Wenn ein Umzug ansteht und der Dachboden und der Keller entrümpelt werden müssen, sorgt eine Frage häufig für Kopfzerbrechen: Wie wird man die aussortierten Möbel und den ganzen Müll schnellstmöglich los? Die Vorgaben, was im Sperrmüll entsorgt werden darf und was nicht, sind sehr konkret, aber in nahezu jedem Landkreis etwas anders. Oftmals fällt es dabei schwer, den Überblick zu behalten.
Was ist bei der Entsorgung von Sperrmüll erlaubt und was muss alles beachtet werden? Gibt es vielleicht noch andere Möglichkeiten, um alte Möbel loszuwerden? In diesem Artikel findest du alle wichtigen Informationen.
Welche Gegenstände dürfen im Sperrmüll entsorgt werden?
- Elektroschrott: z.B. Fernseher, Computer, Monitore, Küchengeräte, Waschmaschinen oder Trockner
- Metallschrott: z.B. Metallregale, Fahrräder oder Lattenroste
- Altholz: z.B. Holztüren oder alte Möbel und Einrichtungsgegenstände
- Sonstiges: z.B. Matratzen, Teppiche, Textilien, Dachrinnen, Polstermöbel, Kinderwagen oder Koffer
Was darf nicht in den Sperrmüll?
- Kleinteile: z.B. Autoreifen, Tapetenreste, Altkleider, Geschirr, Spielzeug und alles, was im normalen Hausmüll entsorgt werden kann
- Baustellenabfälle: z.B. Türen, Fenster, Isoliermaterial oder Bauschutt
- Sonderabfälle: z.B. Batterien, Baum- und Heckenschnitt, Altöl, Lösemittel und Leuchtstoffröhren
- mineralische Abfälle: z.B. Natursteinplatten sowie Toiletten oder Waschbecken aus Keramik
Achtung: Die Vorgaben, was zum Sperrmüll gehört und was nicht, sind in Deutschland in nahezu jedem Landkreis anders. Vor allem bei der Frage, ob Bodenbeläge wie Laminat, Holzdielen oder Linoleum zum Sperrmüll gehören, gibt es vielerorts unterschiedliche Regelungen. Erkundige dich deshalb nochmal vorab über die genauen Bestimmungen in deinem Wohnort.
Welche Möglichkeiten gibt es, um alte Möbel und Sperrmüll zu entsorgen?
1. Recycling- oder Wertstoffhof
Wenn du dich nicht an einen Termin binden und den Sperrmüll lieber selbst loswerden willst, transportierst du ihn am besten direkt zu einem Recycling- oder Wertstoffhof. Alle Gegenstände, die zum Sperrmüll gehören, kannst du hier in haushaltsüblichen Mengen gebührenfrei entsorgen. Auch den restlichen Schrott (z.B. Dachpappe, Abwasserrohre oder Haustüren) wirst du gegen eine Annahmegebühr los. Informiere dich vorab über die aktuellen Bestimmungen des zuständigen Hofes.
2. Sperrmüll abholen lassen
Eine andere Möglichkeit ist es, den Sperrmüll direkt vor deiner Haustür abholen zu lassen. Das Verfahren an sich und die Entsorgungskosten unterscheiden sich hierbei von Gemeinde zu Gemeinde. In manchen Städten gibt es hierzu festgelegte Termine, die frühzeitig bekannt gegeben werden. Die Abholung des Sperrmülls ist dann in der Regel gebührenfrei.
Wenn dieser Termin für dich unpassend ist, kannst du per Telefon oder E-Mail einen Ausweichtermin vereinbaren. Je nachdem, welche Vorgaben in deinem Wohnort gelten, kann hierbei allerdings eine Gebühr anfallen.
Informiere dich vorab über die genaue Vorgehensweise und die erlaubte Menge des Mülls. Den Sperrmüll stellst du schließlich am Vorabend oder spätestens bis 6 Uhr am Abholtag an eine gut erreichbare Stelle vor deinem Haus oder deiner Wohnung. Achte darauf, dass der Sperrmüll den Straßenverkehr nicht behindert, und entferne herausstehende Nägel und Schrauben, um die Verletzungsgefahr zu minimieren. Die Möbelstücke und Gegenstände sollten sich außerdem von zwei Personen problemlos tragen lassen.
Wichtig: Unzulässiger Sperrmüll wird nicht abgeholt. Alle wichtigen Informationen zur Entsorgung von Müll findest du übrigens auch im Abfallratgeber, der dir per Post zugestellt wird.
3. Flohmarkt
Eine Entsorgung, egal auf welchem Weg, ist noch lange nicht die einzige Möglichkeit, um deinen Sperrmüll loszuwerden. Vielleicht kann ja jemand anderes noch etwas damit anfangen? Wenn einige Möbel oder andere Gegenstände noch gebrauchsfähig sind, kannst du zum Beispiel versuchen, sie auf einem Flohmarkt zu verkaufen. Alte Möbel sind aktuell wieder total angesagt – deine Chancen stehen also gut!
4. Spenden statt entsorgen
Wenn sich alte Möbel oder andere Gebrauchsgegenstände in einem guten Zustand befinden, kannst du sie auch spenden. So bereitest du anderen Menschen oder Vereinen eine große Freude und ersparst dir den Aufwand der Entsorgung. Unter diesem Link findest du einige Vereine und ihre aktuellen Bedarfslisten. Weitere Möglichkeiten, um Möbel zu spenden oder zu verschenken, sind:
- bei Kleinanzeigen inserieren
- eine Anzeige im lokalen Amtsblatt schalten oder bereits vorhandene Anzeigen durchsuchen
- einen Zettel an das Schwarze Brett im Supermarkt oder im Studentenwohnheim hängen
- entsprechende Facebook-Gruppen nutzen und ein Inserat erstellen
- Gebrauchtwarenhändler kontaktieren
5. Upcycling
Manche Dinge sind einfach zu schade, um sie wegzugeben. Alten Möbeln, Fahrrädern, Kleiderbügeln oder Lattenrosten kannst du mit etwas Kreativität einen neuen Look oder sogar eine völlig neue Funktion verpassen. Wenn dir für dein Upcycling-Projekt noch die zündende Idee fehlt, dann findest du hier einige Inspirationen.
In New York hat sich das sogenannte „Stooping“ (hierzulande nicht erlaubt) zu einem echten Hype entwickelt. Wer ein altes Möbelstück nicht mehr gebrauchen kann, stellt es einfach an den Straßenrand. Über einen Instagram-Account werden Fotos der Einrichtungsgegenstände geteilt. Wer zuerst da ist, darf den gefundenen Schatz schließlich mitnehmen. Auf diesem Weg finden viele alte Möbelstücke einen neuen, stolzen Besitzer.
Quellen: t-online, einrichtungsblog, apm-niemegk
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