Eigenes Gemüse aus dem Garten zu ernten, ist für viele Menschen ein Traum. Das Aussäen von Möhren und anderem Gemüse kann jedoch eine ganz schöne Mühe bereiten. Schließlich müssen die Samen in bestimmten Abständen in die Erde gestreut werden. Im Handel gibt es sogenannte Saatbänder zu kaufen, die dir dabei helfen sollen. Wer jedoch kein Geld dafür ausgeben möchte, der kann sich solch ein Saatband selbst machen. Wir zeigen dir, wie das mit einem Hilfsmittel funktioniert, das garantiert jeder zu Hause hat.
Saatband: Das sind die Vorteile
Selbst gemachte Saatbänder haben gleich drei Vorteile: Erstens können die Bänder bequem zu Hause vorbereitet und dann einfach im Beet ausgelegt werden. Zweitens ist es ein Leichtes, bei Lichtkeimern zu prüfen, ob die Samen auch nicht von zu viel Erde bedeckt werden. Drittens spart man sich – da der richtige Saatabstand garantiert ist – das mühsame Ausreißen zu dicht wachsender Pflanzen: Die Wurzeln haben genügend Platz, sich auszubreiten, die Karotten werden beispielsweise schön dick und der Salat wächst buschig.
Lesetipp: Einen Bauerngarten mit Gemüse- und Zierpflanzen anlegen.
Für das Saatband brauchst du:
- 1/2 l Wasser
- 1 EL Mehl
- 1 Rolle Klopapier
- Gemüsesamen
- Zollstock
- evtl. eine Schere
So geht es:
1. Koche das Mehl unter ständigem Rühren im Wasser auf, bis du einen glibbrigen Leim erhältst. Der Leim sollte nicht zu zähflüssig sein, damit er sich gut aufs Klopapier tropfen lässt. Lass den Leim abkühlen, bevor du mit dem nächsten Schritt weitermachst.
2. Breite nun das Klopapier in Bahnen auf einem Tisch aus. Du kannst das Papier vorher auch falten und in der Mitte durchschneiden, denn die halbe Breite reicht vollkommen aus. Jetzt tupfst du mit deinem Finger den Leim in gleichmäßigen Abständen aufs Klopapier. Richte dich bei den Abständen nach den Angaben auf der Saatgutpackung. Auf jeden Leimtropfen wird nun ein Samenkorn gelegt. Anschließend wird das Klopapier mittig umgeschlagen. So entsteht ein langes Saatband, in welchem das Saatgut sicher eingeschlossen ist.
3. Das Saatband muss jetzt gut trocknen, damit die Samen nicht vorzeitig zu keimen beginnen. Rolle das trockene Saatband anschließend wie auf eine Klorolle auf.
4. Um das Saatband ins Beet zu setzen, rollst du das Band einfach ab, bedeckst es mit etwas Erde und geist es an. Das Klopapier wird von selbst verrotten und die Keime sprießen so, wie sie sollen.
Tipp für dein Saatband
Wer Platz sparen möchte, kann mehrere Gemüsesorten nach Fruchtfolge kombinieren. Zwischen die langsam wachsenden Möhrensamen kann man zum Beispiel schnell wachsende Radieschensamen setzen. Nach der Radieschenernte haben die Möhren dann immer noch genug Platz, kräftig zu gedeihen.
Wer hätte gedacht, dass Klopapier zu so einer cleveren Hilfe im Garten werden kann! Viel Spaß beim Säen und Ernten!
Quellen: experimentselbstversorgung, ndr
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