Hast du dich schon mal gefragt, wieso das Eigelb deines Frühstückseis manchmal in einem kräftigen Orange erstrahlt, manchmal aber nur blassgelb erscheint? Wir erklären dir, welche Farbe normal ist und was sie über die Qualität des Eis aussagt.
Eigelb von (un)glücklichen Hühnern
Eine Umfrage des Bundesinformationszentrums Landwirtschaft (BZL) hat ergeben, dass im Jahr 2020 jeder Deutsche durchschnittlich 239 Eier verbraucht hat. Wenn es um die Herkunft der Eier geht, hätten wir gerne glückliche Hühner vor Augen, die viel Auslauf im Freien haben. Aber Fakt ist: Die meisten Hühnereier im Supermarkt kommen von Legehennen aus der Massentierhaltung. Mittlerweile werden die verschiedenen Hühnerhaltungsformen auf der Verpackung ausgewiesen:
- Kleingruppenhaltung (bis 2012 „Käfighaltung“) – bis zu 60 Hühner in einem Käfig, soll bis 2025 verboten werden
- Bodenhaltung – bis zu 6.000 Hühner in einem Stall, die Hennen sind gestresst und anfällig für Krankheiten
- Freilandhaltung – bis zu 6.000 Hühner in einem Stall, tagsüber Auslauf mit mindestens 4 Quadratmetern pro Huhn
- Biohaltung – bis zu 3.000 Hennen in einem Stall, Auslauf und Bio-Futter
Welche Farbe hat das Eigelb von glücklichen Hühnern?
Viele denken intuitiv: Ein helles Eigelb ist gesünder – schließlich heißt es ja Eigelb und nicht Eiorange. Tatsächlich bedeutet jedoch ein sattes Orange, dass das Huhn gutes Futter und ein glückliches Leben hatte.
Lesetipp: Aus diesem Grund solltest du ein rohes Ei in deinen Garten legen.
Darum ist das Eigelb gelb
Ein helles Eigelb bedeutet, dass der Henne chemische Produkte voller Medikamente zugeführt wurden, damit sie möglichst effizient Eier am Fließband produziert und sich nicht mit Krankheiten anstecken kann. Eier mit einem hellgelben Eidotter stammen in den meisten Fällen aus der Käfig- und Bodenhaltung. In dieser Hühnerhaltungsform fehlt den Hennen die Sonne, also Vitamin D und andere Nährstoffe, die sie beispielsweise durch das Fressen von Regenwürmern zu sich nehmen würden.
Der Vorteil: In diesen Betrieben geht es darum, unter geringem Kostenaufwand viele Eier zu produzieren. Daher sind Eier aus Käfig- und Bodenhaltung wesentlich günstiger als Bioprodukte.
Darum ist das Eigelb orange
Ist das Eigelb jedoch sattorange, weist das auf eine tierfreundlichere Hühnerhaltungsform hin. In der Bio- und Freilandhaltung bekommen die Hennen täglich frische Luft, sie sind entspannter und auch ihr Futter ist nährstoffreicher. Das spiegelt sich in der Farbe des Eigelbs wider, welches eine höhere Pigmentierung – also eine kräftigere Farbe – hat.
Der Nachteil: Die Eier sind wesentlich teurer als jene aus der Käfig- und Bodenhaltung. Schließlich müssen die Kosten für das Futter und die Freiflächen gedeckt werden.
Lesetipp: 7 Tricks mit Eiern, die jeder kennen muss.
Wichtige Vitamine
Aber es geht nicht nur darum, wie wohl sich das Huhn gefühlt hat. Denn ein dunkles Eigelb lässt auch darauf schließen, dass in ihm bestimmte Fette und Proteine enthalten sind: Wird das Huhn mit Grünfutter gefüttert, sorgt das Betacarotin für das Orange des Eidotters. Ein Ei mit einem sattorangen Eigelb enthält viel Vitamin A, D und E sowie Omega-3-Fettsäuren. Dies sind wichtige Nährstoffe, die unser Körper benötigt, um gut zu funktionieren.
Achtung: Einige Landwirte füttern ihre Hühner mit Farbstoffen und erschummeln sich so für das Eigelb einen dunkleren Farbton. In der Bio-Landwirtschaft ist eine solche Zugabe natürlich verboten. Bei Bio-Hennen wird das Eidotter übrigens im Winter heller, weil sie weniger frisches Grünfutter fressen.
Natürlich muss jeder individuell entscheiden, zu welchen Eiern er im Supermarkt greift. Das ist neben der persönlichen Präferenz natürlich auch eine Frage des Preises. Unser Tipp: Versuche doch mal, weniger Eier zu essen, dafür aber jene mit mehr Nährstoffen pro Eigelb.
Quellen: zdf, ble, merkur
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