlen sich heiß an, pulsieren, spannen, brennen und schmerzen. Jetzt ist guter Rat teuer. Wie kannst du die Beschwerden schnellstmöglich lindern und deiner Haut zur Regeneration verhelfen?
Man unterscheidet zwischen drei Verbrennungsgraden:
- Grad 1: Nach dem Sonnenbad ist die Haut gerötet und warm. Manchmal ist sie sogar leicht geschwollen und spannt unangenehm
- Grad 2: Bei einem Sonnenbrand zweiten Grades bilden sich Bläschen auf der Haut und die Haut beginnt sich kurze Zeit später zu pellen. Die Blasen bilden sich, wenn deine Haut stark geschädigt wurde und dein Körper versucht, die verbrannte Haut vor einer Infektion zu schützen. Du darfst die Bläschen auf keinen Fall öffnen!
- Grad 3: Ein Sonnenbrand mit dem Härtegrad 3 ist eine schwerste Verbrennung. Du solltest einen Arzt aufsuchen. Die obersten Hautschichten sind zerstört und die Haut löst sich ab. Die Wunden heilen nur langsam ab und hinterlassen Narben.
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6 Sonnenbrand-Mythen
Rund um das Thema Sonnenbrand ranken sich allerlei Mythen. Wir haben uns die 6 gängigsten Überlieferungen genauer angesehen.
Mythos 1: Die Haut ist erst verbrannt, wenn sie rot wird.
Viele Menschen möchten gerne braun sein. Doch selbst bei einer zarten Bräunung nimmt die Haut bereits Schaden. Sobald sich die Haut verfärbt, geht sie in einen Schutzmodus, um die gefährlichen UV-Strahlen abzuwehren. Auch wenn du deine Haut regelmäßig nur einer geringen Dosis an Sonnenstrahlung aussetzt, summieren sich die negativen Folgen und können auf lange Sicht zu Hautkrebs führen.
Mythos 2: Männer können länger in der Sonne bleiben, da ihre Haut unempfindlicher ist.
Ja, es stimmt, dass sich die Haut von Männern und Frauen unterscheidet. Männerhaut produziert aufgrund des Testosterons mehr Talg, wodurch sie von Natur aus öliger ist und weniger schnell austrocknet. Dennoch brauchen auch Männer eine Sonnenmilch mit einem hohen Lichtschutzfaktor. Besonders der Kopf muss geschützt werden, da Männerhaar dazu neigt, mit zunehmenden Alter lichter zu werden und die Kopfhaut so ungeschützt der Sonne ausgesetzt ist.
Mythos 3: Nach einem Sonnenbrand solltest du ein warmes Bad nehmen.
Der Mythos, dass der Sonnenbrand nach einem warmen Bad verschwindet, hält sich hartnäckig. Doch so einfach ist es leider nicht. Dass der Körper nach einem Bad in der Sonne Feuchtigkeit benötigt, stimmt jedoch. Achte also darauf, ausreichend zu trinken. Ein lauwarmes Bad – wichtig ist, dass das Wasser nicht zu warm und nicht zu kalt ist – kann die Schmerzen und Spannungen lindern. Verschwinden tut der Sonnenbrand dadurch jedoch nicht.
Mythos 4: Quark- und Joghurtwickel beruhigen sonnengeschädigte Haut
Dieses bekannte Hausmittel solltest du nur bei einem Sonnenbrand mit einem Verbrennungsgrad 1 anwenden. Kalte Quark- und Joghurtwickel können durch die enthaltene Milchsäure das Hautmilieu stabilisieren und haben einen angenehm kühlenden Effekt. Wenn der Sonnenbrand jedoch Blasen bildet, solltest du dieses bewährte Hausmittel nicht anwenden, da Keime in die Wunden gelangen können. Stattdessen kannst du ein kühles Molkebad nehmen. Molkepulver gibt es in der Apotheke oder Drogerie zu kaufen und du kannst es einfach im lauwarmen Badewasser auflösen.
Mythos 5: Essig hilft bei Entzündungen
Um diesen Mythos umzusetzen, muss man wirklich hart im Nehmen sein. Angeblich soll das Abtupfen mit einem in Essig oder Zitronensaft getränkten Wattepad die Entzündungen lindern. Auch wenn Essig dabei helfen kann, die Blutgefäße zusammenzuziehen, solltest du dennoch darauf verzichten. Die Säure ist nicht nur äußerst schmerzhaft auf der Haut, sondern kann den durch die Sonne ohnehin schon beeinträchtigten Säureschutzmantel der Haut beschädigen. Schlimmstenfalls treten weitere Entzündungen auf.
Mythos 6: Reibe den Sonnenbrand mit Vaseline oder Kokosöl ein.
Du hast keine After-Sun-Lotion zu Hause und greifst stattdessen zu Vaseline, um deine sonnengeschädigte Haut zu beruhigen? Das solltest du lieber bleiben lassen. Vaseline und Kokosöl schließen nicht die Feuchtigkeit unter der Haut ein, sondern die Hitze.
Das hilft wirklich bei einem Sonnenbrand
Das Mittel, das bei sonnengeschädigter Haut wirklich hilft, ist Aloe vera. Die Wüstenlilie enthält über 300 Inhaltsstoffe wie Mineralstoffe, Aminosäuren und Vitamine, die die Hautregeneration unterstützen. Aloe vera ist eine natürliche Wunderwaffe bei Sonnenbrand. Sie spendet Feuchtigkeit, stärkt das Immunsystem, hemmt Entzündungen, wirkt gegen Schmerzen, stärkt den Organismus, lässt Wunden schneller heilen, wirkt antibakteriell, unterstützt die Hautneubildung und beruhigt die Haut.
Damit es jedoch gar nicht erst zu einem Sonnenbrand kommt, solltest du dich so wenig wie möglich in der Sonne aufhalten. Doch beachte: Auch im Schatten kann die Haut geschädigt werden.
Quelle: brisant.de
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